Lübeck – Ganz schön was los auf der Lohmühle. Zwei Testspieler, ein Sportvorstand, der sich zukünftig nur noch um die Junioren kümmert und drei Testspiele in einer Woche gegen Profi-Teams.
Der VfB Lübeck hat neben Tom Scheffel (zuletzt Chemnitzer FC) seit Donnerstag mit Koray Kacinoglu einen weiteren Testspieler an der Angel. Der 24-jährige Abwehrspieler spielte zuletzt beim Regionalligisten SV Rödinghausen und ist derzeit vertragslos. Stefan Schnoor (Foto) hatte seine Kontakte spielen lassen und den Defensivmann entdeckt. „Mal schauen, wie er sich macht. Es ist ja nichts anderes als ein Schaufenster für uns, wenn wir uns Spieler anschauen. Er wird sich am Freitag gegen Paderborn und Osnabrück am Sonntag zeigen können“, sagt der Sportdirektor bei HL-SPORTS. Mit dem Trainingsauftakt ist der 47-Jährige zufrieden: „Die Jungs ziehen mit.“
Am Freitag sind die Grün-Weißen beim Zweitligisten SC Paderborn und bestreiten ihr erstes Testspiel im neuen Jahr (Anpfiff 14.30 Uhr). Viel Zeit auszuruhen hat das Team von Chefcoach Rolf Landerl nicht, denn bereits am Sonntag geht es in Lohne gegen den Spitzenreiter der 3. Liga VfL Osnabrück. Eine Rückkehr für Ahmet Arslan, der dort bis zum vergangenen Sommer für zwei Saisons spielte. Schon am Freitag (25.1.) geht es wieder auf Reisen. Dann heißt das Ziel Bielefeld. Gegen den Zweitliga-Club DSC Arminia wird es ein nächster Härtetest. Schnoor: „Uns interessieren die Ergebnisse gar nicht. Wir wollen wissen, wie sich die Mannschaft verkauft. Wir werden die drei kommenden Profi-Mannschaften nicht von der Platte spielen. Es soll eine Belohnung für die gute Leistung der bisherigen Saison sein – und wann kann man schon Mal gegen solche Clubs spielen. Wenn man die Chance hat, sollte man sie auch wahrnehmen.“
Am Donnerstagabend vermeldete der VfB dann noch eine Personalie in der Zuständigkeit. Sportvorstand Michael Hopp wird sich bis zu seinem Vertragsende im kommenden Sommer nur noch „ausschließlich dem Nachwuchsbereich und dort der Planung des Nachwuchszentrums, der Zertifizierung und der Strukturierung widmen“, hieß es von Vereinsseite. Damit wurde Hopp quasi entmachtet und die Position von Sportdirektor Schnoor und Coach Landerl klar gestärkt. Sie werden sich zukünftig um die Kaderplanung der Regionalliga-Mannschaft kümmern. Das lässt darauf schließen, dass eine Vertragsverlängerung über den Sommer hinaus mit dem Österreicher nur noch Formsache ist.