Hamburg – Auf der Pressekonferenz vor der Zweitliga-Partie des FC St. Pauli bei 1860 München (Sonnabend, 13 Uhr, Allianz-Arena) bedankte sich Hamburgs Coach Ewald Lienen (Lienen) bei den eigenen Fans. „Das Spiel wird, glaube ich, um 13 Uhr angepfiffen. Da kann man sich ungefähr ausrechnen, was der normale Fan machen muss, um rechtzeitig zum Anstoß im Stadion zu sitzen. Da rede ich jetzt nicht von den gut betuchten Leuten, die sich am Freitagabend um sechs Uhr in die Maschine setzen, nach München fahren, in Schwabing nett Essen gehen, nochmal einen kleinen Stadtbummel machen und dann entspannt mit dem Taxi zur Arena fahren. Sondern ich rede von denjenigen, die uns 90 Minuten lang leidenschaftlich unterstützen. Die wahrscheinlich seit drei, vier Uhr morgens unterwegs sind, alles Mögliche mitschleppen, durch die Welt fahren und dann da sind, um uns zu unterstützen“, so der 63-Jährige.
Lienen weiter: „Das ist auch der Grund, warum ich da vorher hingehe und am liebsten jedem einzelnen die Hand drücken möchte. Nicht, um mich feiern zu lassen, sondern um mich dafür zu bedanken, dass sie sich überhaupt auf den Weg gemacht haben. Darüber muss sich jeder einzelne Spieler klar sein, dass das eine unglaubliche Investition ist, die diese Fans machen. Und ich weiß auch, dass viele dabei sind, die dabei vielleicht auch ihr Privatleben vernachlässigen, wo sie dann vielleicht mal Probleme bekommen. Wenn jemand sich so derartig auf einen Klub einlässt, dann kann er schon mal Probleme in seiner Beziehung bekommen. Das heißt, es macht schon Sinn, mit jemandem zusammen zu sein, der dann auch mitfährt, sonst sehen die sich gar nicht mehr. Das sind auch noch zusätzliche Opfer, die diese Leute bringen, und darüber sollte sich jeder einzelne unserer Spieler im Klaren sein, was wir für eine Verantwortung diesen Leuten gegenüber haben – und zwar bis zum Abwinken. Gerade und insbesondere in solchen Spielen.“
Es geht gegen den nächsten Tabellennachbarn. Die 60er stehen vor den Kiezkickern, haben vier Zähler Vorsprung. St. Pauli ist seit vier Partien ohne Niederlage, holten dabei zehn Punkte.
23. Spieltag:
Bochum – Düsseldorf 1:2
Berlin – Würzburg 2:0
Dresden – Kaiserslautern 3:3 (Fr.)
Karlsruhe – Hannover
München – St. Pauli (Sa.)
Fürth – Nürnberg
Heidenheim – Sandhausen
Bielefeld – Aue (So.)
Braunschweig – Stuttgart (Mo.)