Lübeck – Langweilig geht es vorm 24. Spieltag auch an der Spitze nicht zu. Schließlich besteht ja nach wie vor die Chance, den enteilten Tabellenführer aus Wolfsburg einzuholen. Aber so richtig interessant ist die Regionalliga Nord im Tabellenkeller – weil noch immer nicht genau feststeht, wie viele Teams absteigen müssen und zwischen dem achten und dem 16. Platz lediglich sieben Punkte liegen.
SpVgg Drochtersen/Assel – VfL Oldenburg (Fr., 20 Uhr)
Das Flutlicht geht an im Kehdinger Stadion, und das sorgt immer für eine besondere Atmosphäre. Nach dem respektablen 1:1 in Bremen möchte die Spielvereinigung das Abendspiel nun zum ersten Sieg des Jahres nutzen. Der Gastgeber kann dabei ziemlich locker antreten: Er zählt zu den wenigen Mannschaften außerhalb der Spitzengruppe, die ihren Blick nicht – zumindest auch – nach unten richten müssen. Von unten kommt dagegen der VfL aus Oldenburg. Aber das muss nichts heißen: Dem Gast glückte zum Auftakt ein 4:2- Heimerfolg gegen den Lüneburger SK und zugleich der Sprung auf den vorletzten Platz – erstmals seit dem vergangenen Herbst. Der VfL reist also mit einigem Selbstbewusstsein an. Es sieht ganz so aus, als würde ein besonders interessantes Duell in der besonderen Atmosphäre ausgetragen.
Hamburger SV II – Eintracht Norderstedt (Sa., 13 Uhr)
Das war Pech: Erst in der 89. Minute kassierte der HSV II am Montagabend den Treffer zur 2:3-Niederlage beim VfL Wolfsburg. So ein Punkt beim Spitzenreiter hätte dem Tabellenzwölften natürlich gutgetan. Andererseits unterstrichen die Hamburger ihr Leistungsvermögen, und das soll nun auch der Tabellennachbar aus Norderstedt (13.) zu spüren bekommen: Die Eintracht verlor ihren Auftakt mit 0:2 in Lübeck. Sie geht nun als leichter Außenseiter ins Derby.
SC Weiche Flensburg – SV Werder II (Sa. 13.30 Uhr)
Es ist ein Spitzenspiel, ohne Zweifel, schließlich tritt der Dritte beim Vierten an. Nachdem bereits ein Spieltag absolviert wurde, ist es aber auch das Duell der Enttäuschten. Denn
weder Weiche (0:1 in Rehden), noch Werder (1:1 gegen Drochtersen) konnte zum Auftakt gewinnen. „Wir waren nicht so präsent, wie es sein müsste, wenn man bei einer Mannschaft spielt, die dringend die Punkte braucht“, meinte Weiche-Coach Daniel Jurgeleit – und sprach von einer „verdienten Niederlage“. Sein Bremer Kollege war nach dem Remis gegen Drochtersen „absolut unzufrieden“, und Sven Hübscher unterstrich auch gleich, was er nun erwartet: „In Flensburg müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen.“ Es ist also auf beiden Seiten eine Menge Verbesserungspotenzial vorhanden – und so könnten sich die Teams nun vielleicht ein echtes Spitzenspiel liefern.
FC St. Pauli II – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
Sieger unter sich: Beide Teams landeten zum Auftakt einen 2:0-Erfolg. Der VfB untermauerte mit einem Heimsieg gegen Eintracht Norderstedt die Rolle als erster Verfolger des Spitzenreiters, und die Hamburger gewannen gegen das neue Schlusslicht U.L.M. Wolfsburg. Was die guten Ergebnisse wert sind, wird sich nun zeigen. In jeden Fall werden die drei Punkte von beiden Teams benötigt. Der Gastgeber (10.) sollte sich weiter absetzen vom Tabellenkeller, und die Lübecker wollen natürlich dranbleiben – sie haben ja bereits jetzt neun Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg II.
SSV Jeddeloh – Germania Egestorf-Langreder (Sa., 15 Uhr)
Knapp mit 0:1 musste sich der SSV zum Auftakt bei Hannover 96 II geschlagen geben. Die Premiere von Neu-Trainer Alfons Weusthof missriet also. Sein Einstand vor eigenem Publikum soll jetzt erst recht gelingen – zumal der Elfte ja jeden Punkt benötigt, um sich weiter abzusetzen von den gefährdeten Plätzen. Der Germania geht es mittlerweile allerdings ähnlich, sie sammelte nur einen Punkt mehr und belegt Rang neun. Nun wird auch der Gast alles daransetzen, seinen schlechten Auftakt vergessen zu machen. In der Vorwoche hatte Egestorf eine enttäuschende 1:3-Niederlage gegen den VfB Oldenburg kassiert.
VfB Oldenburg – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Der VfB (7.) ist richtig gut ins neue Fußballjahr gestartet, nämlich mit einem 3:1 bei der
Germania Egestorf-Langreder. „Sie sind unter Marco Elia wieder zu einer Einheit geworden“, sagt Benedetto Muzzicato. Der BSV-Coach steht deshalb vor einer schweren Aufgabe, geht diese aber ziemlich zuversichtlich an. Denn Rehden gelang in seinem Auftaktspiel ein 1:0 gegen Weiche Flensburg. „Wir haben eine richtig gute Entwicklung hinter uns und scheinen angekommen in der Liga“, so Muzzicato. Der Tabellenfünfzehnte besitzt offenbar gute Chancen, den Tabellenkeller zu verlassen. Aber sein Trainer weiß auch, worauf es nun ankommt: „Wir müssen die Leistung in Oldenburg bestätigen.“
U.L.M. Wolfsburg – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)
Es wird eng und enger: Nach der 0:2-Niederlage zum Auftakt bei St. Pauli II wird das Schlusslicht durch elf Punkte vom regulären Relegationsplatz getrennt. Wenn noch etwas gehen soll in Richtung Klassenerhalt, dann muss das Team um Neutrainer Uwe Erkenbrecher nun schnell punkten. Ob sich ausgerechnet der Tabellenachte aus Hannover eignet für dieses Vorhaben? Der Gast tritt jedenfalls mit einer Bilanz von sechs Punkten aus den zwei Spielen dieses Jahres an. Er besiegte nach dem VfB Oldenburg (2:1) zuletzt auch den SSV Jeddeloh (1:0).
TSV Havelse – VfL Wolfsburg II (So., 14 Uhr)
Zwei Spiele, zwei Siege – die Maximalausbeute gelang auch dem TSV Havelse. Nach den
1:0-Erfolgen über den VfL Oldenburg und Holstein Kiel II steht der 16. nun aber vor einer großen Herausforderung. Schließlich kommt der Spitzenreiter ins Wilhelm-Langrehr-Stadion. Über den VfL Wolfsburg muss man ja eigentlich nicht viele Worte verlieren. Er führt die Liga mittlerweile mit neun Punkten an und gilt seit langem als absoluter Topfavorit auf den Titel. Beim späten 3:2 über den HSV verriet der Spitzenreiter allerdings auch, dass er derzeit womöglich verwundbar ist. „Insgesamt bin ich natürlich sehr zufrieden mit dem Sieg, auch wenn er nicht hochverdient war“, räumte VfL-Coach Rüdiger Ziehl ehrlich ein. Sein Team trete nun aber trotzdem mit einem „guten Gefühl“ in Havelse an.
Lüneburger SK Hansa – Holstein Kiel II (So., 14 Uhr)
Der Gastgeber wartet nach dem 2:4 beim VfL Oldenburg seit vier Partien auf einen Sieg, die Kieler sind angesichts des 0:1 in Havelse seit drei Spielen ohne Punktgewinn. Keine Frage: Das Duell des 14. gegen den Sechsten hat richtungsweisenden Charakter. Vor allem für den Gastgeber, der nun Punkte benötigt, um in der Tabelle zu klettern. Der Aufsteiger aus Kiel kann es angesichts einer richtig starken Hinrunde dagegen etwas entspannter angehen.