Lübeck – Gruselig, schaurig, schön – so war es für die meisten Menschen am Helloween-Donnerstag. Traurig, grausam, ernüchternd hingegen verlief der 16. Spieltag in der Verbandsliga Süd-Ost aus Sicht der Lübecker Vertreter. Statt nachzulegen und den abstiegsbedrohten Clubs aus Lübeck Schützenhilfe zu leisten, verlor der TSV Travemünde am Samstag mit 1:2 gegen Tangstedt. Auch beim FC Dornbreite II lief es ergebnistechnisch nicht besser. Trotz engagierten Auftritts und zweimaliger Führung entführte der TSV Pansdorf die Punkte vom Steinrader Damm. Auch nicht so recht für Freude sorgte zudem das „magere“ Remis des Lohmühlennachwuchses in Sereetz. Auch am Sonntag wurde es nicht besser: Die Turn- und Sportvereinigung von 1893 unterlag Eintracht Grönau deutlich mit 1:4 Treffern. Für Moisling reichte es mit zudem beim 1:1 in Büchen-Siebeneichen nur zu einem Teilerfolg.

TSV Travemünde – WSV Tangstedt 1:2 (0:1)

„Wir haben uns aus den Dreck gezogen, wollen jetzt den Kontakt nach oben halten“, lautete die Ansage von Sven Sercander vor dem Anpfiff gegen Tangstedt. Schöner Ansatz – Taten seiner Kicker folgten am Samstag allerdings nicht. So musste der Trainer der Montekicker miterleben, wie seine Jungs sich letztlich gegen abstiegsbedrohte Stormarner eine unnötige 1:2-Heimniederlage einfingen und mit 24 erreichten Punkten aus sechzehn Begegnungen weiterhin nur graues Mittelmaß in der Süd-Ost-Staffel darstellen. Trotz Chancenplus sorgten dabei wieder einmal individuelle Fehler für das zustande kommen der Niederlage. Den ersten nutzte Felix Lehmann zwei Minuten vor der Halbzeit zum 0:1 (43.) für den WSV. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Martin Szymczyk (56.) besiegelte Andreas Meyer, nach einem klassischen Konter, die schon vierte Heimpleite am Rugwisch.

So spielte der TSV Travemünde: Müller – Kurth (46. Pätsch), J. Beckmann, M. Beckmann (56. Schydel), Szymczyk, Gronau, Heimann (88. Knüppel), Engler, Höger, Bölke, Mielke.
Tore: 0:1 Felix Lehmann (43.), 1:1 Martin Szymczyk (56.), 1:2 Andreas Meyer (79.).

FC Dornbreite II – TSV Pansdorf 2:3 (1:0)

Klar war Pansdorf – das auswärtsstärkste Team der Liga – der Favorit am Samstag am Steinrader Damm. Doch wer der Partie beiwohnte konnte schnell erkennen, das zwischen beiden Mannschaften eigentlich kein großer Unterschied bestand. So wäre ein Unentschieden wohl insgesamt das gerechtere Ergebnis gewesen – wäre. Doch am Ende hieß es 2:3 aus Sicht der engagierten Hausherren, die eigentlich zuvor neunzig Minuten lang fast alles richtig gemacht hatten, vorbildlich gekämpft, gerackert und dazu auch noch schön gespielt hatten.
Das Stern-Team begann stark, ging früh nach Vorarbeit von Niklas Lange durch Muhammed Özkaya in Front. Ein Treffer der beflügelte und dem Unterfangen „die Null muss stehen“ zusätzliche Nahrung gab. So hielt der Vorsprung auch dank starker Defensivarbeit, immer wieder wurde früh angelaufen, gut verschoben und die Räume eng gemacht, bis zur Pause. Doch leider zehn Minuten nach dem Wideranpfiff war der Masterplan über den Haufen geworfen: Jonas Cekici (56.) netzte zum Ausgleich ein – alles begann von vorne. Doch statt hängender Köpfe reagierte Dornbreite – und wie. Nach einem sehenswerten Konter  brachte Ole Schliesser (73.) seine Farben mit einem fulminanten Abschluss wieder in Führung. Doch auch die hielt nicht: Erst versenkte Felix Greger einen Freistoß in den Winkel (78.), danach traf TSV-Kapitän Julian Gerlach auch noch per Foulelfmeter zum 2:3 (82.). „Schade, da war mehr drin“, wusste Marko Stern nach dem Abpfiff der intensiven neunzig Minuten im Gespräch mit HL-SPORTS, sah aber viel Positives bei seinen Jungs. „Der Einsatz hat gestimmt, die Moral auch. Wir haben Pansdorf wie erhofft ein bisschen ärgern können. Punkte gegen den Abstieg müssen und werden wir sicherlich in den nächsten Wochen noch holen“, so Stern.

So spielte der FC Dornbreite II: Rudowsky – Röhrig, Brahmstädt, Venzke, Wos – Tietz – Schliesser, N. Lange, Jasek, Leischner (74. Thater) – Özkaya (69. Bierle).
Tore: 1:0 Muhammed Özkaya (5.), 1:1 Jonas Cekici (56.), 2:1 Ole Schliesser (73.), 2:2 Felix Greger (78.), 2:3 Julian Gerlach (82., Foulelfmeter).
Gelb-Rot: Marek Jasek (81., wdh. Foulspiel)

Sereetzer SV – VfB Lübeck 1:1 (1:0)

Ein Dreier war eigentlich für beide Clubs Pflicht. So begeisterte das
„Schiedlich-Friedlich-Unentschieden“ eigentlich kaum jemanden nach Beendigung des Matches am späten Samstagnachmittag in Sereetz. Zunächst hatte Lennart Göhlert mit einem Kopfball (10.) von der Strafraumgrenze über den indisponierten VfB-Keeper Albert Brianti hinweg die Ostholsteiner jubeln lassen. Danach bot die Partie weitestgehend Schmalkost. Sereetz legte vor allem Wert auf Defensivarbeit, war sich auch nicht zu fein einfach das Spielgerät nur aus der eigenen Hälfte zu bolzen. Der VfB-Nachwuchs war zwar bemüht, mit klar mehr Spielanteilen ausgestattet, aber auch nicht zwingend genug. Immerhin: Thomas Aldermann traf in der Nachspielzeit, zuvor hatte Ömer Cicek sich durchgetankt, zum insgesamt gerechten Remis im Kellerduell. „Am Ende muss man wohl mit diesem Punkt zufrieden sein“, bekannte VfB-Coach Serkan Rinal, der auch davon sprach, dass die Einstellung in seinem Team zuvor gestimmt hatte. Sein Gegenüber Ronny Tetzlaff empfand das späte Gegentor verständlicherweise als äußerst bitter. „ Wir haben alles gegeben, im Moment ist halt nicht mehr drin bei uns“, so der Trainer der Ostholsteiner gegenüber HL-SPORTS, der einzig seinem Team den Vorwurf machen konnte, die Führung und den sich andeutenden Dreier nicht über die volle Zeit gebracht zu haben.

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So spielte der VfB Lübeck II: Alberti – Kornberger, Beyer, Naumann, Koth, Sindy, Lindenberg, Roelfs, Cicek, Almosa, Aldermann.
Tore: 1:0 Lennart Göhlert (10.), 1:1 Thomas Aldermann (90. + 3.)

Büchen- Siebeneichen – Rot-Weiß Moisling 1:1 (0:0)

Nur Siege helfen Moisling weiter. So hoffte RWM-Trainer Robert Balasz aus den Partien am Sonntag in Büchen und dem folgenden gegen Sereetz dreifache Punktgewinne einzufahren,  um den Anschluss an die Nichtabstiegsränge endgültig herzustellen. Der erste Teil davon klappte schon einmal nicht. In Büchen mussten sich die Lübecker am Ende mit einem 1:1-Remis begnügen. Dabei begann alles viel versprechend: Schon nach drei Minuten verwandelte Ahmet Erenkaya einen an Christian Repky verwirkten Foulelfmeter zum 0:1 (3.). Danach verpassten Jan Bornemann und Gunnar Kallweit noch vor dem Pausenpfiff nachzulegen. Die Strafe folgte nach dem Wideranpfiff, als sich Philipp Tastekin den Ball schnappte und das 1:1 (53.) markierte. Am Ende mussten die Rot-Weißen sich noch darüber freuen nicht verloren zu haben. Da aber RWM- Schlussmann Ketbanjong sowohl einen Elfmeter (72.) parierte, dazu aus einer Eins-Gegen-Eins-Situation als Gewinner hervorging, blieb es beim Unentschieden. So sprach Moislings Coach Robert Balasz nach dem Abpfiff von einem Match mit zwei absolut unterschiedlichen Hälften. „Im ersten Abschnitt lief alles richtig gut. In den zweiten fünfundvierzig Minuten haben wir leider den Faden komplett verloren, sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und hätten durchaus auch als Verlierer den Platz verlassen können.“.

So spielte Rot-Weiß Moisling: Ketbanjong – Repky, Strunck, M. Bornemann, Erenkaya,  Kuznik, Kallweit (70. Confalone), Özdemir, J. Bornemann, Barten (76. Suew), Bischkopf.
Tore: 0:1 Ahmet Erenkaya (3., Foulelfmeter), 1:1 Philipp Tastekin  (53.)
Besondere Vorkommnisse: Ketbanjong hält Strafstoss von Kay Wieckhorst (72.).

TuS Lübeck – Eintracht Groß Grönau 1:4 (0:2)

Das 0:3 am letzten Wochenende gegen Eutin wurde schnell adacta gelegt, sich auf die nächste Aufgabe konzentriert. Und dort gastierte mit der Eintracht aus Groß Grönau am Sonntag ein ernstzunehmender Kontrahent im Marlistadion. Den zusätzlichen Reiz bezog die Partie im Vorwege zudem aus der Tatsache, dass sich mit TuS-Stürmer Marcel Stellbrinck (11 Tore) und Eintracht-Virtuose Dennis Moldenhauer (19 Treffer) die beiden Toptorjäger der Liga im direkten Duell duellierten – mit dem besseren Ende für „Molle“. Denn neben seinem Erfolgserlebnis, er markierte zum 0:4 nach einer Stunde, war es der Gast vom Torfmoor der verdient die drei Punkte mit auf den Nachhauseweg nahm. Vor der Pause führte ein Doppelschlag der Gelb-Blauen durch Rackwitz und Kapitän Hahn binnen drei Minuten in die Erfolgsspur. Spätestens als erneut Rackwitz (47.) nachlegte, war der berühmte Drops endgültig gelutscht. Am Ende konnte Marcel Skordos mit seinem 1:4 (81.) nur noch für Ergebniskosmetik sorgen.

So spielte der TuS Lübeck: Törper – Meienburg, Rehberg, Stellbrinck, Tasduvar (67. Acer), Ozuna, Skordos, Spoddig, Kiecksee (46. Warnemünde), Kwiatkowski, Rivera.
Tore: 0:1 Nico Rackwitz (24.), 0:2 Florian Hahn (27.), 0:3 Nico Rackwitz (47.), 0:4 Dennis Moldenhauer (59.), 1:4 Marcel Skordos (81.).

Ergebnisse Verbandsliga SH Süd-Ost: 
   
TSV Travemünde WSV Tangstedt 1:2
FC Dornbreite II TSV Pansdorf 2:3
Oldenburger SV VfL Tremsbüttel 2:1
Sereetzer SV VfB Lübeck II 1:1
Breitenfelder SV Möllner SV 1:1
GW Siebenbäumen VfL Oldesloe 0:2
Büchen-Siebeneichener SV SpVg Rot-Weiß Moisling 1:1
TuS Lübeck Eintracht Groß Grönau 1:4
TSV Trittau Eutin 08 0:2

Tabelle Verbandsliga SH Süd-Ost:   
     
Pl.MannschaftSp.Diff.Pkt.
1.Eutin 08 163742
2.TSV Pansdorf 162341
3.Oldenburger SV 162238
4.GW Siebenbäumen 161632
5.Eintracht Groß Grönau 161528
6.TuS Lübeck 16827
7.VfL Tremsbüttel 16824
8.TSV Travemünde 16-124
9.VfL Oldesloe (SW) 16219
10.Breitenfelder SV 16-1018
11.WSV Tangstedt 16-1317
12.TSV Trittau (SW) 16-616
13.Büchen-Siebeneichener SV 16-315
14.FC Dornbreite II 16-1215
15.VfB Lübeck II 16-2314
16.SpVg Rot-Weiß Moisling 16-1110
17.Sereetzer SV 16-2710
18.Möllner SV (SW) 16-255
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