Lübeck – Futsal ist in Schleswig-Holstein noch nicht weit verbreitet, trotzdem wird schon erfolgreich gearbeitet. Am ersten Lehrgang der Futsal-Nationalmannschaft unter der Leitung des neuen Nationaltrainers Marcel Loosveld, der von 2009 bis Juni letzten Jahres die niederländische Futsal-Nationalmannschaft betreut und unter anderem zur EM-Endrunde 2014 geführt hatte, nahmen auch zwei Spieler der SHFV-Auswahl teil. Andy Watzlawczyk (PTSK Futsal) und Jonas Hoffmann (København Futsal) erhielten erstmals eine Einladung zur DFB-Maßnahme. Beide hatten beim DFB-Länderturnier Anfang Januar zunächst auf sich aufmerksam gemacht.
Der 27-jährige Watzlawczyk konnte den neuen Bundestrainer zudem bei der Norddeutschen Meisterschaft, für die er sich mit seiner Futsalmannschaft vom Post- und Telekom SV Kiel/Kronshagen als SHFV-Vizemeister qualifiziert hatte, von seinem Potenzial überzeugen. Hoffmann, der aktuell zu Studienzwecken in Dänemark wohnt, dort in der ersten dänischen Futsal-Liga spielt und mittels einer Sondergenehmigung im SHFV-Team mitgespielt hatte, kann bereits weitere internationale Futsal-Erfahrung aus seiner Zeit in den Niederlanden vorweisen.
Loosveld setzt nach der ersten Teilnahme eines DFB-Teams an einer EM-Qualifikation Ende Januar, bei der es nicht zum Weiterkommen reichte, mit dem Beginn seiner Tätigkeit bewusst neue Impulse, weshalb er den vorherigen Kader entsprechend seiner spieltaktischen Vorstellungen und Erwartungen teilweise verändert hat. Ob es in der Zukunft weitere personelle Wechsel geben wird, liegt letztlich an den Spielern selbst. Wer kann wie schnell die neue Spielkonzeption verinnerlichen und gibt es noch weitere bislang unentdeckt gebliebene Spieler, die Loosvelds Spielidee umsetzen können? Das sind die entscheidenden Fragen, auf welche die Zukunft Antworten liefern wird.
Watzlawcyk zeigte sich jedenfalls begeistert von den vielen neuen Inhalten, die beim Lehrgang in der Sportschule Duisburg-Wedau am zweiten Juni-Wochenende vermittelt wurden: „Die vier Tage waren sehr intensiv und von einer absoluten Professionalität geprägt. Ich konnte mich taktisch in der kurzen Zeit enorm weiterentwickeln und habe zusätzliche Motivation gewonnen. Auch das Miteinander zwischen Spielern und Trainerteam war absolut positiv." Nun bleibt es abzuwarten, ob die beiden SHFV-Talente den Nationaltrainer von sich insoweit überzeugen konnten, dass sie mit einer weiteren Nominierung rechnen dürfen.
Für Watzlawczyk gilt es ab September zudem, sich mit PTSK Futsal im regulären Spielbetrieb in der neuen Futsal-Regionalliga Nord zu messen und dabei kontinuierlich zu verbessern. Die SHFV-Auswahl selbst plant ebenfalls ab September regelmäßige Trainingseinheiten. Hier steht die Tür dann auch neuen Spielern offen, die vielleicht ebenso das Potenzial haben, einen Schritt in Richtung Futsal-Nationalmannschaft zu machen.