Lübeck – Da ist nun wirklich für jeden etwas dabei: Am 10. Spieltag gibt es diverse Derbys, einen VfB Oldenburg nach dem Trainerwechsel und nicht zuletzt das Duell zwischen dem Spitzenreiter und dem Titelverteidiger. Die Regionalliga Nord wartet an diesem Wochenende zweifellos mit sehr interessanten Spielen auf.

Hannover 96 II – Germania Egestorf-Langreder (Fr., 19.30 Uhr)

Ein Derby eröffnet den Spieltag. Dabei wird der Gastgeber intensiv daran arbeiten, die verlorenen Punkte vom 1:2 in Lübeck zurückzuholen. Noch ist ja auch nichts passiert, rangiert 96 II auf einem starken fünften Tabellenplatz. Der Nachbar aus Barsinghausen hat dagegen ganz sicher das Ziel, seine Auswärtsbilanz aufzuhübschen. Die Germania gewann schließlich die gesamten 13 Punkte auf dem Konto in ihren fünf Heimspielen. Auf fremden Platz ist also noch eine Menge Luft nach oben.

U.L.M. Wolfsburg – SV Werder Bremen II (Sa., 13 Uhr)

Der Gastgeber verlor zwar zuletzt das Keller-Duell in Rehden mit 1:2. Er konnte trotz seines 16. Platzes aber nachweisen, dass er konkurrenzfähig ist – und das ist für einen Neuling schon mal eine gute Sache. Alles andere als gut verlief dagegen der letzte Auftritt der Bremer. Nach dem 1:3 gegen Jeddeloh machte Werder-Coach Sven Hübscher denn auch klar, dass ein solcher Auftritt „nicht passieren darf“. Der Gast hat beim Aufsteiger also nur ein Ziel: Wiedergutmachung. Sonst verliert er am Ende weiteren Boden auf die Spitze.

SC Weiche Flensburg – VfL Wolfsburg II (Sa., 13.30 Uhr)

Der amtierende Meister empfängt den Spitzenreiter – von vielen reizvollen Duellen am 10. Spieltag dürfte dieses Spiel noch ein bisschen herausragen. Zumal der Gastgeber nach anfänglichen Schwierigkeiten in Fahrt gekommen ist und nach dem 2:0 bei Holstein II, dem fünften ungeschlagenen Spiel, auf den dritten Rang kletterte. Über die aktuelle Form des Gastes besteht ebenfalls kein Zweifel: Beim souveränen 4:0 über Drochtersen/Assel blieb der VfL bereits zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen. „Wir haben wieder vieles richtig und gut gemacht“, meinte Trainer Rüdiger Ziehl danach zufrieden – dem ist nichts hinzuzufügen.

SSV Jeddeloh – VfL Oldenburg (Sa., 16 Uhr)

So schnell kann das gehen: Da hatte der SSV dem 2:1 gegen Rehden einen sensationellen 3:1-Erfolg bei Werder folgen lassen – und dann kassierte er am Mittwoch die kalte Dusche im Nachholspiel bei St. Pauli II. Beim 0:4 an der Elbe (Tore: Kovacic, Coordes, Meißner, Lee) ließ Jeddeloh eine Menge vermissen, was das Team zuvor noch ausgezeichnet hatte. Nun kommt der Neuling aus der Nachbarschaft. Er kennt sich nach dem 1:1 gegen den VfB Oldenburg am letzten Spieltag zwar aus mit Derbys. Angesichts von nur sechs Punkten und dem letzten Tabellenplatz steht der Gast aber zweifellos unter einem größeren Druck als der SSV.

TSV Havelse – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)

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Da prallen zwei Serien aufeinander: Der Gastgeber (13.) startete stark, setzte sich an die Spitze der Liga – und verlor danach fünf Spiele in Folge. Der VfB (2.) verlor dagegen noch gar nicht und ist deshalb als einziges Team ungeschlagen. Wer nun darauf setzt, dass der TSV ausgerechnet gegen die Lübecker zurück in die Erfolgsspur findet, darf als außergewöhnlich optimistisch gelten. Oder er kennt die Regionalliga Nord besonders gut und weiß, dass Überraschungen in dieser Liga streng genommen keine Überraschungen sind – dafür kommen sie einfach zu oft vor.

FC St. Pauli II – BSV Rehden (So., 14 Uhr)

Dieses 4:0 über Jeddeloh tat natürlich gut. „Wir haben in der Höhe verdient gewonnen, meine Mannschaft hatte das Spiel von Beginn an im Griff“, meinte Joachim Philipkowski zufrieden nach dem Nachholspiel am Mittwochabend. Der Trainer unterstrich allerdings auch, dass sein Team „das Selbstvertrauen mit ins nächste Spiel nehmen muss.“ Eine gute Idee: Der BSV Rehden reist zwar nur als 15. zum Spiel beim Elften. Nach dem 2:1 über U.LM. Wolfsburg dürfte der Gast aber ebenfalls mit neuen Selbstvertrauen versorgt sein. Wer wohl die breitere Brust hat am Sonntag?

SpVgg Drochtersen/Assel – Eintracht Norderstedt (So., 15 Uhr)

Ein 0:4 beim Spitzenreiter ist eigentlich keine echte Enttäuschung. Aber ein bisschen enger hätte das Duell mit dem VfL Wolfsburg II schon verlaufen können – für die Spielvereinigung Drochtersen/Assel. Zum Glück gibt es noch andere Ziele. Etwa den Ausbau der Heimbilanz. Die sieben Zähler aus vier Spielen (2-1-1) sind zwar ordentlich, entsprechen allerdings nicht ganz dem gewohnten Verlauf im Kehdinger Stadion. Apropos: Die Eintracht war den Misserfolg angesichts von drei ungeschlagenen Spielen fast schon nicht mehr gewohnt – bis der LSK am vergangenen Spieltag mit 2:1 im Edmund-Plambeck-Stadion gewann. Am Sonntag geht es nun wohl auch daran, wer das letzte Spiel besser verarbeitet hat.

Lüneburger SK Hansa – Hamburger SV II (So., 15 Uhr)

Gewinner unter sich: Am vergangenen Spieltag hat der LSK beim 2:1 in Norderstedt den ersten Auswärtssieg der Saison gefeiert. Er kann sich in diesem Duell nun gelassen auf seine ausgeglichene Heimbilanzstärke konzentrieren (2-1-2). Ganz anders der HSV: In vier Auswärtsspielen gelang den Hamburgern noch nicht ein einziger Punktgewinn. Aber wie gesagt: Auch der Gast darf sich derzeit zu den Gewinnern zählen, siegte er zuletzt doch eindrucksvoll mit 5:0 über den TSV Havelse. Dieser Erfolg beendete eine Serie von vier Niederlagen und wurde entsprechend gefeiert. Allerdings sprach HSV-Coach Steffen Weiß später davon, dass mit dem Sieg nur „der erste Schritt“ verbunden sei. Sein Team muss nachlegen, auch in Lüneburg.

VfB Oldenburg – Holstein Kiel II (So., 15 Uhr)

Seit vier Partien wartet der VfB nun auf einen dreifachen Punktgewinn. Der 17. Tabellenplatz kommt also nicht von ungefähr. Es läuft nicht beim Gastgeber, und so trennten sich die Oldenburger in dieser Woche auch von ihrem Trainer Stephan Ehlers. Vorerst wurde ein Duo aus Marco Elia und Cumhur Demir mit der Verantwortung für die Mannschaft betraut, sie werden also auch gegen Holstein II auf der Bank sitzen. Aber was erwartet die beiden? Der Gast (6.) verlor zuletzt das Heimspiel gegen Weiche Flensburg mit 0:2, wusste aber auch in diesem Spiel zu überzeugen. In Oldenburg tritt also ein starker Aufsteiger an.

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