Lübeck – Auch in der Kreisliga rollt der Ball am kommenden Wochenende endlich wieder. Dabei darf sich Spitzenreiter TSV Schlutup entspannt zurücklehnen und sich die Konkurrenz anschauen. Die Mannschaft von Jörg Behnke, die mit acht Punkten auf Platz eins steht ist, aufgrund des Rückzuges des TSV Travemünde II, spielfrei und testete dagegen gestern beim SV Hamberge, wo man mit 2:3 verlor. Für die anderen Teams geht es dagegen um wichtige Punkte. Den Anfang machen am Samstagabend die Teams des Lübecker SC und vom SC Buntekuh, die den TSV Siems sowie den VfL Vorwerk empfangen.
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Lübecker SC – TSV Siems (Samstag, 18.00 Uhr, Thomas-Mann-Straße)
Bereits vor dem Start der zweiten Saisonhälfte wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass Trainer Thorsten Kreutzfeldt zum Saisonende den LSC verlässt (HL-SPORTS berichtete). Gespannt darf man sein, wie das Team darauf reagiert. Mit Rang fünf befinden sich die Kicker vom Thomas-Mann-Platz im moderaten Mittelfeld. Der TSV Siems befindet sich noch in Lauerstellung auf einen möglichen Aufstiegsplatz. Bei dem Duell zwischen dem Fünften und Vierten der Liga, könnte die Safadi-Elf bei einem Sieg einen großen Schritt nach vorne machen.
Kreutzfeldt sagte zur anstehenden Partie gegenüber HL-SPORTS: „Mit Siems treffen wir auf eine laufstarke junge Truppe die uns in der Hinrunde schon doll weh getan hat. Wir werden versuchen die läuferische Unüberlegenheit taktisch zu kompensieren.“
Siems-Trainer Daniel Safadi: „Nach einer sehr durchwachsenen Vorbereitung in der wir ähnliche Probleme zu beklagen hatten wie unser gegenüber, freuen wir uns nun endlich auf den Saisonstart.
Der Vorteil an dieser dünnen Personaldecke war aber eindeutig das wir so immer wieder unsere A-Jugendspieler mit einbauen konnten und sie so gleich den Anschluss an unsere Mannschaft finden konnten.“
SC Buntekuh – VFL Vorwerk (Samstag, 19.00 Uhr, Koggenweg)
Auch am Koggenweg wird in der kommenden Saison ein neuer Wind wehen. Carsten Schlatz arbeitet sich, zusammen mit Spielertrainer Lars Traulsen, die restliche Saison, ein. Momentan stehen die „Bunten Kühe“ auf dem elften Tabellenplatz und werden nur neun Punkten vom Abstiegsplatz getrennt. Für die „Teichkicker“ wird es der erste offizielle Auftritt von Neu-Coach Jens Offen. So ganz glücklich war er mit der Vorbereitung nicht und darum ist die Truppe nun gefordert, den Weg zu ebnen, der besser sein soll, als der momentane Platz acht.
Traulsen meinte vor dem Spiel: „Ich denke, beide Mannschaften sind froh, dass es endlich wieder los geht, wobei meiner Meinung nach, Vorwerk noch hinter ihren Erwartungen steht. Dadurch, dass sie jetzt einen neuen guten Trainer haben, dem eine Mannschaft mit vielen guten Spielern zu Verfügung steht, denke ich, dass sie eine gute Rolle in der Rückrunde Spielen werden. Für uns ist es wichtig einen guten Start in die Restrunde zu bekommen um die nötigen Punkte zu sammeln. In dem Spiel wird alles möglich sein und ich kann zwar nicht aus den vollem schöpfen, bin aber guter Dinge, dass es nicht einfach wird, die Punkte vom Koggenweg zu entführen.“
Offen (VfL): „Nach einer sechswöchigen Vorbereitung sind alle heiß auf das erste Pflichtspiel in 2014. Der SCB ist nach den vielen Abgängen und neuen Gesichtern im Winter wie ein angeschlagener Boxer einzuschätzen. Gefährlich. Trotzdem: wir werden konzentriert ins Spiel gehen und wollen diese drei Punkte.“
Eintracht Groß Grönau II – Fortuna St. Jürgen (Sonntag, 12.00 Uhr, Torfmoor)
Jörg Grandt und Jens Koop sind die neuen Männer an der Linie der „Grönschen Jungs“. Die A-Jugend-Trainer der Eintracht wurden nach der Entlassung von Klaus Witt zum Trainer-Duo der zweiten Herren ernannt und sollen bis zum Saisonende ein Ziel verfolgen: Den Klassenerhalt! Mit sechs Punkten im Rücken, die aus einem Sieg und drei Unentschieden bestehen, beträgt der Abstand zum rettenden Ufer vier Punkte. Die Aufgabe von Grandt und Koop dürfte in erster Linie sein, die Defensive in den Griff zu bekommen. Mit 86 Gegentoren erwies sich die Torfmoor-Reserve bisher als Schießbude der Liga. Ob das peinliche 0:12 am Riesebusch des VfL Bad Schwartau vom letzten Spieltag des vergangenen Jahres aus den Köpfen verbannt wurde und ein Neuanfang unter Grandt/Koop etwas bewirkt, wird sich Sonntag, „High Noon“, zeigen. Bei Fortuna übernahmen Matthias Bordt und Thomas Fränkler für den geschassten Peter Jäger. Für den Lübecker Stadtteil-Club geht es ebenso, wie für die Torfmoor-Elf gegen den Abstieg. Mit 15 Punkten wäre man, bei einer Niederlage, nur noch sechs Punkte von den Grönauern entfernt und das sind zwei Siege.
„Fortuna ist Favorit. Es kommt uns ganz zu pass, dass uns alle als Absteiger sehen. Mal gucken, was unser buntes Team am Sonntag aus der Wundertüte zaubert. Wir sind motiviert und der Spaß steht jetzt im Vordergrund. Beim Training können wir den auf jeden Fall erkennen“, so Koop vor dem Rückrunden-Himmelfahrtskommando.
Bordt sagte: „Nach einer guten sportlichen Vorbereitung schließen wir diese mit einem Mannschaftsabend ab, um hoffentlich am Sonntag etwas zählbares aus Grönau mitzunehmen.“
1.FC Phönix Lübeck – ATSV Stockelsdorf (Sonntag, 14.00 Uhr, Travemünder Allee)
Das „Match of the day“ steigt eindeutig im Stadion an der Travemünder Allee, wo sich die beiden Tabellennachbarn (Platz drei gegen zwei) treffen. Der 1.FC Phönix, mit einem Spiel weniger, liegt nur zwei Punkte hinter den Ostholsteinern. Mit einem Sieg könnten die Adlerträger sich an Stodo auf den zweiten Tabellenrang vorbeischieben. In dieser Partie treffen ebenfalls die beiden Torfabriken, sowie die besten Abwehrreihen der Liga aufeinander. Timo Gahrmann machte bisher 26 Buden und sein Gegenüber Jannick Gerlach steht dem mit 20 Treffern in nichts nach. Mit 19 Gegentoren sind die Adlerträger gegenüber den „Bulls“ ebenso im Vorteil, die 26 Mal das Spielgerät aus dem eigenen Netz fischen mussten.
Phönix-Trainer Manuel da Silva weiß worum es geht: „Nach einer intensiven und harten Vorbereitung, brennen alle auf die Punktrunde und freuen sich auf den Start am Sonntag. Es kommt mit Stockelsdorf gleich ein harter Brocken, den wir nur dann besiegen können, wenn alle sich der Aufgabe bewusst sind. Je nachdem, wie das Spiel ausgeht kann am Ende Schlutup, trotz spielfrei, der große Sieger sein“, sagte er im Vorwege des Spitzenspiels.
Sein Gegenüber Dirk Eisenberg ist fast der gleichen Ansicht: „Ein wichtiges und wegweisendes Spiel für beide Mannschaften. Es müssen beide gewinnen. Ein Unentschieden würde nur dem TSV Schlutup gefallen. Auch wenn bei uns einige wichtige Spieler fehlen, werden wir alles in die Waagschale werfen, um erfolgreich zu sein. Es gilt die torgefährliche Offensive (Gahrmann und Rach) der Phönixer in den Griff zu bekommen um dann die eigenen Stärken auszuspielen.“
Eichholzer SV – VFL Bad Schwartau (Sonntag, 14.00 Uhr, Guerickestraße)
Die Mannschaft von Mourad Gabteni hat noch den rettenden Anker ausgeworfen, der sie vor dem letzten Abstiegsplatz bewahrt, doch die vier Punkte Vorsprung auf Groß Grönau sollte die Gelassenheit nicht zu groß werden lassen. Die Eichholzer müssen punkten, wollen sie sich nicht darauf verlassen, dass die Eintracht weiter Federn lässt. Mit den Schwartauern kommt eine Mannschaft an die Guerickestraße, die sich im Umbruch befindet. Nach dem zukünftigen Ausscheiden von VfL-Trainer Horst Plieske, wird sich zeigen, wie sein Team mit der Kritik unter der Woche reagieren wird. Mangelnde Trainingsbeteiligung und ein „kleiner interner Aufstand“ gegen den verdienten Coach, der nach neun Jahren nicht mehr weitermacht, sollten den gesicherten Mittelfeldplatz nicht in Gefahr bringen.
Gabteni ist das egal und schaut auf seine Truppe. „Endlich geht‘s wieder los! Wir können es kaum noch erwarten. Ich denke wir werden die eine oder andere Mannschaft überraschen können. Durch unsere vier Neuzugänge(Rojhat Acer, Mavin Binge, Alex Ems und Florian Stiepel) haben wir an Qualität und Quantität gewonnen. Unser Ziel lautet daher so schnell wie möglich der Abstiegsgefahr zu entrinnen. Wir waren in der Hinserie oft die bessere Mannschaft in der ersten Hälfte, haben uns aber in der zweiten Hälfte meist das Spiel aus der Hand nehmen lassen. Das wollen wir auf jeden Fall verbessern.“, ließ der ESV-Coach den Plan für das wegweisende Spiel durchblicken.
Klaus Alves, Liga-Manager des VfL sagte: „Gegen Eichholz mit personellem Notstand- aber mit Auftritt einer geschlossenen Mannschaftsleistung wollen wir den Start in die Rückrunde des Jahres 2014 beginnen“
TSV Kücknitz – Rot-Weiß Moisling II (Sonntag, 14.00 Uhr, Roter Hahn)
Die Vorbereitung der der Singelmann-Elf war zumindest geplant. Viele Test-Ausfälle dürften den Coach allerdings wohl erkenntnislos in die Rückrunde starten. Mit dem momentanen Rang zehn möchte sich der TSV aber dann doch nicht zufrieden geben, nur ist der nächste Tabellenplatz nicht sofort zu erreichen, denn hier fehlen fünf Punkte. Ein erster Schritt soll mit einem Heimsieg gegen die Moislinger Verbandsliga-Reserve getan werden, die im Gegensatz eine sehr gute Vorbereitung spielen durfte. Der beste Schütze „Aris“ Mabauta ist nicht dabei. Mit sieben Toren steuerte er ein Drittel der Kücknitzer Saison-Treffer bei. Moisling steht genau, wie einige andere Teams unter Zugzwang. Für den Aufsteiger könnte es noch beschwerlicher Weg werden, startet man nicht nach den eigenen Vorstellungen in die Restrunde.
Claus Singelmann sagte vor dem Rückrundenstart seiner Mannschaft: „Wie alle Vereine der Kreisliga sind auch wir froh, dass es endlich wieder um Punkte geht. Und wie alle anderen Vereine auch, hoffen wir auf einen gelungen Start. Wo unsere Vorteile den Gegner aus Moisling liegen sollen, wissen wir nicht. Leider mussten wir am Mittwoch unseren Mannschaftsbetreuer Hermann Krüger zu Grabe tragen, so dass die Vorbereitung zur Nebensache wurde. Wir werden versuchen nach der „Schweigeminute“, auch im Sinne von Hermann, um erfolgreich zu sein, um „Hermann“ den eventuellen Erfolg zu widmen. Personell stehen, Stand Mittwoch, alle Spieler, bis auf Aris Mabauta, der noch bis nächsten Dienstag einen Bundeswehr-Lehrgang in Aachen besucht, zur Verfügung. Es treffen zwei gleichwertige Mannschaften aufeinander, wie beim Hinspiel schon, welches 2:2 endete.“
RWM-Co-Trainer Dennis Keske: „Endlich geht es wieder los. Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt und freuen uns auf den Rückrundenauftakt. Mit Kücknitz erwartet uns direkt ein Gegner auf Augenhöhe. Im Hinspiel sind wir leider nicht über ein Remis hinaus gekommen, so dass wir uns für das Rückspiel einiges vorgenehmen. Leider fallen uns mit Tim Lohse (Sprunggelenk), Arne Schmolke (Schulter), Torben Potrykus (Fuß), Mirco Schmitt (gesperrt) und Rene Westphal (privat verhindert) 5 wichtige Spieler aus. Hinter Jan Levermann steht noch ein Fragezeichen. Dennoch werden wir eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen.“
VfB Lübeck III – SC Rapid (Sonntag, 16.00 Uhr, Lohmühle)
Andere Teams waren schon gezwungenermaßen in der Winterpause, da durfte die „Tritte Hään“ von der Lohmühle sich noch zwei Niederlagen abholen. Gegen Schlutup und Siems wäre man wohl lieber im Erdboden versunken, statt gespielt zu haben. Diese beiden verlorenen Begegnungen lassen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mannschaft von Florian Schnoor sich nach einem miserablen Saisonstart bis auf den neunten Platz der Kreisliga hochkämpfen konnte. Der ewige Aufstieg der Truppe (vier Mal in Folge) wird dieses Jahr gestoppt, allerdings wird der Klassenerhalt ein Machbares für die Grünweißen. An den SCR erinnern sich die VfBer mit Sicherheit gerne zurück, holte man doch im Hinspiel durch einen exzellenten 8:4-Erfolg, den ersten Kreisliga-Dreier der Spielzeit. Direkt nach dem Spiel trat Jens Offen (jetzt VfL Vorwerk) mit sofortiger Wirkung zurück und Co-Trainer Sebastian Wenchel übernahm die Kasernenbrink-Kicker.
Schnoor’s Einschätzung vor dem Re-Match fällt wie folgt aus: „Wir hatten eine suboptimale Vorbereitung, viele krank, verletzt, oder verreist. Aber Sonntag haben wir ne motivierte Truppe am Start. Es darf gerne losgehen in 2014, wir haben Bock! Der Anstoß ist übrigens auf 16.00 Uhr verschoben.“
SCR-Coach Wenchel sagte mutig: „Am Sonntag erwartet uns mit dem VfB III die Überraschung der Saison. Im Hinspiel haben sie uns „auseinandergenommen“! Das wird uns nicht nochmal passieren. Leider werden wir wohl auf die drei neuen vom SCB verzichten müssen, da die Herren vom Koggenweg die Jungs nicht freigeben wollen. Trotzdem werden wir mit unserem neuen System spielen. In der Vorbereitung haben wir etwas Neues einstudiert, das hat zuletzt auch sehr gut funktioniert.“