Lübeck/ Groß Grönau – Mit einem 3:0-Sieg des VfB Lübeck II im Stadtderby gegen Travemünde startete am Samstag der 19. Spieltag der Süd-Ost-Staffel der Verbandsliga. Am Sonntag ging es aus Sicht des TuS Lübeck und des FCD II weniger erfolgreich weiter. Während die Marlikicker überraschend gegen Büchen-Siebeneichen (1:2) patzten, gingen auch die Nachwuchstalente vom Steinrader Damm bei der 4:3-Niederlage in Grönau leer aus. Ein Husarenstreich hingegen gelang Moisling: Das Team um Trainer Robert Balazs bezwang das Spitzenteam aus Oldenburg mit 2:1 (1:0) und setzte den eigenen Aufwärtstrend dadurch in beachtlicher Form fort.  

VfB Lübeck II – TSV Travemünde 3:0 (1:0)

„Der VfB hat sich schon weiter entwickelt, wie die Ergebnisse zeigen. Aber wir haben im Kreispokal beim 8:4 gegen Grönau auch zusätzliches Selbstvertrauen getankt um wie im Hinspiel erfolgreich zu sein“, hoffte TSV-Trainer Sven Sercander vor dem Anpfiff des Stadtderbys noch auf ein Happyend am Samstagnachmittag – doch das blieb aus. Jubeln hingegen konnten die Hausherren, die nicht nur mit 3:0 (1:0) die Oberhand behielten, sondern durch den dritten Dreier in Folge auch ihre kleine Serie weiter ausbauten und sich tabellarisch gesehen im Mittelfeld der 6. Liga festbissen. Die ersten zwanzig Minuten auf dem Nebenplatz an der Lohmühle dürfen getrost als „Abtastphase“ gewertet werden. Zwar waren die Hausherren optisch überlegen, konnten sich daraus aber keinen echten Vorteil oder klare Torchancen erarbeiten. Die hatte aber Travemünde – und was für eine. Doch da Jan-Erik Schydel freistehend an VfB-Keeper Briant Alberti (21.) scheiterte, nahm das Unheil aus Sicht der Montekicker anschließend seinen Lauf. Nach einem langen Ball schraubte sich
A-Jugendkicker Cagtay Keskinler in die Höhe und überwand den rund sechs Meter vor dem Kasten stehenden TSV-Schlussmann Patrick Müller per Bogenlampe zum 1:0 (29.) für Grün-Weiß. Keskinler (39., abgeblockt) und Alessandro Gottschalk (41., sein Linksschuss rutschte ihm über den Schlappen und so links am Tor vorbei) versäumten nachzulegen. Nach dem Wideranpfiff erhöhte allerdings Thomas Aldermann (12. Saisontor) vom Strafpunkt, Jan Niklas Beckmann soll das Spielgerät an die Hand bekommen haben, zum 2:0 (50.), brachte seinen Farben scheinbar endgültig auf die Siegerstraße. Doch der TSV hatte trotzdem noch die Chance auf ein Comeback, schluderte aber bei einem vergebenen Elfmeter (76., Kurth zielte zu genau und links vorbei) und hatte zudem Pech, das ein Szymczyk-Geschoss (82.) nur an die Latte klatschte. So machte Tolga Arslan, nach feiner Vorarbeit von Lars Gödeke, den Sack mit dem 3:0 (84.) endgültig zu. Am Ende zeigte sich der VfB durch Gödeke (wurde selbst gefoult) noch großzügig, der den dritten Elfmeter (88.) des Tages nur an den rechten Pfosten setzte. VfB-Coach Serkan Rinal freute sich erwartungsgemäß nach dem Sieg: „Ich glaube, dass der hochverdient war, hat jeder hier gesehen. Bei uns haben heute alle, egal ob die Aushilfen aus der A-Jugend oder die von „oben“ gut mit den Stammspielern harmoniert, toll gespielt und gekämpft. Klar hatte auch Travemünde noch Chancen, doch am Ende geht das Ergebnis auch in der Höhe so in Ordnung.“ Und das sagte TSV-Co-Trainer Sven Mielke gegenüber HL-SPORTS: „Wir müssen nicht lange drum herum reden – der VfB war einfach besser, hat von Anfang an mehr investiert. Bei uns fehlte es einfach an der nötigen Körpersprache. Schade, wir hatten noch Möglichkeiten zurück zukommen, doch insgesamt war das trotzdem alles viel zu wenig um hier zu punkten.“  

So spielte der VfB Lübeck II: Alberti – Beyer, Sindy, Naumann, Kornberger – Gottschalk, Roelfs, Suew (82. Cicek), Almosa (82. Gödeke) – Keskinler (73. T. Arslan), Aldermann.
So spielte der TSV Travemünde: Müller – Mielke, J. N. Beckmann, Kurth, Schydel – Klak (60. Bölke), Szymczyk – Engler, Gronau (67. Sengün), M. Beckmann (67. Knüppel) – Pätsch.
Tore: 1:0 Cagtay Keskinler (29.), 2:0 Thomas Aldermann (50., Handelfmeter), 3:0 Tolgay Arslan (84.).
Besondere Vorkommnisse: Lennart Kurth schießt Elfmeter (76.) links am Gehäuse vorbei. Lars Gödeke trifft nach einem an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter nur den Pfosten (88.).

RW Moisling – Oldenburger SV 2:1 (1:0)

Es geht aufwärts bei Rot-Weiß! Nach dem abgebrochen Stadtderby in Travemünde gewannen die Moislinger nach dem Heimsieg gegen Sereetz auch das Match am Brüder-Grimm-Ring gegen den Oldenburger SV mit 2:1 (1:0) und nehmen dadurch nun langsam Tuchfühlung mit den Nichtabstiegsrängen auf. Ertugrul Özdemir traf, nach feiner Vorarbeit von Kapitän Marc Bornemann, zum 1:0 zur Pause. Christian Repky legte von der Strafraumgrenze auch noch das zweite Tor nach. Das reichte, da dem Tabellendritten aus Ostholstein lediglich nur vom Elfmeterpunkt aus noch eine kosmetische Verbesserung gelang, zum wichtigen Dreier für den Gastgeber aus. Und das sagte Cheftrainer Robert Balazs zum Sieg: „Das war heute ganz stark von meinen Jungs. Der Wille, die Einsatzbereitschaft – alles hat gestimmt. Auch wenn Oldenburg phasenweise überlegen war, besaßen wir die besseren Möglichkeiten, war das 2:1 insgesamt verdient.“

So spielte RW Moisling: Boroch – Brodersen, Repky (88. Suew), F. Erenkaya, M. Bornemann, Kuznik, Özdemir, J. Bornemann, Barten, Confalone, Bischkopf.
Tore: 1:0 Ertugrul Özdemir (45.), 2:0 Christian Repky (48.), 2:1 Florian Albrecht (76., Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Timo Rosenthal (89.)

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TuS Lübeck – Büchen-Siebeneichener SV 1:2 (0:1)

Nun dachten alle, dass Tal wäre nach dem 3:0 in Sereetz durchschritten, die Durststrecke überwunden – und dann so etwas! Mit 1:2 ging das Spiel am Nachmittag vor den rund 50 ausharrenden Fans im Marlistadion gegen abstiegsbedrohte Büchen-Siebeneichener verloren. Der erste Schock ereignete sich schon nach sieben Minuten, als Thore Kuchlenz die Gäste mit dem 0:1 (7.) früh belohnte. Nach sechszig Spielminuten dann Teil II des Ärgernisses: Manuel Bolongino durfte zum 0:2 (58.) einnetzen. Zuviel an diesem Tag für den TuS, der lediglich nach Flanke von Patrick Warnemünde noch durch Deyby Ozuna auf 1:2 (78.) verkürzen konnte, zudem Pech hatte, dass ein Kopfball von Marcel Stellbrinck am Winkel vorbei flog (82.). Für Interimstrainer Thomas Lange war die Niederlage kein Beinbruch: „Wir stehen immer noch auf einem 6. Platz, das ist im Vergleich zu den letzten Jahren, wo wir stets im Abstiegskampf steckten, immer noch gut. Das frühe Gegentor hat uns heute leider verunsichert. Danach war es auf dem tiefen Platz und durch den Wind schwierig unser Spiel aufzuziehen.“

So spielte der TuS Lübeck: Törper – Stellbrinck, Ozuna Krause, Warnemünde, Spoddig (76. Jaworski), Skordos, Kiecksee (46. Burghammer), Kwiatkowski, Raabe, Rivera.  
Tore: 0:1 Thore Kuchlenz (7.), 0:2 Manuel Bolongino (58.), 1:2 Deyby Ozuna (78.)

Eintracht Groß Grönau – FC Dornbreite II 4:3 (0:1)

Das ist bitter: Trotz ansprechender Leistung unterlagen die Nachwuchskicker am Sonntagnachmittag am Torfmoor in Grönau und rutschten durch die neuerliche Pleite auf einen Abstiegsrang im Klassement der 6. Liga ab. Dabei schaute es bis zur 53. Minute noch danach aus, als wenn das Stern Team hinten die Null stehen lassen könnte. Doch innerhalb von 180 Sekunden musste der Aufsteiger, der durch einen Treffer von Muhammed Özkaya sogar mit 1:0 in Front lag, Lehrgeld zahlen. Nico Rackwitz und Timo Poch drehten die Partie, Dennis Moldenhauer gelang sogar noch das 3:1 (73.). Dornbreite fightete zurück: Lange verkürzte auf 3:2, ließ die Lübecker hoffen. Schade: Demircan verbaselte freistehend einen möglichen Ausgleich, schob aus Nahdistanz (82.) am leeren Gehäuse vorbei. So nahm die Partie den befürchteten Verlauf. Eintracht Torjäger Dennis Moldenhauer markierte seinen 25. Saisontreffer, traf zum 4:2 (86.). Am Ende gelang Muhammed Özkaya zwar noch ein weiteres Tor, doch das langte nicht mehr zu einem Punktgewinn aus. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich FCD-Trainer Marko Stern nach dem Abpfiff: „In der ersten Hälfte hatten wir noch alles im Griff – auch Grönaus Dreh- und Angelpunkt Dennis Moldenhauer. Doch im zweiten Abschnitt passen wir leider nicht auf, kriegen dumme Gegentreffer. Welch ein Wahnsinn, dabei stimmte doch eigentlich die Moral.“

So spielte der FC Dornbreite II: Rudowsky – Venzke, Demircan (63. J. Lange), Jasek, Schliesser, Tietz (59. Röhrig), Özkaya, Leischner, Posanski, N. Lange, Cete.
Tore: 0:1 Muhammed Özkaya (45.), 1:1 Nico Rackwitz (52.), 2:1 Timo Poch (54.), 3:1 Dennis Moldenhauer (73.), 3:2 Niclas Lange (80.), 4:2 Dennis Moldenhauer (86.), 4:3 Muhammed Özkaya (89.).
Gelb-Rot: Florian Hahn (90. +2.)

Ergebnisse Verbandsliga SH Süd-Ost: 
   
VfB Lübeck II TSV Travemünde 3:0
Eutin 08 GW Siebenbäumen 1:0
TSV Pansdorf WSV Tangstedt 5:1
SpVg Rot-Weiß Moisling Oldenburger SV 2:1
Möllner SV Sereetzer SV 1:0
TuS Lübeck Büchen-Siebeneichener SV 1:2
VfL Tremsbüttel VfL Oldesloe 0:0
Eintracht Groß Grönau FC Dornbreite II 4:3
TSV Trittau Breitenfelder SV 2:2

Tabelle Verbandsliga SH Süd-Ost:   
     
Pl.MannschaftSp.Diff.Pkt.
1.Eutin 08 194251
2.TSV Pansdorf 193150
3.Oldenburger SV 192441
4.GW Siebenbäumen 191233
5.Eintracht Groß Grönau 191532
6.TuS Lübeck 191031
7.VfL Tremsbüttel 191028
8.Breitenfelder SV 19-225
9.TSV Travemünde 18-724
10.TSV Trittau (SW) 19123
11.VfB Lübeck II 19-1523
12.VfL Oldesloe (SW) 19-1020
13.Büchen-Siebeneichener SV 19-1018
14.WSV Tangstedt 19-2017
15.SpVg Rot-Weiß Moisling 18-816
16.FC Dornbreite II 19-1616
17.Möllner SV (SW) 19-2410
18.Sereetzer SV 19-3310
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