Lübeck – Sie drücken jede Woche zusammen die Schulbank und haben den Fußballlehrer fest im Visier. Am kommenden Sonntag treffen sich Havelses Trainer Andre Breitenreiter und VfB-Coach Ramazan Yildirim außerhalb der Sportschule in der Praxis wieder.

Für den VfB ist die Hürde Havelse im Verlauf der letzten Spielzeiten stetig gewachsen. Waren die Grünweißen in der Saison 2010/11 noch als Favorit ins Wilhelm-Langrehr-Stadion gereist und wurden dieser Rolle auch gerecht (2:1), gab es in der vergangenen Saison bei ausgeglichenen Voraussetzungen eine 1:2-Niederlage. In diesem Jahr hat sich der TSV Havelse im oberen Drittel der Tabelle eingeordnet, der VfB kämpft nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich gegen den Abstieg. Die Favoritenrolle ist also klar an die Heimmannschaft vergeben.

Der TSV Havelse hat in der vergangenen Saison alles richtig gemacht. In einer Saison, in der keiner absteigen konnte, haben sie eine Mannschaft kontinuierlich aufgebaut. Bis auf Mittelfeldstratege Ali Moslehe (1.FC Magdeburg) und Niklas Tasky (1.FC Kaiserslautern) gab Breitenreiter im Sommer keine Leistungsträger ab. Mit Alexander Meyer (Hamburger SV, aufgrund einer Schulterverletzung nun länger verletzt), Tim Wendel (Hannover 96), Deniz Tayer (VfV Borussia Hildesheim), Tom Christian Merkens (Hannover 96), Torben Deppe (SC Langenhaen) und Saliou Sané (Hannover 96) schafften gleich sechs von insgesamt zehn Neuen den Sprung in die Stammelf. Eine gute Quote.

Der sportliche Erfolg gibt Breitenreiter recht. Erst drei Niederlagen musste der TSV Havelse einstecken, die allerdings gegen die vermeintlich Kleinen der Liga (1:2 zu Hause gegen Goslar, 0:1 in Oberneuland und zuletzt 1:2 beim FC St. Pauli II). Im Vergleich mit dem Spitzenduo Hannover 96 II und Holstein Kiel gab es dagegen im direkten Vergleich vier Punkte (1:0-Sieg in Hannover, 1:1 daheim gegen Kiel). Einzig die fünf Unentschieden (die zweitmeisten der Liga) sorgen dafür, dass es (derzeit) „nur“ für Platz sechs reicht.

Auch überregional sorgte Havelse für Furore. In der ersten Hauptrunde des DFB Pokals kegelten die Niedersachsen den Bundesligisten 1.FC Nürnberg in der Verlängerung aus dem Wettbewerb – zum zweiten Mal nach 21 Jahren besiegte Havelse den Club. Auch in der zweiten Runde bot Havelse dem Zweitligisten VfL Bochum lange Zeit Paroli, führte bis zur 30. Minute 1:0, hielt das Spiel bis in die Schlussphase offen und musste erst in der Nachspielzeit das 1:3 hinnehmen.

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Es scheint, als könne man in Garbsen langsam wieder an die guten alten Zeiten anknüpfen, die ihren Höhepunkt in der 2. Bundesliga (1990/91) mit einem Trainer Namens Volker Finke fand. Finke ging seinen erfolgreichen Weg in Freiburg bis hinauf in die Bundesliga mit den ehemaligen Havelsern Stefan Beneking, Jens Todt und Thomas Vogel sowie dem Co-Trainer Achim Sarstedt weiter. Dies tat dem Erfolg in Garbsen jedoch keinen Abbruch. Auch nach dem Abstieg 1991 sorgte man weiter für Furore, besiegte Nürnberg im DFB Pokal (91/92) und qualifizierte sich erneut für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, scheiterte aber an Fortuna Köln und 1860 München.

So geht’s nach Havelse

Mit dem PKW geht es über die A1 bis zum Horster Dreieck, dann über die A7 bis zum Autobahndreieck Hannover-Nord. Dort wechselt ihr auf die A352 und am Autobahndreieck Hannover-West geht’s auf die A2, die ihr an der Anschlussstelle Garbsen verlasst. Über die Gutenbergstraße und die Alte Ricklinger Straße geht’s in die Hannoversche Straße, wo das Wilhelm-Langrehr-Stadion liegt.

Mit dem Zug geht es um 9:09 Uhr von Lübeck nach Lüneburg und von dort (Abfahrt 10:32 Uhr) über Uelzen (ab 11:09 Uhr), nach Langenhagen. Von dort geht es mit dem Bus (Linie 470) weiter nach Stöcken/Hannover und von dort erneut mit dem Bus (Linie 126) zur Station „Havelse Sportplatz“.

Zurück geht es erneut mit dem Bus über Hannover Stöcken (Linie 126) nach Langenhagen (Linie 470) und von dort mit dem Zug über Uelzen (ab 19:30 Uhr) und Lüneburg (ab 19:45 Uhr) nach Lübeck (Ankunft 20:52 Uhr).

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