Lübeck – Die Staffeleinteilung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), die vor einigen Tagen veröffentlicht wurde (HL-SPORTS berichtete), ist nicht allerorts auf Gegenliebe gestoßen. Lediglich in der Landesliga ist man darauf eingestellt gewesen, wobei es hier eine Westküsten-Allianz gegen de Kieler Vorschlag gibt (HL-SPORTS berichtete am Sonnabend); auch wenn es hier mit Fahrtzeiten um die zwei Stunden kommt. Die Monte-Kicker dürfen sich von der Ost- an die Westküste bewegen, Brunsbüttel ansteuern. Travemündes Liga-Manager Michael Günther sieht das nicht so dramatisch, ließ verlauten, dass sich der TSV auf die neue Liga freut.

In der Verbandsliga Süd gab es nun doch eine Verschiebung und die Nordlichter aus Norderstedt tauschten die Staffel mit der SG Segeberg/Rönnau. Mehr ändert sich für die Lübecker Clubs nicht.

In der Kreisliga blieben ebenfalls die großen Überraschungen aus, nur dass der TSV Dänischburg noch reinrutschte, ist natürlich für das Team von Mirko Zapf ein guter Start. Dass der Ratzeburger SV II, die SVG Pönitz, der MTV Ahrensbök, TSV Pansdorf II und Sereetzer SV dabei sind, war ebenfalls im Vorwege so gut wie klar. Jan Mehlfeld, Co-Trainer bei Olympia Bad Schwartau sagt zu HL-SPORTS: „Wir finden es positiv, die Streckenentfernung ist für uns fast unverändert. Durch die neue Einteilung gibt es in unserer Liga neue Derbys (Pansdorf II, Sereetz). Wir freuen uns auf die neue Saison.“

Danach wird es dann schon etwas grummeliger. In der Kreisklasse A ist Lübeck geteilt. Ein Teil spielt mit den Ostholsteinern zusammen, ein anderer mit den Stormarnern. Sehr verwunderlich ist vor allem die Eingliederung von Eintracht Groß Grönau II, die in nun in den Norden reisen müssen. „Ohne Worte. Was besser werden sollte, ist für uns schlechter geworden“, sagt Trainer Hakan Temnur.
Petra Appelt, Betreuerin von Rot-Weiß Moisling II darf sich dafür mit den Feldern aus Stormarn und Lauenburg anfreunden, doch die richtige Begeisterung blieb auch bei ihr aus. „Nur zwei Mannschaften aus Lübeck sind in einer 14 Mannschaften-starken Staffel. Das sich was zur Saison 2017/18 ändern wird, war uns ja schon länger klar, aber die Zuteilung verwundert uns nun doch. In der Staffel 2, Kreisklasse A, sind alle Lübecker Vereine und drei Vereine aus dem OH-Gebiet. Warum wurden wir nicht da zugeordnet? Die Fahrstrecken werden länger, die Kosten und die Zeitaufwendungen für uns erheblich mehr, leider! Das einzig Positive was der Trainerstab und die Spieler der neuen Staffeleinteilung abgewinnen können, ist die Freude auf neue Mannschaften, gegen die wir noch nie in direkten Meisterschaftsspielen angetreten sind. Neue Vereine, neue Spieler, herantasten, unsere Spielstärke testen, unseren Teamgeist unter Beweis stellen, kämpfen, gewinnen, Kopf hoch und zusammen stark sein, um Oben in der Staffel mitzuspielen. Das werden wir uns für die neue Saison 2017/18 auf die Fahne schreiben!“, kommentiert sie die Staffeleinteilung.

Hinterfragen könnte man ebenfalls die Zuordnung des Krummesser SV. Das Dorf, dass zur Hälfte nach Lübeck und zur anderen nach Lauenburg gehört, ist die Kreisklasse A 6 eingeordnet worden. Dort sind nur Lauenburger und Stormarner Clubs vertreten. Im Vorwege hat man sich erhofft endlich mit Lübecker Teams zusammenzuspielen. Darauf darf sich die neugegründete Spielgemeinschaft von GW Siebenbäumen II/SV Bliestorf freuen, die von der Entfernung weiter von der Hansestadt ist, als die Kicker aus Krummesse… Ob da die Software richtig programmiert war? Beim KSV wollte man dazu erst einmal nichts sagen.

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In der Kreisklasse B wird es ein fast reines Lübecker Fußballvergnügen. Nur der TSV Ratekau wurde „eingebürgert“.

Dreifach geteilt wurde die C-Klasse. Der SV Weißenrode, zugehörig zum KFV Lübeck, der wieder ein Team meldete, spielt in der Staffel 6 und reist im Kreis Stormarn umher. SVW-Coach Benjamin Zimmermann zu HL-SPORTS: „Jo, was soll man dazu sagen?! Schade, dass wir nicht im Bereich Lübeck spielen, da ja sicherlich auch viele Vereine sich auf uns gefreut haben, aber wir nehmen es sportlich. Meine Jungs und ich freuen uns, dass wir auch mal andere Vereine und Anlagen kennenlernen. Positiv sehen und auf die kommenden Aufgaben konzentrieren.“ Die „neuen“ Weißenroder halten also die Lübecker Fahne alleine in der Staffel hoch.

Auch für viele neu sind die Teams mit nur neun Spielern – bekannt aus dem Frauenfußball. Nun dürfen die Herren ebenfalls das neue Erlebnis antesten. Der SV Weißenrode gehört dazu, aber auch Travemünde III, Dänischburg II und VfL Bad Schwartau II… Die drei letztgenannten Mannschaften sind abgekoppelt aus der Hansestadt! Am Rugwisch fand Florian Supa folgende Worte zur Eingliederung nach Ostholstein: „Wir sind etwas überrascht worden, dass wir doch weitere Strecken wie beispielweise nach Malente hinlegen müssen, freuen uns aber nun auf die neue Staffel und die echten Auswärtsfahrten. Wir glauben mit Mannschaften wie Strand, Neudorf oder Cismar wird es heiße Tänze um den Aufstieg geben.
Wir haben die letzte Saison mit einem guten zweiten Platz beendet, wollen diese Saison wieder angreifen, uns oben festbeißen und wenn möglich, um den Aufstieg mitspielen. Wer noch Interesse hat, wir suchen nach wie vor engagierte Spieler, die Lust auf eine Super-Truppe haben, meldet sich unter 0151/67235824.“ Und so geht man am Monte also gleich auf Transferaktivitäten…

Bis zum Montagmittag können die Vereine beim SHFV Vorschläge machen, sollten sie nicht zufrieden sein. Eines steht fest: Die Premierensaison ist also gleich eine Feuertaufe für die verschiedenen Mannschaften werden.

Alle SHFV-Staffeln gibt es hier einzusehen.

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