Lübeck – Am gestrigen Sonntag trafen sich insgesamt 31 Lübecker Schiedsrichter nach ihren sonntäglichen Spielleitungen vor der Geschäftsstelle des KFV Lübeck, um anschließend gemeinsam nach einstündiger Autofahrt den Sportclub des NDR in Hamburg zu besuchen. Dieses hatte natürlich einen besonderen Hintergrund: Babak Rafati, ehemaliger FIFA-Schiedsrichter wurde dort vom Gastgeber Gerhard Delling interviewt. Am 19. November 2011 wurde das für diesen Tag angesetzte Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FSV Mainz 05 abgesagt, nachdem der für die Leitung des Spiels bestimmte Rafati nicht rechtzeitig im Stadion erschienen war. Ursächlich dafür war nach Polizeiangaben ein Suizidversuch; die Assistenten hatten Rafati in seinem Kölner Hotel aufgefunden und noch vor Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe leisten können. Als Auslöser für die versuchte Selbsttötung gab Rafati selbst Depressionen an. Er begab sich deswegen in therapeutische Behandlung.  Am 24. Mai 2012 gab Rafati, der kein weiteres Fußballspiel mehr geleitet hat, seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Heute versuchte Rafati sein „Warum“ der Öffentlichkeit näher zu bringen. Ob es ihm gelang, sei dahingestellt. Die äußerst kritischen Fragen Dellings, beantwortete er jedoch souverän. Unmittelbar vor der Aufzeichnung um 21.45 Uhr kam es zu erheblichen technischen Störungen beim NDR. Die Sendung sollte auch bereits um 22.30 Uhr im TV gezeigt werden, so dass hier kein glatter Übergang mehr möglich war. Um das Publikum bei Laune zu halten, kam Rafati spontan aus seiner Garderobe auf die Bühne und erzählte einige Anekdoten aus seiner Bundesligazeit. Die knapp 100 Zuschauer zollten dem sympathischen  Hannoveraner minutenlang Applaus, ehe gegen 22.10 Uhr die Aufzeichnung endlich starten konnte. Bereits nach zehn Minuten war die Rafati-Story beendet und man widmete sich anderen Themen, die zwar auch interessant waren aber nicht zu unserem Fokus gehörten.  Gut eine Stunde dauerte dieses Vergnügen, wir konnten einen Blick hinter den Kulissen des Fernsehens widmen und noch einige Autogramme ergattern. Ein interessanter und gelungener Abend neigte sich dem Ende entgegen und zufrieden reisten wir gemeinsam zurück nach Lübeck.

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