Köln – Der arg personal-gebeutelte Hamburger SV holte am Montagabend beim 1. FC Köln einen Punkt. Das Top-Spiel der 2. Bundesliga endete mit einem gerechten 1:1 (1:0)-Unentschieden.

Die Erste Hälfte gehörte komplett den Gastgebern. Von der ersten Minute an, ging das Anfang-Team mit frühen Pressing drauf. Damit hatten die Hamburger zu tun, machten das aber gut. Selbst versuchten sie es mit schnellen Angriffen und waren dabei nicht ungefährlich. Zweimal Narey und einmal Santos waren die Möglichkeiten der Gäste. Köln war dominierend und Drexler (18.) vernaschte Sakai an der Grundlinie. Seinen Schuss am Fünfmeterraum lenkte Pollersbeck ans Außennetz. Und sie machten weiter: Clemens bediente Drexler (24.) im Strafraum, der aus spitzem Winkel schoss. Pollersbeck klärte zur Ecke. Nächste Szene: Clemens (25.) tauchte halbrechts im HSV-Strafraum auf, doch an Drongelen war in letzter Sekunde dazwischen – erneute Ecke. Die kam auf Höger, der in die Mitte verlängerte. Dort schaltete Drexler (26.) am schnellsten und drückte das Leder zur verdienten Führung über die Linie. Die Gäste waren nicht geschockt, spielten genauso weiter, wie zuvor. Jatta versichte es über links mit dem Pass in die Mitte, wo Jung (34.) verstolperte. Die Hausherren nahmen den Fuß nun vom Gas und machten so die Norddeutschen stark. Ein eroberter Ball von Mangala kam über Jatta zu Santos (40.), dessen Schuss rechts vorbeiging. Die Kölner Führung zur Pause war absolut gerechtfertigt, doch der Tabellenzweite hielt an seinem Plan fest.

Der zweite Durchgang ergab ein ganz anderes Bild, ging komplett an die Rothosen. Narey schnellte über rechts mit der Hereingabe in die Mitte, wo dieses Mal Jatta (54.) im letzten Moment von Mere gestört wurde. Der Spitzenreiter zog sich weiter zurück. Dadurch ergaben sich für die Hamburger mehr Offensiv-Aktionen. Mangala (60.) wurde von Mere im Strafraum gezogen – kein Elfmeterpfiff. Jung (61.) hatte kurz danach richtig Glück, dass er für seinen Trikotzupfer nicht mit Gelb-Rot von Platz ging. HSV-Trainer Wolf reagierte, brachte Vagnoman für ihn. Der Younghster fügte sich gut ein, holte gleich einen Freistoß vor dem Strafraum raus. Hector (66.) sah dafür eine Verwarnung. Den Freistoß haute Santos allerdings in die Mauer. Köln nun absolut passiv, doch Hamburg schlug daraus kein Kapital. Sie machten dennoch weiter: Schnelles Spiel über Mangala auf Jatta (69.), der vor FC-Keeper Horn auftauchte, aber das Ding nicht im Tor unterbrachte. Danach gab es Hamburger Powerplay. Die Kölner pfiffen die letzten 20 Minuten aus dem letzten Loch, hatten ihr Pulver in der ersten Halbzeit verschossen (10:3-Torschüsse). Nach dem Seitenwechsel war das genau andersherum (12:1 für die Gäste). Mere kassierte die nächste Karte für ein Foul an Mangala. Der Freistoß von Özcan (75.) ging drüber. Wolf brachte Wintzheimer (80.) für Sakai, der zu seinem zweiten Zweitliga-Einsatz kam und setzte alles auf eine Karte. Der HSV zog weiter an. Nareys (84.) abgefälschten Schuss faustete Horn weg. Die anschließende Ecke wehrten die Hausherren zu kurz ab. Narey mit einem Kopfball, Santos geblockter Schuss landete bei Wintzheimer (85.) und der Joker haute das Ding zum 1:1 ins Netz. Die Gäste wollten nun den Sieg, hatten noch zwei kleine Szenen am Kölner Strafraum, doch passiert ist nichts mehr. Schluss – 1:1. Ein gerechtes Ergebnis, bei dem die Kölner vor und die Hamburger nach der Pause dominierten.

Ausgleichs-Torschütze Manuel Wintzheimer (Foto) sagte nach der Partie: „Wir haben eine super zweite Halbzeit gespielt und alles gegeben. Ich bin froh über das Tor, aber es zählt, dass ich es für die Mannschaft gemacht habe. Der Punkt ist sehr wichtig für uns.“

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HSV-Coach Hannes Wolf: „Köln hat in der ersten Halbzeit sehr viel Druck gemacht und gehen nach einer Standardsituation in Führung. Wir haben ein, zwei Situationen, aus denen wir mehr machen können. Die Halbzeit war dann fußballerisch gut. Wir leben!“

Statistik:
1.FC Köln – Hamburger SV 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Drexler (26.), 1:1 Wintzheimer (85.)
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)
Köln: Horn – Mere, Höger, Czichos – Geis – Clemens (43. Risse), Drexler, Hector, Kainz – Cordoba (81. Modeste), Terodde (74. Sobiech)
Hamburg: Pollersbeck – Sakai (81. Wintzheimer), Lacroix, van Drongelen, Santos – Jung (65. Vagnoman), Janjicic – Narey, Mangala,  Jatta – Özcan

29. Spieltag:
Berlin – Regensburg 2:2
Aue – Heidenheim 0:1
Sandhausen – Dresden 3:1
Magdeburg – Darmstadt 0:1
Paderborn – Duisburg 4:0
Bochum – Fürth 3:2
Ingolstadt – Kiel 1:1
St. Pauli – Bielefeld 1:1
Köln – Hamburg 1:1

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