HSV-Kapitän Aaron Hunt sagte danach: „Wir haben hochverdient verloren, weil wir uns einfach verpisst haben. Da war keiner von Anfang an dabei, der ein bisschen Mut gezeigt hat. Es ist traurig, wie wir so ein Spiel angehen. Das Ergebnis sagt ja alles über das Spiel und die vergangenen Wochen aus. Wir haben sogar noch ein bisschen früher nach der Pause das Gegentor bekommen, wie in Berlin. Da sind wir ähnlich gestartet. Das wirft alles über den Haufen, wenn man so in die zweite Halbzeit startet. Keine Ahnung was es ist, ob die Knie zittern, wenn es darauf ankommt… ich weiß es nicht. Wir Spieler haben es aufgrund der Rückrunde einfach nicht gebacken bekommen. Die war katastrophal und dann hat man es auch verdient aufzusteigen.“
Die Anfangsminuten der Partie waren gut. Hamburg hatte alles im Griff, geriet überraschend in Rückstand. Bis zur Pause hätte das sogar noch schlimmer aussehen können, doch die Wolf-Truppe fing sich. Das 0:2 fiel unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Der Zerfall war vorprogrammiert. Van Drongelen traf per Kopf noch einmal und sorgte für Hoffnung, doch in den Schlussminuten gab es die Gegentreffer drei und vier. Der HSV begrub seine Träume…
Trainer Hannes Wolf: „Das Spiel ist ein Spiegelbild der vergangenen Wochen und auch der Rückrunde. Wir haben uns viel vorgenommen und wollten unbedingt gegen die negative Entwicklung ankämpfen. Wir können nach dem 0:1 den Ausgleich machen, aber schenken stattdessen direkt nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte das 0:2 her. Es tut mir leid für die fantastischen Fans und Mitarbeiter des HSV. Am Ende haben wir die defensive Stabilität, die uns lange Zeit ausgzeichnet hat, verloren und unser großes Ziel verpasst. Es werden jetzt bittere Tage und Wochen für uns.“ Für ihn dürfte vermutlich spätestens nach dem letzten Saisonspiel am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr gegen den MSV Duisburg endgültig Feierabend sein. In der Rückrunde holte Wolf in 16 Spielen ganze 16 Punkte. Nur Fürth (ebenfalls 16) und Absteiger Duisburg (15) sind noch schlechter. Mit einem Sieg der Zebras und einem Punktgewinn der Greuther wäre der HSV sogar am Ende der Rückrundentabelle zum Saisonabschluss sogar letzter. Zum Vergleich: Die gleiche Mannschaft wurde „Herbstmeister“.
Sportvorstand Ralf Becker wollte sich kurz nach der Partie nicht zu einer Trainerentlassung äußern. Er gab, wie schon nach dem 0:3 gegen Ingolstadt in der Vorwoche an, dass man alles analysieren wird. Schon da hatte man mit Wolfs Entlassung gerechnet. Der TV-Sender „Sky“ vermeldete am Sonntagabend, dass der HSV bereits mit Trainerkandidaten verhandeln würde.
Statistik:
SC Paderborn – Hamburger SV 4:1 (1:0)
Tore: 1:0 Vasiliadis (25.), 2:0 Vasiliadis (46.), 2:1 van Drongelen (71.), 3:1 Antwi-Adjei (81.) 4:1 Antwi-Adjei (86.)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
SC Paderborn: Zingerle, Hünemeier, Gjasula, Pröger (70. Tekpetey), Michel (89. Zolinski), Schonlau, Klement, Antwi-Adjei, Dräger, Collins, Vasiliadis (84. Gueye)
Hamburger SV: Mickel, Lacroix, van Drongelen, Bates (46. Hunt), Santos, Narey, Lasogga, Janjicic, Jatta (56. Arp), Sakai, Jung (71. Wintzheimer)
33. Spieltag:
Köln – Regensburg 3:5
Kiel – Dresden 3:0
Duisburg – Heidenheim 3:4
Berlin – Magdeburg 3:0
Ingolstadt – Darmstadt 3:0
Sandhausen – Bielefeld 0:3
St. Pauli – Bochum 0:0
Aue – Fürth 1:1
Paderborn – Hamburg 4:1