Flensburg – Am Pfingstmontag (21. Mai, 14.30 Uhr) steigt das Landespokalfinale zwischen Regionalligameister Weiche Flensburg 08 und der Husumer SV aus der Landesliga.
Große Pokalspiele hat der Viertligist in den bisherigen sechs Jahren bereits drei Mal abgeliefert. Gewonnen wurde davon keines, denn immer war es dabei ganz knapp. 2012 hatte man den Sieg schon fast in der Tasche, doch Deniz Kadah brachte den VfB Lübeck auf der Lohmühle nach einem 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit in die Verlängerung, wo er nochmals erfolgreich war. Beim 4:2-Sieg der Grün-Weißen erzielte er alle VfB-Treffer. Inzwischen kickt er mit Antalyaspor in der 1. Türkischen Liga. Zwei Jahre später versuchten es die Flensburger erneut. Dieses Mal ging es zu Holstein Kiel, wo man in einem legendären Elfmeterschießen mit 12:13 verlor. Den letzten Anlauf nahm man in der Saison 2015/16 und wieder war beim VfB Lübeck zu Gast und unterlag mit 1:2. Nun also soll es das erste Mal klappen und auch zum ersten Mal wird das Landespokalfinale im heimischen Manfred-Werner-Stadion ausgetragen. In Husum kennt man das Gefühl des Pokalsieges. Dort feierte man 1960 den Cup. Rekordsieger mit 14 Titeln ist der VfB Lübeck vor Holstein Kiel (13) und dem Itzehoer SV (4).
Drei knappe Spiele hat die Husumer Spielvereinigung ins Finale des Landespokals gebracht. Ein Sieg in der Verlängerung beim Preetzer TSV (4:2), der 3:2-Sensationserfolg gegen den Regionalligisten Eutin 08 und ein 1:0 gegen Preußen Reinfeld. Alles Last-Minute-Siege und immer war Hendrik Fleige (links im Bild neben seinem Trainer Dennis Witt), der beste HSV-Torschütze beteiligt, schoss gegen Eutin und Reinfeld die entscheidenden Treffer. Der Stürmer könnte nun auch dem Drittliga-Anwärter das Leben schwer machen. Der hatte nur in den ersten beiden Pokalrunde etwas Mühe, ebnete sich aber mit einem 4:1 erst in der Verlängerung beim SV Eichede den Weg ins Viertelfinale. Im Halbfinale brauchte man sogar das Elfmeterschießen, besiegte den VfB Lübeck mit 6:4. Einfacher hatte es das Jurgeleit-Team erst im Halbfinale. Beim SV Todesfelde gewann man mit 4:0. Die Rollen sind trotzdem klar verteilt. Weiche ist im eigenen Stadion der haushohe Favorit gegen den Landesligisten.
HL-SPORTS sprach im Vorfeld mit Dominic Hartmann (SC Weiche Flensburg 08) und Dennis Witt (Husumer SV).
Dominic Hartmann: „Es ist die entscheidende Woche“
HL-SPORTS: Nach dem Saisonfinale steht nun das Landespokalendspiel an. Es geht gegen Husum und ihr könnt in den DFB-Pokal einziehen. Was denkt man vor so einer Woche?
Dominic Hartmann: „Es ist natürlich die entscheidende Woche für uns, in der wir beides nach Hause bringen können. Ich denke es wäre allemal ein unvergessenes Erlebnis, das man auf jeden Fall genießen sollte.“
HL-SPORTS: Ihr spielt zuhause gegen den Underdog. Wie geht man in so ein Spiel?
Dominic Hartmann: „Wir wissen aus der Saison, dass uns solche Mannschaften immer das Leben schwer machen. Wir sollten unsere Lehren daraus gezogen haben und mit voller Konzentration und dem Glauben an die eigene Qualität ins Spiel gehen. Dann sollte es mit dem Pokal auf jeden Fall klappen.“
Dennis Witt (Trainer Husumer SV): „Ich beschäftige mich eher mit unserer Abwehrstrategie“
HL-SPORTS: Hallo Dennis, die Saison neigt sich dem Ende entgegen, doch für euch ist es noch lange nicht vorbei. Zum einen steht ihr im Landespokalfinale und im Kreispokalfinale. Wenn du auf die Zeit nach dem vergangenen Sommer zurückblickst. Was war das absolut Highlight, was du mit deiner Mannschaft in diesen Wettbewerben erlebt hast?
Dennis Witt: „Im Kreispokal war das Highlight der der Kampfsieg im Derby gegen Rantrum bei Regen. Allerdings wird dieser Erfolg noch vom Landespokal übertroffen. Erst in der Nachspielzeit gegen Preetz, dann die Sensation gegen Eutin und letztlich gegen Reinfeld. Damit hat bei uns niemand gerechnet.“
HL-SPORTS: Im Halbfinale gegen Preußen Reinfeld waren so ziemlich alle schon gedanklich in der Verlängerung, doch dann erzielte Hendrik Fleige den Siegtreffer in der letzten Minute. Was hast du ihm vor dem Spiel gesagt und wie hast du die letzten Augenblicke der Partie durchlebt?
Dennis Witt: „Hendrik ist vor dem Spiel immer fokussiert und an sich werden davor nur noch Kleinigkeiten besprochen. Was wir in der Partie besprochen haben, weiß ich nicht mehr. In den letzten Minuten des Spiels waren meine Gedanken schon dabei, wie wir unsere Kräfte bündeln. Nach dem Abpfiff hatte ich nur noch Glücksgefühle. So ganz realisiert hatte ich das da aber noch nicht.“
HL-SPORTS: Es geht nun im Manfred-Werner-Stadion gegen Weiche Flensburg. Wie wird der Tag nach dem Aufstehen bis zum Anpfiff bei euch aussehen?
Dennis Witt: „Das ist alles deutlich professioneller durchgeplant. Frühstück, Taktikbesprechung und eine lockere Einheit. Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir nicht alles versucht hätten und wenn es dann nicht klappt, gehen wir erhobenen Hauptes vom Platz.“
RS: Was planen eure Fans?
Dennis Witt: „Die wollen uns überraschen, aber ich freue mich schon auf die Banner und nordfriesische Fahnen.“
HL-SPORTS: Weiche ist ein unheimlich starkes Team in der Defensive, Wie werdet ihr damit umgehen?
Dennis Witt: „Wenn ich ehrlich bin, gehe ich davon aus, dass wir nicht viel mit deren Defensive zu tun haben werden. Ich beschäftige mich eher mit unserer Abwehrstrategie. Wir müssen gradlinig spielen und keinen Schnick-Schnack.“