Hamburg – Am vergangenen Sonnabend gegen 22.30 Uhr informierte die Verkehrsleitung der DB AG in Hannover die Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg über HSV-Anhänger, die auf der Rückreise vom Fußballspiel gegen den 1. FC Heidenheim kurz vor Erreichen des Bahnhofs Harburg in einem Zug (ICE 582) randalierten. Dabei kam es nach ersten Angaben der DB zu erheblichen Sachbeschädigungen.
Umgehend wurden rund 70 Kräfte der Bundespolizei und der Polizei Hamburg am Hamburger Hauptbahnhof zusammengezogen, um nach Einfahrt des ICE alle erforderlichen polizeilichen Maßnahmen koordiniert gegen die Fußballstörer durchführen zu können.
Zur Gewährleistung der geplanten Maßnahmen im Hauptbahnhof wurde eine bundespolizeiliche Anordnung erlassen, dass der ICE nicht im Bahnhof Harburg hält, sondern bis zum Hauptbahnhof durchfährt.
Aus noch nicht geklärten Gründen hielt der ICE, trotz der polizeilichen Anordnung, dennoch im Bahnhof Harburg. In der Folge konnte ein großer Teil der Fußballfans, aber auch der Randalierer, bereits im Bahnhof Harburg den Zug verlassen.
Nach entsprechender Kenntnis erreichten alle verfügbaren Einsatzkräfte unter der Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten den Bahnhof Harburg.
Gefahrenabwehrend wurden rund 60 Fußballanhänger des HSV unter polizeilicher Begleitung mit einer S-Bahn zum Hauptbahnhof verbracht.
Kräfte der Bundespolizei haben im Nachgang eine Schadensaufnahme im ICE durchgeführt. Durch die bislang unbekannten Fußballstörer wurden in dem Zug unter anderem Fenster- und Türscheiben zerstört, Lautsprecher aus einer Deckenverkleidung gerissen, Polsterungen an einem Sitz sowie teilweise ein WC-Raum beschädigt. Weiterhin wurden mehrere Nothämmer aus den Halterungen gerissen und entwendet, sowie mehre Reisezugwagen erheblich verunreinigt. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt.
Neben Kräften der Bundespolizei waren zwei Einsatzzüge der Polizei Hamburg an dem Einsatz beteiligt. Die weiteren Ermittlungen gegen die bislang unbekannten Täter werden von der Bundespolizei geführt. Dabei werden auch die Aufnahmen entsprechender Überwachungskameras intensiv ausgewertet. Zeugenhinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Hamburg (Einsatzzentrale) unter Tel.: 040-66 99 50 55 55 entgegen.
Hinweis: Offensichtlich haben sich einige Fußballstörer des Hamburger SV auf die seit Jahren publizierte Aussage der Bundespolizei „Wer auf der Fahrt zum Fußballspiel randaliert, sieht das Spiel nicht“ eingestellt und randalieren nunmehr auf der Rückfahrt kurz vor dem Erreichen des Zielbahnhofs in entsprechenden Zügen.
Nicht nur im aktuellen Fall, sondern auch am 2. Februar randalierten HSV-Fußballstörer auf der Rückreise eines Auswärtsspiels gegen den DSC Arminia Bielefeld kurz vor Hamburg in einem Metronom-Zug. Dabei kam es zu erheblichen Sachbeschädigungen und Verunreinigungen im Zug.
Die Bundespolizeiinspektion Hamburg hat und wird sich auch zukünftig personell auf diese „neue“ Situation bei Fußballspielen einstellen und auch alle möglichen strafprozessualen Folgemaßnahmen gegen diese Fußballstörer ausschöpfen.