Stockelsdorf – Tja, was waren das für Zeiten, als der ATSV Stockelsdorf noch in Verbands-, Bezirks- oder Bezirksoberliga oben mitspielte, den größten Verein Ostholsteins auch fußballerisch gut präsentierte… Davon schwellt man momentan nur noch in Erinnerungen. Die 1. Herren kämpft in der Kreisliga gegen den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit und auch bei der Reserve hakt es an allen Ecken und Kanten.
Aber wo liegt das Problem am Rensefelder Weg? Die Geschichte begann vermutlich vor einigen Jahren, als es Krach in den beiden Mannschaften gab, viele Spieler oder gar eine komplette Mannschaft den Club verließ und sich beispielsweise dem VfL Bad Schwartau oder Olympia anschlossen. Seitdem ist es ein hin und her und es wurde nicht besser.
Aktuell ist die Fußballabteilung führungslos: Kein Spartenleiter für die Herren und Damen und auch keine Stellvertreter, nur ein kommissarischer Jugendwart ist der Einzelkämpfer, der versucht sich zu zerreißen. Ist das die Lösung bei einem Verein mit weit über 1000 Mitgliedern?
Nun soll es am 23. März einen Neustart geben. Die gesamte Fußballsparte wird umgebaut, soll mit neuen Kräften für rosigere Zeiten sorgen. Wer dann schnelle Erfolge erwartet, ist sicher nicht realistisch. Laut Informationen von HL-SPORTS peilt man es an, sich Stück für Stück vorzuarbeiten, will in fünf oder sechs Jahren wieder zu alter Stärke reifen.
Der neue Fußballchef hat aber auch gleich eine Menge zu tun: Die 1. Herren muss mental unterstützt werden, damit sie wenigstens in der neuen Kreisliga wieder vertreten ist. Und eine zweite Baustelle ist die Trainersuche bei der Reserve. Dieter Schober stand bis zum vergangenen Sommer zu Verfügung, hilft immer noch aus, wie es seine Zeit erlaubt. Christian Schlichting übernahm zum Saisonstart sein Amt, gab aber im Vorwege schon bekannt, dass es für ihn nur bis zum Herbst vertretbar ist, das Team zu managen. Bis zum Winter hat er durchgehalten und seinen Abschied verschoben. Doch nun ist die Rückrunde in vollem Gange, ohne Trainer, nur mit einem Rumpfkader von etwa acht Kickern – aufgefüllt mit der Kreisliga-Mannschaft und vor allem, wie die die 1. Herren auch, auf einem Abstiegsplatz.
Da wartet viel Arbeit auf den neuen starken Mann in Stockelsdorf, der den Fußballern einen neuen Kurs verpassen soll. Passt er nicht auf, hat er sogar, wenn vermutlich unverschuldet, einen doppelten Abstieg in seiner Vita zu verantworten. Da dürfte man vermutlich mehr Unterstützung des Gesamtvorstandes erwarten, denn bei so vielen vakanten Posten in einer Sparte, sollte man sich dort hinterfragen, ob man alles richtig gemacht hat.
Man hofft nun auf den 23. März, doch wer die Segel neu setzen und das Ruder rumreißen will, muss mit einer stürmischen Angelegenheit rechnen. Ein kleiner Lichtblick ist schon da: Acht U19-Spieler wechseln im Sommer in den Herrenbereich.