La Manga/Spanien – Die Profis des Hamburger SV befinden sich derzeit im Trainingslager im spanischen La Manga. Nachdem der Zweitliga-Spitzenreiter am vergangenen Montag gegen den FC St. Gallen das erste Testspiel mit 0:3 verlor, will man gegen den FC Lugano die „Schweizer Erkenntnisse“ in ein besseres Ergebnis wandeln. Anpfiff ist um 15 Uhr. „Es war sehr wichtig, das System zu sehen und zu fühlen. Wenn wir in der Rückrunde das Gefühl haben, dass es richtig ist, dann können wir das tun. Es ist jetzt einfacher, darauf zurückzugreifen. Es macht nichts, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. Wir haben unser Repertoire erweitert, hätten es aber gerne besser gemacht. Sobald Dinge nicht funktionieren, kommen alle mit dem Thema Systemumstellung. Wenn du einen Freistoß unter der Mauer unter durchkriegst, dann hat das aber nichts damit zu tun“, sagte HSV-Coach Hannes Wolf nach dem Spiel gegen St. Gallen.
Am Sonnabend kehrt die Mannschaft zurück nach Hamburg und wird sicherlich ein Auge auf die Mitgliederversammlung werfen. In Hamburg-Wilhelmsburg wir der neue Präsident des HSV e.V. gewählt. Drei Kandidaten wurden zugelassen und stellten sich vor:
Jürgen Hunke: „Bei meiner Wiederwahl als Präsident des HSV erhielt ich seinerzeit zirka 97 Prozent der Stimmen, da die Teilsanierung der finanziellen Situation gelungen war. Das Ehrenamt als HSV-Präsident benötigte 30 bis 40 Stunden harte Arbeit, plus der Teilnahme an allen Spielen am Wochenende. Ich habe in meiner Abschiedsrede versprochen, immer dann zu helfen, wenn es eine kritische Situation gibt und mein sportliches Ehrenwort den Mitgliedern gegeben. Nun ist der HSV in einer prekären finanziellen Verfassung und ich halte es für notwendig, bei der Bewältigung der Probleme zu helfen. Die Jahre 2019 und 2020 werden für den HSV die wichtigsten Jahre in der Geschichte des Vereins. Hier müssen alle Kräfte gebündelt werden und persönliche Vorurteile vergessen sein. Wir sind ein großer deutscher Sportverein und die Marke HSV hat einen inneren und äußeren Wert. Mir geht es in erster Linie ausschließlich um den Erhalt des HSV e.V., der Tradition, den Erhalt des Breitensportes und einer evtl. drohenden Insolvenz beziehungsweise Zahlungsunfähigkeit, dass die Weichen richtig im Interesse Aller gestellt sind und der Vertrag zwischen HSV e.V. und der HSV Fußball AG alle Eventualitäten berücksichtigt. Ich bringe in der Sache Erfahrung und Kenntnisse mit, die ich auch aus über 50-jähriger beruflicher Selbstständigkeit gelernt habe. Ich sehe es als meine persönliche Verpflichtung an, mein seinerzeitig gegebenes Ehrenwort einzuhalten und nur die Mitgliederversammlung kann mich davon entbinden.“
Dr. Ralph Hartmann: „Liebe HSVer, ich bin 55 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Als gelernter Diplom-Kaufmann und selbständiger Unternehmer (unter anderem Personaldienstleistung) bin ich seit über 25 Jahren in Führungs- und Managementaufgaben zu Hause. Seit dem Jahr 2001 bin ich Mitglied in unserem HSV und kenne den Verein aus meiner Tätigkeit als Schatzmeister (2015-2018) wie kaum ein anderer. Während dieser Zeit konnte ich maßgeblich dazu beitragen, dass der HSV e.V. nach einer intensiven Neuausrichtung heute positiv dasteht und sich exzellent entwickelt: der Verein schreibt seit über drei Jahren schwarze Zahlen und ist wirtschaftlich solide aufgestellt. Darüber hinaus ist der HSV e.V. in vielen Sportarten sehr erfolgreich. Sportlicher Erfolg und wirtschaftliche Solidität sind die Kernaussagen meiner Kandidatur, an denen sich auch als Präsident nichts ändern wird. Wir werden weiter investieren und den Verein sportlich voranbringen. Ich möchte als Präsident einen deutlich stärkeren Einfluss auf die HSV Fußball AG nehmen, als dies bislang der Fall war. Als Mehrheitsgesellschafter ist es dabei mein Ziel, eine ausgewogene Balance zwischen der HSV Fußball AG und dem HSV e.V. herbeizuführen. Auf unseren HSV kommen wirtschaftlich große Herausforderungen zu. Hieran muss mit Druck professionell gearbeitet werden. Die dazu notwendige Erfahrung und das Zeitbudget bringe ich gerne ein. Sportlich sehe ich den HSV auch im Profifußball wieder auf dem richtigen Weg. Das Team um Hannes Wolf und Ralf Becker muss weiter in Ruhe arbeiten. Wir wollen und werden aufsteigen!“
Marcell Jansen: „Liebe HSVer, am 19. Januar habt ihr die Möglichkeit, die Zukunft unseres HSV mit eurer Stimme aktiv mitzugestalten. Dazu müsst ihr zur Wahl kommen! Seit über zehn Jahren darf ich für unseren HSV aktiv sein – sieben Jahre als Fußballprofi, jetzt als Amateursportler, seit 2015 im Beirat des HSV-Campus, der HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ und seit Anfang 2018 im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG. Dafür bin ich dankbar. Außerdem bin ich als Gründer und Gesellschafter in mehreren Unternehmen tätig. Als Präsident möchte ich bestmögliche Bedingungen für die aktiven Amateursportler bereitstellen, sodass jeder Sportler mit Freude und erfolgreich seiner Leidenschaft im Zeichen der Raute nachgehen kann. Genau so werde ich die Interessen der ca. 80.000 Fördernden Mitglieder vertreten – mit starker, gewichtiger Stimme als Mehrheitseigner im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG. Dabei halte ich es für erforderlich, dass sich der HSV e.V. künftig mit der Kompetenz einbringt, Entscheidungen im sportlichen Bereich beurteilen, bewerten und begleiten zu können. Richtige Entscheidungen auf sportlicher Ebene werden für unsere Zukunft ein entscheidender Schlüssel sein. Außerdem möchte ich mit meinen Ansätzen und innovativen Impulsen die handelnden Personen unterstützen, um den HSV e.V. weiterhin wettbewerbs- und zukunftsfähig aufzustellen. Mit meinem Netzwerk werde ich positive Entwicklungen fördern. Ich möchte dafür einstehen, dass HSV e.V. und HSV Fußball AG für den Erfolg eng verbunden sind – kritisch konstruktiv mit dem gemeinsamen Ziel nach innen wirken und als Einheit nach außen auftreten. „NUR DER HSV“ sagt alles! Deshalb kandidiere ich als Präsident des HSV e.V.“