Lübeck – Der Aufsteiger in die Frauen-Oberliga, der TSV Siems begann die Saison mit einem Derby gegen den TSV Ratekau, welche diese Partie auch gewannen. Bereits am zweiten Spieltag war von dem schweren Start in der Liga nichts mehr zu merken. Siems punktete im ersten Heimspiel gegen den SSC Hagen Ahrensburg und legte nach. In der zweiten Hälfte konnte der TSV trotz der witterungsbedingten Ausfälle die Spiele auf den Kunstrasenplatz stattfinden lassen. Dadurch gelang es ihnen, die Tabelle für lange Zeit anzuführen. Mit den ganzen Nachholspielen der anderen Teams gelangte das Team von Kambiz Tafazoli auf den vierten Tabellenplatz. Als Neuling in der Oberliga eine klasse Leistung.
Im Meister der Meister schied der TSV Siems bereits im Viertelfinale aus. Mit einer 3:1-Niederlage mussten sie sich dem TSV Pansdorf geschlagen geben. Welche im Halbfinale einzogen. Im SHFV-Lotto Pokal machte der TSV Schönberg den Siemsern wiederum im Viertelfinale einen Strich mit einer 3:1-Endstand für Schönberg durch die Rechnung. Der Kreispokal sollte es sein, der den sportlichen Erfolg der Liga abrundete. In der Verlängerung schaffte es Siems sich mit einem 4:3-Sieg gegen Eichholz durchzusetzen und den Pott mit heimwärts nehmen.
Tafazoli nahm sich die Zeit für ein kurzes Interview und ließ mit uns zusammen die Saison Revue passieren:
HL-SPORTS: Hallo Kambiz, konntest Du mit Deinem Team die Euch selbst gesteckten Ziele erreichen?
Kambiz Tafazoli: „Unser Ziel war ganz klar der Klassenerhalt und den haben wir erreicht. Dass am Ende sogar Platz 4 raussprang, ist natürlich eine klasse Leistung. Das haben sich die Mädels über die letzten Jahre auch einfach verdient.“
HL-SPORTS: Ziemlich lange führtet Ihr die Liga an und beendet sie mit dem vierten Platz. Was war der schönste Moment in der Oberliga?
Kambiz Tafazoli: „Nein, das war nicht der schönste Moment. Natürlich haben wir es genossen, die verzerrte Tabelle anzuführen. Wir hatten ja auch das Gefühl, dass uns irgendwie keiner verdrängen wollte, obwohl wir eine Niederlagenserie hinlegten. Ich kann auch gar nicht sagen, ob es überhaupt nur einen schönsten Moment gab. Die Saison war einfach großartig und wir haben das Jahr einfach komplett genossen, bis auf ein paar Wochen.“
HL-SPORTS: Welchen Moment möchtest Du nicht wieder erleben?
Kambiz Tafazoli: „Wenn ich etwas niemanden wünsche, sind das Verletzungen, egal in welchem Verein und in welcher Liga. Wir hatten anscheinend die letzten Jahre viel Glück, was das betraf. Der März und April hatte es allerdings in sich, als eine Reihe von Stammkräften wie Martha Thomaschewski, Sophie Hagedorn, Sarah Kähler usw. ausfielen. Die Situation war für uns alle neu. Aber auch hier möchte ich nochmals meinen Dank an alle Spielerinnen in unserem Verein richten. Mit Olaf unserem 2. Damen Trainer war ich stetig in Kontakt, der mir zum Beispiel Carmen Burow oder Susanne Bahr immer wieder zur Verfügung stellte.“
HL-SPORTS: Was ist die Planung für die neue Saison? Wächst Euer Kader noch?
Kambiz Tafazoli: „Für die neue Saison sind die Planungen soweit durch. Es werden uns Spielerinnen verlassen, aber es kommen auch neue hinzu. Diese gilt es schnellstmöglich zu integrieren und wieder eine geschlossene Mannschaft zu werden. Wir haben allerdings nicht nur mit Spielern vergrößert. Auch im Trainerteam hat sich viel getan. Mit Dennis Mauter konnten wir einen Torwarttrainer dazu gewinnen, welchen ich schon seit einigen Jahren kenne. Außerdem ist mit Christin Domeier eine Physiotherapeutin dazugekommen und mit Patrick Thoms einer, der sich um das organisatorische kümmert. Auch hier möchte ich mich bei allen im Trainerteam mich bedanken. Alle sind schon in der Saison dazugestoßen und haben sich super integriert. Danke möchte ich natürlich auch an Sandra und Toschi sagen, die ja mittlerweile zum Inventar gehören.“
HL-SPORTS: Wie bereitet Ihr Euch vor? Stehen bei Euch noch Freundschaftsspiele auf dem Plan?
Kambiz Tafazoli: „Starten werden wir am 9.7. in Siems mit der Vorbereitung. Freundschaftsspiele sind geplant, genauso wie ein Trainingslager.“
HL-SPORTS: In der letzten Zeit kamen immer wieder zu Hiobsbotschaften im Frauenbereich (Beispiel Ausgliederung der Frauen von Holstein Kiel, Entwicklung im Frauen- und Jugendbereich, Aufstiege aus der Landesliga) – Welches Statement würdest Du dem SHFV geben? Was muss sich in Deinen Augen ändern, damit der Bereich des Mädchens – und Frauenfußball wächst und gestärkt in die Zukunft wachsen kann?
Kambiz Tafazoli: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, was aktuell im Frauenfußball passiert. Es wurde ja auch bereits genug geschrieben und zu Recht „gemeckert“. Es ist langsam (eher schnell) an der Zeit, dass die Damen und Herren im Verband aufwachen und sich an die Satzung „wagen", damit der Frauenfußball am Leben erhalten bleibt. Wir können und dürfen nicht den Männerfußball mit dem Frauenfußball vergleichen. Ich denke, dass es ein Hauptthema bei der Verbandstagung werden muss und vor allem hoffe ich, dass der Verband und die Vereine zusammen Lösungen finden, damit es nicht weiter bergab geht.“
HL-SPORTS: Herzlichen Dank für das Interview.
Tabellenplatz: 4
Punkte: 34
Torverhältnis: 62:54
Torjäger: Mandy Scheer (14 Saisontore)
Bilanz: 11 gewonnene Spiele, 1 Remis, 10 verlorene Spiele
