Lübeck/ Neumünster – Zu dem gestrigen Artikel „Jagdszenen bei Jugend-Spiel: Vater hetzt Spieler in den Wald“ von HL-SPORTS sind wir laut § 56 RStV zu einer Gegendarstellung verpflichtet, sollte diese gewünscht sein. Die folgende Gegendarstellung muss nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Einzig und allein verantwortlich ist der Verfasser:

Gegendarstellung Anfang //

Kommentar zum in HL. Sports veröffentlichten Bericht vom 04. 11. 13

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich möchte im Rahmen meiner Eigenschaft als Trainer der SG VfR Saxonia A-Junioren auf diverse Fehlinformationen in dem o.a. Bericht hinweisen.
Einige Dinge müssen einfach richtig gestellt werden. Zunächst sei angemerkt, dass das Spiel in absolut geordneten Bahnen verlief, bis es zu einem recht derben Foulspiel in der 65. Minute zum Nachteil eines meiner Spieler kam. Der Schiedsrichter hatte zuvor eine richtig gute Leistung gezeigt. Mein gefoulter Spieler konnte noch vor dem Kontakt ein wenig hochspringen und dadurch die Kontaktwirkung deutlich herabmindern. Schon im Sprung hat er offenbar eine deftige verbale Reaktion gezeigt. Von meinem Standort aus habe ich den Wortlaut nicht hören können. Gleichwohl bildete sich sofort um meinen Spieler eine Traube von ca. 5-6 Spielern des TSV Travemünde, was wiederum meine Spieler auch zum Ereignosort rennen ließ. Es ergab sich eine Rudelbildung, die sich durch gutes Handeln des Schiedsrichters schnell auflöste. Es dürfte allerdings schon dort zu gegenseitigen verbalen Provokationen gekommen sein.
Dann bewegten sich die Spieler in Richtung Spielfeldmitte. Dort entwickelte sich im Rücken des Schiedsrichters eine zweite Rudelbildung mit erneuten gegenseitigen verbalen Provokationen. Da der Schiedsrichter diese neue Entwicklung nicht genau mitbekam, ging ich auf’s Spielfeld und habe in Höhe Mittelkreis versucht, die beiden Mannschaften voneinder zu trennen. Das ist mir auch weites gehend gelungen, allerdings sind erneut einige Spieler von beiden Mannschaften in meinem Rücken verschwunden. Dort kam es dann zu dem folgenschweren Kopfstoß zum Nachteil eines meiner Spieler. Er erlitt eine stark blutende Verletzung oberhalb der linken Augenbraue. Da der Spieler Träger einer Sportbrille aus Kunststoff ist, wurde diese durch den Kopfstoß völlig zerstört. Einige Restteile des Plastiks waren noch in der Wunde sichtbar. Der Täter ist dann vom Sportgelände verschwunden und ist nicht wieder dort aufgetaucht. Ob er von jemanden verfolgt wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
Es erscheint mir allerdings durchaus möglich und ist auch nachvollziehbar. Wie sollen die Personalien eines flüchtigen Täters festgestellt werden, wenn man ihn entkommen lässt. Es sah so aus, als wenn sich der flüchtige Täter nicht den notwendigen Konsequenzen stellen wollte, die sowohl sportrechtlicher und rechtlicher Natur gewesen wären.
Im Anschluss an die Tat kam der Kapitän und der Trainer des TSV Travemünde zu mir und entschuldigten sich bei uns in aller Form für das Fehlverhalten ihres nunmehr geflüchteten Spielers. Die Situation hatte sich durch die blutende Verletzung unterdessen nahezu beruhigt. Alle Beteiligten waren in gewisser Weise geschockt. Der Schiedsrichter rief die beiden Kapitäne zu sich und auf Ansinnen des Kapitäns des TSV Travemünde wurde das Spiel abgebrochen. Beide Mannschaften gingen gesittet vom Platz in die Kabinen. Es gab keine weiteren Zwischenfälle und auch keine weiteren verbalen Provokationen. Der flüchtige Spieler tauchte nicht mehr auf. Polizei erschien definitiv nicht auf dem Sportgelände. Wir werden umgehend mit unseren Spielern die Geschehnisse analysieren. Ich möchte unterstreichen, dass ich die verbalen Provoktionen meiner Spieler nicht toleriere.
Es ist neben dem Kopfstoß zu keinen weiteren Gewaltanwendungen gekommen.
In einer zweiten Phase werden wir das Gespräch mit den Verantwortlichen des TSV Travemünde suchen, damit ein künftiges sportliches Miteinander wieder möglich wird.
Von Seiten der Eltern meines verletzten Spielers wurde Strafanzeige gegen den Täter erstattet. Die Sachbarbeiter der Polizei werden die Geschehnisse neutral aufarbeiten. Ich hoffe, dass mein Beitrag zu einer objektiveren Sachverhaltsdarstellung beitragen konnte.

Kai Schlotfeldt.

// Gegendarstellung Ende

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