Lübeck – Am vergangenen Sonntag trafen die Damenmannschaften des TSV Siems als Tabellenerster  und dem Eichholzer SV, dem Tabellenzweiten, zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit aufeinander. Vor einigen Wochen hatten sich beide Mannschaften im Pokal gegenüber gestanden. Hier behielt die Mannschaft von Trainer Kambiz Tafazoli mit 7:0 die Oberhand. Dieses Mal ging es um die Damenvorherrschaft in der Verbandsliga Süd. Um es vorweg zu nehmen, die Frauen des TSV Siems ließen sich nicht das Zepter aus der Hand nehmen und blieben wie acht Spiele zuvor ungeschlagen.

Das Stadtderby begannen die Siemserinnen wie die Feuerwehr. Bereits in der zweiten Minute mussten die Eichholzerinnen in allerhöchster Not zu Ecke klären. Die fällige Ecke, getreten von der agilen Sarah Inacio, landete bei Anna Kupferschmidt und die behielt, in der unsortierten Abwehr des Gegners, die Übersicht und erzielte aus geringer Entfernung die 1:0-Führung für den TSV Siems. Die Angriffe des TSV wurden variabel über die linke (Ann-Kathrin Helms) oder rechte Seite (Sarah Inacio) vorgetragen. So wurde in der 23. Minute, nach einem Eckball der Eichholzerinnen, der Ball von der Kapitänin Carmen Burow gekonnt abgefangen und über Jessica Boysen in die Spitze zu Anna Kupferschmidt transportiert. Diese behielt die Übersicht, bediente die heranstürmende Sarah Inacio mustergültig und ließ der Torhüterin Sarah Müller keine Chance und schob zum 2:0 der Wein-Roten ein. In der ersten Hälfte war ein deutlicher Klassenunterschied beider Mannschaften zu erkennen. Die Siemserinnen ließen den Ball gut in den eigenen Reihen laufen und wurden in der 36. Minute, nach einem direkten Freistoß durch Tasja Fasch mit dem 3:0 belohnt. In dieser Szene sah Torfrau Sarah Müller etwas unglücklich aus, da ihr der haltbare Ball durch die Finger ins Tor glitt. In der 40. Minute das erste Mal Gefahr durch einen direktgetretenen Freistoß von Madleine Schlamelcher, doch der strich knapp über das von Johanna Jacobi gehütete Siemser Tor. Kurz vor der Halbzeit war es nochmal Sarah Müller im Eichholzer Tor, die ihre Elf vor dem 0:4 bewahrte, als sie reflexartig einen Schuss von Sarah Kähler aus kürzester Distanz entschärfte. So wurden die Seiten mit einem 3:0 für die stark aufspielenden Gastgeberinnen gewechselt.
In der zweiten Halbzeit wurde die junge Mannschaft von Trainer Hanifi Demir kesser. Sie legten ihre Scheu vor den Siemserinnen ab und wurden immer wieder von Madleine Schlamelcher, Michelle Tober und Sirin Guetari angetrieben. Der TSV Siems fand nicht mehr statt. Jetzt konnte sich Johanna Jacobi vom TSV Siems mehrfach auszeichnen, als sie Chancen von Guetari, Tober und Schlamelcher klärte. Doch in der 62. Minute war die Siemser Torfrau geschlagen. Bei einer Ecke von links nahm sich die Abwehr des TSV Siems eine kollektive Auszeit und Monique Inze konnte per Kopf den viel umjubelten 1:3-Anschlußtreffer erzielen. Die Eichholzerinnen setzten jetzt alles auf eine Karte und bestürmten das gegnerische Tor. In diese Drangperiode hinein fiel das 4:1 für den TSV Siems. Die ehemalige Zweitliga-Fußballerin und Rückkehrerin vom FFC Bad Oldesloe, Martha Thomaschewski, eroberte in der 70. Minute den Ball im Mittelfeld, setzte sich als typische Rechtsaußen durch und bediente, die in der Mitte mitgelaufene Sarah Inacio so mustergültig, dass diese nur noch den Fuß hinhalten musste, um das Tor zu erzielen. Mit diesem Tor nahmen die Gastgeberinnen ihren Gegnerinnen den Wind aus den Segeln und fuhren mit aller Gelassenheit ihren neunten Saisonsieg ein.
Trainer Kambiz Tafazoli vom TSV Siems sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Ein verdienter und nie gefährdeter Sieg. Obwohl Anna Kupferschmidt sich sehr früh verletzte, biss sie auf die Zähne und hielt bis zum Ende durch. Meine Hochachtung dafür. Meine Mannschaft hat insgesamt eine klasse Leistung abgeliefert. Zu Beginn der zweiten Halbzeit, war ich nicht zufrieden, da hatte man das Gefühl, wir wären bereits der sichere Sieger.“
Das Statement von ESV-Co-Trainer Sascha Krause fiel wie folgt aus: „Unsere junge Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit gut dagegen gehalten und bedeutend aggressiver gewirkt. Wer weiß was passiert, wenn wir das 2:3 machen. Die erste Halbzeit muß aufgearbeitet werden. Ein verdienter Sieg der Siemserinnen. Man hat gemerkt, dass sie schon lange Jahre zusammen spielen.“

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Für den TSV Siems geht es bereits am Samstag weiter. Die Lübeckerinnen reisen dann zum TSV Gremersdorf, der auf dem fünften Platz der Verbandsliga stehen. Anstoß ist um 16.00 Uhr.
Die Eichholzer Mädels empfangen an der Guerikestraße am Sonntag um 13.00 Uhr den Tabellenzehnten VfL Oldesloe.

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