Lübeck – „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß…“ Weltmeister Andreas Brehme sorgte seinerzeit für eines der merklichsten Sprüche im Geschäft um das runde Leder. Ob man das so beim TSV Schlutup ähnlich sieht? Der Verbandsligist hat eine katastrophale Hinrunde hinter sich. Nach dem Wechsel von Trainer Thomas Manthey (zum FC Schönberg 95) im Sommer verlor der Club vom Palinger Weg wichtige Spieler, musste sich neu aufstellen. Mit einem neuen Trainerteam sollte es wenigstens um den Klassenerhalt gehen. Rainer Judick und Marcel Möller sollten eine neue Ära am Stadtrand von Lübeck einläuten. Das gelang ihnen, aber im negativen Sinne. Dabei hatten beide von Anfang an nicht die Möglichkeiten die Abgänge zu kompensieren. Tormaschine Marcel Meier (Strand 08) und Marcel Nagel (Schönberg 95) verließen den Club nicht als einzige. Eine Entscheidung war nach acht Spieltagen und nur einem Punkt klar und die lautete, dass das Trainerteam gehen musste. „Ur-Schlutuper“ Yogi Boller übernahm das Himmelfahrtskommando, holte zwar zwei Siege, doch drei Punkte Abzug wegen fehlender Schiedsrichter lassen den TSV zum Winter auf dem vorletzten Platz (TSV Bargteheide zog seine Mannschaft zurück und ist Letzter) stehen.
Liga-Manager Mike Melles fasste die Situation bei HL-SPORTS zusammen: „Der Aderlass im Sommer war einfach sehr groß und es war uns klar, dass der Weggang des Trainers samt wichtigen Stammspielern nur schwer aufzufangen ist. Jedoch müssen wir von Vereinsseite auch selbstkritisch sein und uns eingestehen, dass nicht alle Entscheidungen, die getroffen wurden, glücklich waren. Hinzu kam auch noch der Punktabzug aufgrund des Schiedsrichtermangels. So wurde schnell klar, dass es eine brutal schwere Saison wird. Wir entschieden uns dann für den Trainerwechsel, der aus meiner Sicht unumgänglich war. Man muss sagen, dass anschließend eine Verbesserung zu sehen war und viele Spiele wie beispielsweise gegen Eichholz und Rapid (jeweils 1:2) oder auch Phönix II (2:3) denkbar knapp verloren wurden und mit etwas Glück in diesen Spielen der ein oder andere Punkt noch hätte rausspringen können. Gegen Oldesloe und Güster war das Glück auf unserer Seite und die Mannschaft konnte sich zwei deutliche Siege erkämpfen und das Punktekonto ins Positive bringen. Auch wenn die Lage momentan sicherlich besser sein könnte, sehen wir positiv in die Zukunft, denn mit unserer A-Jugend haben wir einen hervorragenden Unterbau, aus dem wir zur neuen Saison schöpfen können um einen Neuanfang in „voraussichtlich“ der Kreisliga zu starten. Die Jungs sind heiß weiterhin für ihren Jugendklub zu spielen und für den TSV zu kämpfen, egal in welcher Liga. Das macht mich stolz und zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Welches Potential in den Jungs steckt, haben sie die letzten Jahre gezeigt.
Unsere Planungen richten sich jetzt schon auf die kommende Saison mit Schwerpunkt auf Kreisliga aus, aber ab geschenkt wird in der laufenden Saison nichts! Wir werden die Saison vernünftig beenden und uns, wenn es dann so ist anständig aus der Verbandsliga – in der wir schöne Jahre hatten – verabschieden. Zudem haben wir mit dem Pokal-Halbfinale gegen den Landesligisten Phönix Lübeck noch ein Highlight vor der Brust, auf das wir uns freuen.“