Hamburg – Der Hamburger SV ist erstmals seit neun Jahren wieder Tabellenführer. Zwar nur in der 2. Liga, aber bis dahin war es schon ein hartes Stück Arbeit. Diese hört aber nun nicht auf, denn die Rothosen sind nun die Gejagten. Die Gegner operieren meist aus einer kompakten Defensive, wollen dem Kurzpassspiel der Titz-Elf kaum Raum geben. Das macht es, wie in Dresden, schwer für den Spitzenreiter. Hurra-Fußball der kommenden Partner auf dem Rasen wird man nicht erwarten können. Die Mission Wiederaufstieg kann also nun eigentlich erst beginnen. Platz 1 gilt es zu halten und das sollte man genau so weiter zelebrieren, wie zuletzt: mit Bedacht. Der HSV setzt darauf, dass der Gegner irgendwann müde, dadurch unkonzentrierter wird. Je länger eine Partie dauert, desto größer die Chance auf einen Treffer. Der Moment kommt, davon kann man überzeugt sein. Der Gegner muss eben nur irgendwann einbrechen und man selbst hinten kein Harakiri fabrizieren. Selbst Julian Pollersbeck (Foto) hat in den fünf Saisonspielen gelernt und haut die Bälle in Gefahrensituationen nun weg. Das Austricksen des Gegners ist nicht immer die beste Lösung. Das hat man bei der nach wie vor schmerzlichen Auftakt-Niederlage gegen Holstein Kiel (0:3) gemerkt. Nun heißt es „nicht abheben“, wie der Keeper mahnt.
Am Sonntag um 13.30 Uhr ist Jahn Regensburg im Volkspark zu Gast. Vielleicht mit Tatsuya Ito und Lewis Holtby könnte dann auch wieder dabei sein. Am Mittwoch trainierten beide wieder auf dem Platz.
Eine Vertragsverlängerung gab es zum Sieg in Dresden (1:0) ebenfalls noch am Tag danach. Bernd Hoffmann bleibt bis 2021 Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG. Der Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen sagt: „Diese strategische Entscheidung wurde von unserem Gremium einstimmig getroffen. Wir sind überzeugt, dass die bisherige Interimslösung auch auf Dauer sinnvoll und zielführend für den HSV ist. Wir haben weiterhin schwierige Aufgaben vor uns, die es mit einem starken Vorstandsteam anzugehen gilt.“ Hoffmann war seit Mai dieses Jahres kommissarisch eingesetzt worden, gleichzeitig HSV-Präsident des e.V.. Diesen Posten gibt er nun auf. Dass der 55-Jährige nun für drei Jahre zum Vereinsboss bestellt wurde, unterstreicht seine Macht, die er schon von 2003 bis 2011 inne hatte. Nach den goldenen 80ern war das die erfolgreichste Zeit der Rothosen. Drei Mal Top 5 und sonst nicht schlechter als Platz acht in der Bundesliga.