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StartRegionalligaVfB Lübeck2010 - 2019: Ein Jahrzehnt in grün und weiß

2010 – 2019: Ein Jahrzehnt in grün und weiß

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Lübeck – In wenigen Stunden beginnt nicht nur ein neuer Monat und ein neues Jahr – es startet auch ein neues Jahrzehnt. Die zurückliegenden zehn Jahre haben bewiesen, wie schnelllebig das Fußballgeschäft sein kann. Gegner von gestern sind böse abgestürzt oder gibt es zum Teil gar nicht mehr, andere spielen heute um die Deutsche Meisterschaft mit – so manchem wäre es umgekehrt sicher lieber. Ein Rückblick aus Sicht des VfB Lübeck:

RB Leipzig zum Beispiel, zu Beginn dieses Jahrzehnts noch in zwei Spielzeiten Regionalligagegner des VfB (1 Unentschieden, drei Niederlagen), spielt heute in der Champions League – auch wenn hier ganz sicher nicht von einem normalen sportlichen Werdegang eines Fußballvereins gesprochen werden kann.

Beim VfR Neumünster sieht das anders aus. Der überholte den VfB 2012 im SH-Ranking sogar, kegelte den VfB auf der Lohmühle aus dem Landespokal und spielte in der Saison 2013/2014 im DFB-Pokal und eine Liga über dem VfB. Mittlerweile liegt der lila-weiße Traditionsverein sogar eine Klasse hinter unserer U23. Gegner wie der BV Cloppenburg (Landesliga), der SV Wilhelmshaven und der Goslarer SC (jeweils Bezirksliga) haben einen ähnlichen, oder gar noch schlimmeren Absturz hinter sich. Herrenfußball im TSV Schilksee, vor vier Jahren noch in der Regionalliga am Ball, gibt es gar nicht mehr.

Bezogen auf ein Jahrzehnt VfB Lübeck gibt es aber noch ein paar andere interessante Fakten, die wir hier zusammengesammelt haben.

339 Punktspiele bestritt der VfB in diesem Jahrzehnt. Darunter fallen auch zehn Pflichtfreundschaftsspiele in der Saison 2012/13, die aufgrund der Insolvenz ohne Wertung gespielt wurden. 179 Siege wurden gefeiert, 70 Spiele endeten Unentschieden, 90 Partien gingen verloren.

In 222 dieser Spiele stand Moritz Marheineke auf dem Feld. Er ist damit Rekordhalter in diesen zehn Jahren, gefolgt von Stefan Richter (188) und Dennis Wehrendt (180). Insgesamt trugen 139 Spieler das VfB-Trikot.

604 Tore konnten Fans und Team in zehn Jahren bejubeln. Rekordtorschütze ist Stefan Richter mit 69 Toren. Ahmet Arslan (48) und Henrik Sirmais (29) belegen die Plätze zwei und drei. Die beste Torquote hält Deniz Kadah, der alle 1,64 Spiele einen Treffer erzielte (23 Spiele/14 Tore).

372 Gegentore musste der VfB von 2010 bis 2019 hinnehmen. Der Torhüter mit den meisten Einsätzen ist im Übrigen Jonas Toboll (171 Spiele).

Auf der Lohmühle verlor der VfB nur 33 von 169 Heimspielen. Der Sieg gegen Altona war der 101. Heimsieg in diesem Jahrzehnt. Die meisten Heimniederlagen gab es in der Saison 2011/2012 (sieben Stück), die beste Bilanz haben wir aktuell vorzuweisen – seit Beginn der Saison 2018/19 gab es daheim nur eine Niederlage.

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Auftakt und Abschluss: Das erste Tor des Jahrzehnts erzielte Bastian Henning im März 2010 gegen Hertha BSC Berlin II (Endstand 1:1). Das letzte Tor Patrick Hobsch am 21. Dezember gegen Altona 93 (Endstand 2:0).

Rolf Landerl zählt sowohl zu Beginn als auch zum Ende des Jahrzehnts zu den Protagonisten. 2010 noch als Spieler (40 Spiele, 4 Tore), 2019 nun als Trainer. Ähnliches kann Nils Kjär vorweisen, der bis 2016 137 Spiele für die Ligamannschaft bestritt und seitdem spielender Co-Trainer unserer U23 ist.

Fünf Trainer führten den VfB durch das Jahrzehnt. Peter Schubert (bis November 2011), Ramazan Yildirim (bis Dezember 2012), Denny Skwierzynski (interimsmäßig zwischen Schubert und Yildirim sowie ab Dezember 2012 bis April 2016), Michael Hopp (bis Sommer 2016) und seitdem Rolf Landerl waren/sind für die erste Mannschaft verantwortlich. Den besten Punkteschnitt kann der aktuelle Coach mit 1,94 Punkten/Spiel vorweisen, dicht gefolgt von Denny Skwierczynski (1,87). Die dünnste Ausbeute hat Yildirim mit 1,11 Punkten/Spiel. Bis auf Peter Schubert waren alle VfB-Coaches in ihrer aktiven Karriere auch Ligaspieler der Grün-Weißen.

Fünf Landespokale holte der VfB in den zehn Jahren – unter jedem Trainer einen. 2010 in Kiel beim Drittligisten KSV Holstein, 2012, 2016 und 2019 jeweils daheim gegen den ETSV Weiche/SC Weiche Flensburg 08 und 2015, ebenfalls auf der Lohmühle, gegen Holstein Kiel. Nur ein Pokalendspiel ging verloren: 2011 auf der Lohmühle gegen Holstein.

Im Pokal bestritt der VfB 48 Spiele. Fünf Spiele gab’s im Kreispokal, die in der Saison 2013/2014 allesamt gewonnen wurden. 35 Spiele entfallen auf den Landespokal (30 Siege/5 Niederlagen), fünf auf den DFB-Pokal. Hier war jeweils in der ersten Runde Feierabend, nur einmal – im August 2019 gegen St. Pauli – ging es immerhin über die reguläre Spielzeit hinaus. Drei weitere Spiele (zwei Siege eine Niederlage) gab’s 2014/2015 im Wettbewerb Meister der Meister.

Weitere gewonnene Titel sammelte der VfB mit dem SHFV-Hallenmasters in Kiel (2011), der Landesmeisterschaft und dem Kreispokal (jeweils 2014) sowie dem Belt-Cup 2018.

Ungeschlagen blieb der VfB in der SH-Liga–Saison 2013/2014. 31 Siege, drei Unentschieden, dazu zwei Siege in der Aufstiegsrunde, bei einem Torverhältnis von zusammengefasst 125:21 unterstreichen eine beeindruckende Bilanz.

Den Tiefpunkt des Jahrzehnts durchlief die VfB-Familie im November 2012, als der damalige Vorstand zum zweiten Mal in der VfB-Historie Insolvenz anmelden musste. Damit verbunden war der sportliche Zwangsabstieg im Sommer 2014 – erstmals in seiner Geschichte spielte der VfB fünftklassig.

Kontinuität herrscht seitdem in der Führungsetage. Im Januar 2013 wurden Thomas Schikorra, Andreas Popien und Florian Möller in den Vorstand berufen und halten auch heute, fast sieben Jahre später, immer noch die Zügel in der Hand. Die vierte Vorstandsposition wechselte hingegen häufiger. Kurzzeitig wurde sie von Patrick Schymura (Marketing) besetzt, in der Folgezeit von Wolf Müller und Michael Hopp (jeweils Sport). (PM)

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