Lobeca/Freitag

Hamburg – Der Hamburger SV hat am Sonnabend vor ausverkauftem Haus im Volkspark den VfB Stuttgart in der 2. Bundesliga mit 6:2 (3:1) besiegt und damit die Tabellenführung ausgebaut.

Beim HSV überraschte Trainer Hecking mit einer defensiveren Aufstellung. Moritz, der sein Debüt in der Anfangself gab, statt Hinterseer war dabei und Jung ersetzte erwartungsgemäß Letschert. Hunt nahm nach seiner Verletzungspause vorerst auf der Bank Platz. Beim VfB Stuttgart sah das nicht anders aus. Ex-Nationalspieler Gomez sah zunächst einmal von draußen zu.

Nach einer munteren Anfangsphase von beiden Teams, jedoch ohne Torchancen, foulte Awoudja Hamburgs Dudziak in der rechten Strafraumhälfte. Klarer Elfmeter, den Kittel (14.) rechts im Netz unterbrachte. Ein bisschen Glück hatte er dabei, weil VfB-Torhüter Kobel noch mit den Fingerspitzen dran war. Die Führung brachte den Gastgebern Sicherheit. Fortan gaben sie den Ton an. Nach einem Freistoß von Kittel verlängerte Jung Richtung Stuttgarter Kasten, wo Vagnoman (22.) aus spitzem Winkel abzog. Rettung in letzter Not bei den Schwaben. Awoudjas Tag war es nicht, denn er leistete sich einen weiteren dicken Klops, schlug am Ball vorbei. Jatta (24.) bedankte sich mit dem 2:0. Der Gambier hatte nur noch Kobel vor sich und schob das Leder rechts unten ein. Er bekam im Übrigen unter der Woche anscheinend eine Einladung zur gambischen Nationalelf. In Hamburg war dazu nichts bekannt. Den Fans war es erst einmal egal. Ihr HSV führte verdient gegen einen Gegner, der verunsichert wirkte. Ein Konzept war nicht zu erkennen. Das erkannten die Hamburger und legten noch eine Schippe nach und ließ den Tabellenzweiten nicht ins Spiel kommen. Absolut überraschend fiel in der 33. Minute der Anschlusstreffer. Kempf verlängerte eine Ecke von rechts, die Gonzales völlig unbedrängt einköpfte. Die Antwort kam prompt. Kittel (36.) schloss einen blitzsauberen Konter per Kopf ab. – 3:1. Eine Minute später rutschte Harnik am Ball vorbei. Das Stuttgarter Tor war leer. Auf der anderen Seite prüfte Klement (39.) mit einem Flachschuss aus 18 Metern Heuer Fernandes. Der HSV-Schlussmann tauchte ab und hatte die Kugel sicher. Bis zur Pause blieb es beim 3:1 für die Hausherren.

Stuttgart-Coach Walter reagierte, brachte Castro für Insua. Awoudja, der zwei Gegentore verschuldete, blieb zum Erstaunen auf dem Feld. Die Gäste waren bemüht, doch ohne Einsatz. Bei einem guten Angriff über rechts, ballerte Förster (54.) den Ball aus Nahdistanz über das HSV-Gehäuse. Zum zweiten Mal in dieser Partie musste der Video-Assistent eingreifen, nachdem die Hamburger trafen. Der neue Mann Castro (57.) köpfte ins eigene Netz. Kober will dabei von Jatta behindert worden sein, doch die Unparteiischen entschieden auf „Treffer zählt“. Damit war die Begegnung vorentschieden – 4:1 für Hamburg. Oder doch nicht? Silas (63.) staubte nach einem guten VfB-Angriff ab – nur noch 4:2 für den Hamburger SV. Und es ging weiter: Aufregung bei den Schwaben, weil sie ein Foul von van Drongelen an Castro im Strafraum gesehen haben wollen. Schiri Aytekin winkte ab. Der absurde Video-Beweis nahm seinen dritten Anlauf. Förster (68.) hämmerte das Leder zum 3:4 rein, doch Gonzales soll davor die Schulter zur Hilfe genommen haben. Erst Tor, Köln sagte nein. Noch mehr Aufregung bei den Gästen. Beide Fanlager waren sich allerdings einig und sangen gemeinsam „Scheiß DFB“. Der HSV machte vorne auch wieder mit. Jatta (73.) schoss knapp am Tor vorbei. Das Spiel nun absolut auf Augenhöhe, wobei der Tabellenzweite sich nun endlich daran beteiligte und mitkämpfte. Ein echtes Spitzenspiel, in dem Harnik (76.) eine Konterflanke von Leinold mit der Fußspitze an Kobel zum 5:2 vorbeispitzelte. Das sollte es aber dann doch eine Viertelstunde vor dem Ende gewesen sein… oder? Der nächste Konter des HSV saß nicht, weil Kempf den Schuss von Kittel (82.) vor dem Tor weggrätschte. Und auch Jatta (90.) verpasste noch einmal per Kopf. Für den Schlusspunkt sorgte Fein, der das achte Tore der Begegnung erzielte. Danach war Schluss. Der HSV besiegte Stuttgart mit 6:2.

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Statistik: 

Hamburger SV – VfB Stuttgart 6:2 (3:1)
Tore: 1:0 Kittel (14. EM), 2:0 Jatta (24.), 2:1 Gonzales (33.), 3:1 Kittel (36.), 4:1 Castro (57. ET), 4:2 Silas (63.), 5:2 Harnik (76.), 6:2 Fein (90.)
Zuschauer: 57.000
Hamburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Dudziak (76. Kinsombi), Kittel, Moritz (73. Letschert), Jatta, Leibold, Harnik (80. Hinterseer), Vagnoman, Jung, Fein
Stuttgart : Kobel, Insua (46. Castro)Kempf, Silas, Stenzel, Karauor, Awoudja, Förster, Klement, Gonzales, Mangala (65. Gomez)

 

 

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