Lübeck – Der Spielabbruch vom 11. September der Partie in der Kreisklasse C zwischen dem SC Rapid Lübeck III und SV Schackendorf II soll am heutigen Donnerstag (6.10.) im Kreis Segeberg verhandelt werden. Dabei haben die Gäste dieses Mal „Heimrecht“, müssen nur rund zehn Kilometer zum Gerichtsort zurücklegen. Der dortige Kreisfußballverband (KFV) ist zuständig, obwohl die Begegnung in der Hansestadt ausgetragen wurde. Die Einteilung der Spielklassen macht das möglich. Die Partie am Kasernenbrink wurde nur wenige Minuten vor Schluss abgebrochen, da ein Schackendorfer Spieler aller Voraussicht nach einen Lübecker schlug. Danach gab es Hetzjagden, nach Zeugenaussagen vermutlich ausgelöst von den Gästen, auf dem Sportgelände. Erst ein Großaufgebot der Polizei beendete die Gewalt. Zwölf Beamte waren im Einsatz. Die dritte Mannschaft des SC Rapid führte beim Abbruch kurz vor Schluss deutlich mit 6:0, hatte den Sieg vor Augen und wollte danach entspannt diesen feiern. Daraus wurde nichts. Spieler und Offizielle des Gastgebers (Platzwart, Ordner) wurden versorgt, waren teilweise sogar danach im Krankenhaus.
Neue Mannschaft in Segeberg rausgeflogen?
Nach Informationen von HL-SPORTS soll einer der „Täter“ aus dem Kreis Segeberg sein Fehlverhalten intern zugegeben haben, wurde daraufhin anscheinend vorerst vom Verein „rausgenommen“. Die 2. Mannschaft der Schackendorfer wurde in dieser Saison neu zusammengestellt. Viele Spieler daraus sollen zuvor bei einem Nachbarverein in Bad Segeberg negativ auffällig geworden sein, mussten diesen zum Sommer allerdings verlassen. Beim SVS fanden sie daraufhin augenscheinlich eine neue Heimat. Doch glücklich darüber schienen nicht alle Mitglieder gewesen zu sein.
Vollversammlung bei Verhandlung – Polizei wertet Videos aus
Nun soll erst einmal sportlich ein Ende gefunden werden. Wer war schuld am Spielabbruch? Wie wird die Begegnung gewertet oder wird sie neu angesetzt? Gibt es mögliche Sperren? Dazu hat das Kreisgericht Segeberg mindestens 23 Personen geladen. Neben Vertretern beider Mannschaften sind auch der Schiedsrichter, weitere Zeugen und Geschädigte geladen. Ob Urteile noch am gleichen Abend gefällt werden, ist nicht klar. Fakt ist, dass die Kriminalpolizei weiter in den strafrechtlichen Ermittlungen steckt. Dazu werden Videoaufnahmen des Tages ausgewertet.