Travemünde/ Neumünster – In der A-Jugend-Verbandsliga Süd kam es am Sonntag in der Partie zwischen der SG VfR/ Saxonia Neumünster und dem TSV Travemünde in der 65. Minute zu einem Spielabbruch und einem ungeheuerlichen Zwischenfall. Ein Polizeieinsatz beendete schließlich den Fußballtag im Städtischen Stadion gegen 13.00 Uhr. Die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt mit 4:0 gegen die Travemünder Junioren.
Der Schiedsrichter Christoph Franzenburg hatte die Partie laut Augenzeugen zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle und ließ die Gemüter hochkochen. So kam es zu der besagten Zeit der Begegnung zu einem Foul eines Travemünder Spielers an einem Neumünsteraner Kicker. Es bildete sich schnell eine Traube von Spielern beider Teams auf dem Rasen, wobei es verbal ziemlich übel zur Sache gegangen sein soll. Hier ließ sich ein Gästespieler offensichtlich gegenüber einem Saxiona-Spieler zu einer Tätlichkeit hinreißen, welche einen blutenden Cut oberhalb der Brille des Neumünsteraners nach sich zog. Der Vater des Heimspielers sah dieses von der Tribüne aus und stürmte auf den Platz, in Richtung des Travemünder Spielers. Der „Übeltäter“ bekam es mit der Angst zu tun und flüchtete zusammen mit einem Mannschaftskameraden vom Sportgelände. Er rettete sich in den Stadtwald, wo zu diesem Zeitpunkt ein Fahrrad-Cross-Wettbewerb im Gange war. Dort befanden sich auch Rettungssanitäter, die dort im Einsatz waren und die die verstörten jugendlichen Travemünder aufnahmen, um ihnen Schutz zu gewähren. Der Vater des verletzten Spielers versuchte den Jungen aus dem Sanitätswagen zu holen, doch glücklicherweise ohne Erfolg. Er beschimpfte die Sanitäter als „Rassisten“ und forderte von ihnen, den Travemünder Junioren-Spieler herauszuholen. Bis zum Eintreffen der Polizei, die die Sache dann unter Kontrolle brachte und alle Personalien aufnahmen, wartete der verstörte Lübecker in dem Rettungswagen. Ihm war wohl selbst schnell bewusst, was er da angerichtet hatte und befürchtete nun selbst, verletzt zu werden. Der Schiedsrichter musste die Partie letztendlich abbrechen, da sich auch kein Gästespieler mehr auf den Rasen zu trauen wagte, um einer möglichen weiteren Eskalation aus dem Wege zu gehen.
Damit aber noch nicht genug, denn in Lübeck und Travemünde suchten bereits am Sonntagnachmittag angeblich „Freunde“ des Neumünsteraners nach dem TSV-Spieler.
Mit diesem Vorfall eines Jugendspiels wird sich also ab heute der Fußballverband sowie auch die Ermittlungsbehörden der Justiz annehmen.
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