Lübeck – Es ist eigentlich nur konsequent nach den Ereignissen Anfang letzter Woche: Der in Moisling entlassene Headcoach Norbert Laszig (Foto), dem trotz „Ausbootung“ vom Verein ein Angebot vorlag im operativen Bereich (Sportmanagement und Nachwuchskoordinierung) beim Verbandsligisten tätig zu werden, lehnte dieses nach kurzer Bedenkzeit nun ab, zog einen Schlussstrich. „Die Wege trennen sich jetzt endgültig, es passt einfach nicht“, bestätigte Laszig gegenüber HL-SPORTS, wirkte dabei aber immer noch ein bisschen angefressen über die Art und Weise wie die Entlassung zuvor vonstatten gegangen war.
Nachdem zuvor der Verbandsligist und der Ex-Trainer fünfzehn Monate lang gemeinsam an einem Strick gezogen hatten, fast einen kompletten Umbruch im Kader vollzogen und Zukunftsvisionen hegten und mit viel Leben erfüllten, entschloss sich der Vorstand der Rot-Weißen u.a aufgrund der prekären sportlichen Situation (die Lübecker belegten den 17. Platz im Ranking der Süd-Ost-Staffel der Verbandsliga) sich von ihrem Chefcoach Norbert Laszig zu trennen. Ein mittlerweile sicherlich fast normales Szenario im Fußballsport, das „schwächste Glied“ auszutauschen, zu versuchen mit neuer Führungsspitze für frischen Wind zu sorgen. Das dieses allerdings nicht während des sportlichen und ergebnistechnischen Offenbarungseides – in zwölf Partien in Folge (acht Pleiten/vier Remis) konnten die Lübecker keinen Dreier einfahren – geschah, sondern in einer Phase der Besserung, überraschte viele Fußballinteressierte in und um die Hansestadt herum dann doch – auch Laszig. „Während der Erfolglosigkeit habe ich mir natürlich schon so meine Gedanken gemacht, wie und ob es weitergeht, mich selbst hinterfragt“, erinnert sich der Busfahrer an die Vorwochen, erhielt aber in stattgefundenen Gesprächen und Aussprachen immer wieder (auch öffentlich) Rückendeckung von den „Machern“ der Rot-Weißen, die sogar durchblicken ließen mit dem Coach auch in die Kreisliga zu gehen, falls dieses Szenario eintreten sollte. Doch dann ging alles sehr schnell. Trotz Kantersieg gegen Mölln (7:0) und Unentschieden gegen den VfB II und beim TuS Lübeck, wurde die Trennung vollzogen. „Das tat schon weh, vor allem die Art und Weise, wie das übermittelt wurde“, bekannte Laszig, der genaue Details über den Ablauf aber nicht kundtat, lieber betonte, dass er sich eigentlich auf eine lange Zeit in Moisling eingestellte hatte. „Ich bin kein Wandervogel. In Buntekuh zuvor war ich zwölf Jahre – bei den Rot-Weißen wäre so ein langer Zeitraum auch vorstellbar gewesen.“ Doch das Thema ist nun adacta gelegt, so geht der Blick voraus – und dort hofft Laszig in den nächsten Monaten wieder ins Trainergeschäft einsteigen zu können.
Und auch die Rot-Weißen äußerten sich noch einmal offiziell zur Entlassung von Laszig. Spielausschussobmann Keske sagte gegenüber uns: „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen sich von Norbert zu trennen. Doch auch wenn der Zeitpunkt für Außenstehende sicherlich überraschend kam, wir viele Gespräche geführt haben, ist es richtig gewesen uns zu diesem Schritt durchzuringen. Wir wünschen Norbert jedenfalls für die Zukunft alles Gute.“