Lübeck – In der Frauen-Verbandsliga kam es am vergangenen Wochenende in der achten Runde zu zwei Heimspielen der Lübecker Teams. Der ohne Punktverlust (außer der Verbandsstrafe durch fehlende Schiedsrichter) dastehende TSV Siems konnte mit einem 6:3-Erfolg den Ratzeburger SV besiegen und der Eichholzer SV fand nach zuletzt sieglosen Spielen wieder zurück in die Spur und gewann gegen JuS Fischbek an der Guerickestraße mit 4:2. Damit führen beide Mannschaften aus der Hansestadt weiterhin das Ranking in der Südstaffel an.
TSV Siems – Ratzeburger SV 6:3 (3:2)
Am Sonntag empfingen die Damen des TSV Siems den Ratzeburger SV am Krummen Weg. Die Ratzeburger waren von der ersten Minute an gewillt, den Spitzenreiter der Verbandsliga zu ärgern und ihnen die erste Saisonniederlage zuzuführen. Die Spielführerin vom RSV, Tanja Howe, trieb ihre Mannschaft immer wieder an und einen ersten gefährlichen Freistoß aus dem Halbfeld verpasste Svenja Hechler nur knapp. In der 16. Minute mischte sich der Spitzenreiter ins Spiel aktiv ein und ging glücklich mit 1:0 in Führung. Sarah Inacio wurde mustergültig von Sylle Peters in die Gasse geschickt und schob den Ball ins lange Eck ein. Ratzeburg schockte dieser Rückstand nicht wirklich und spielte weiter munter nach vorne. Vor allem bei den Standards waren die Gäste immer wieder gefährlich. Der TSV Siems legte sein Spielsystem aufs Kontern um und einer dieser Konter, über die linke Seite, nutzte Kathrin Gühlcke in der 26. Minute zum 2:0 für die Gastgeber. Ratzeburg steckte auch nach diesem Tor nicht zurück und drängte die Siemser weiter hinten rein. In der 32. Spielminute bejubelte der RSV ihren Anschlusstreffer als Svenja Janine Hechler eine Howe Ecke den Ball mit den Kopf im Tor unterbrachte. Nur acht Minuten später entschied der Schiedsrichter Stefan Stübner völlig zu recht auf Elfmeter für Ratzeburg. TSV-Kapitän Carmen Burow gab Tanja Howe einen leichten Schubser, die dieses Geschenk dankend annahm. Den fälligen Foulelfmeter traf Tanja Howe sicher zum 2:2. Mit diesem Ergebnis wären die Siemser aufgrund der ersten Halbzeit mehr als zufrieden in die Kabine gegangen, da Ratzeburger immer stärker wurden. Die einzige, die etwas dagegen hatte, war Anna Kupferschmidt. Sie schoss kurz vor der Pause einfach mal aufs Tor. Der Ball landete unhaltbar im RSV-Netz und brachte eine 3:2-Führung für den TSV Siems. Nach der Pause versuchte der TSV Siems seine Spielstärke zu zeigen. Es sollte aber nicht viel klappen. Die Ratzeburgerinnen kämpften mit Bravur. Bis zur 64. Minute verteidigte der TSV Siems das Ergebnis. Per Doppelschlag setzte Sarah Inacio dann den Grundstein für den Sieg. Erst setzte sie sich im Alleingang gegen zwei Ratzeburgerinnen durch und traf zum 4:2 (eigentlich hatte RSV-Torfrau Claudia Scholz den Ball schon sicher, ehe sie den Ball über die eigene Torlinie bugsierte), dann wurde Sarah Inacio förmlich abgeschossen. Johanna Jacobi schoss aus gut 25 Metern aufs Tor. Ihren Schuss stand Sarah Inacio im Wege und der Ball wurde unhaltbar abgefälscht und landete im Tor. In der 71. Minute bäumte sich RSV nochmals auf und kam wieder durch einen Standard zum Erfolg. Nach einem Eckball stand Balck mutterseelen alleine sieben Meter vorm Tor und köpfte zum 5:3 ein. Den Endstand zum 6:3 markierte Sarah Inacio mit ihrem vierten Treffer an diesem Tag. Außer einem Pfostentreffer und einem Schuss aufs leere Tor, welcher nicht im Tor landete passierte nichts mehr.
„Wir haben heute nicht in unser gewohntes Spiel gefunden. Ratzeburg hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt. Gerade bei den Standards war Ratzeburg immer wieder gefährlich“, bilanzierte Kambiz Tafazoli den glücklichen Sieg für seine Siemser Damen.
Eichholzer SV – JuS Fischbek 4:2 (2:1)
Es war ein ganz besonderes Spiel für Ann-Kathrin Einfeldt, denn sie bestritt ihr Abschiedsspiel, da die junge Lübeckerin den ESV in Richtung Göttingen verlässt, wo ihr Studium beginnt. Fußball wird allerdings auch weiterhin ihr Begleiter sein. Das Spiel selbst begann flott und Einfeldt konnte durchaus auch gleich am Anfang einige Akzente in der Offensive setzen. So gab sie in der sechsten Minute eine prima Vorlage auf Sirin Guetari, die nicht lange zögerte und das Leder im gegnerischen Netz zum 1:0 für die Eichholzerinnen versenkte. Das Spiel ging unterhaltsam weiter, denn in der 16. Minute nutzten jedoch die Damen von JuS Fischbek einen Freistoß zum überraschenden Ausgleich. Das Spiel war heiß umkämpft und ein Großteil des Geschehens spielte sich im Mittelfeld ab, jedoch gelang dem ESV immer wieder mal die eine oder andere Großchance auf Grund der größeren Spielanteile. In der 46 Minute dann ein klarer Elfmeter für die ESV-Damen. Monique Inze verwandelt sich links unten zum 2:1, was auch gleichzeitig der Halbzeitstand war.
Kurz nach Wiederanpfiff verletzte sich leider Sirin Guetari so sehr, dass für sie das Spiel zu Ende war.
In der 51. Minute nutzte Marielena Wiewell eine Unachtsamkeit in der gegnerischen Abwehr und zog das Leder einfach mal aus der Drehung ab und erzielte das 3:1 mit einem fantastischer Treffer. Ein nunmehr beruhigender Vorsprung dachte man zumindest, aber die Gäste ließen nicht locker und nutzten eine Ecke zum 3:2-Anschlusstreffer. Es wurde nochmals spannend. Der ESV drückte und wollte jetzt die Entscheidung erzwingen und JuS Fischbek witterte ebenfalls noch eine Chance, zumindest einen Punkt mitnehmen zu können. Beide Teams hielten das Tempo hoch und in der 75. Minute wurde erneut eine Torchance von Anni Einfeldt im Strafraum durch ein Foul vereitelt. Ein Pfiff und erneut gab es einen Elfmeter für den ESV. Auch dieses Mal schnappt sich Monique Inze selbstsicher den Ball und schoss damit den 4:2-Endstand herbei.
Am Sonntag empfangen die Eichholzerinnen den TSV Gremersdorf um 13.00 Uhr zu Hause. Das Spiel des TSV Siems bem SV Henstedt-Ulzburg II wurde auf den 1. März 2014 verlegt.