Hamburg – Ein spannendes Nordduell in der laufenden Saison zwischen Holstein Kiel und dem Hamburger SV (HL-SPORTS berichtete) fand am Sonnabend mit einem 1:1-Unentschieden das Ende von Teil 1. Nachdem der HSV einen fulminanten Start hinlegte, gab es einen Bruch in der Partie. Bakery Jatta sah in der 27. Minute die Rote Karte. Es war seine erste in seiner Profi-Karriere. Ob gerecht oder nicht, ist nun nicht mehr entscheidend. Danach machte Kiel das Spiel und die Hamburger zeigten Moral. Letztlich hat Holstein schon Stuttgart besiegt und agierte bei der 1:2-Niederlage in Bielefeld auf Augenhöhe. Nach zwei Niederlagen in der Vorsaison, schafften es die Rothosen mit zehn Mann gegen elf Störche noch einen Punkt zu ergattern und bleiben zumindest bis Sonntagnachmittag Tabellenführer. Dann hat Arminia Bielefeld mit einem Sieg gegen Nürnberg erstmals vorbeizuziehen. Wichtig war am Sonnabend, dass der VfB Stuttgart 0:1 in Osnabrück verlor. Der HSV hat damit sogar drei Punkte Vorsprung auf die Schwaben.
Kiels Coach Ole Werner sagte nach dem Nordduell: „Wir sind enttäuscht, weil wir heute drei Punkte auf dem Silbertablett liegen hatten. Aber wir waren am Ende einfach zu passiv. Wir sind keine Mannschaft, die ein Ergebnis über die Zeit rettet. Wir müssen selber aktiv sein, um erfolgreich zu sein. Aber das haben wir mit zunehmender Spieldauer eingestellt. Zu Spielbeginn hatten wir zu viel Respekt, sind dann aber immer besser reingekommen. Natürlich war auch die Rote Karte ein Faktor. Nach der Pause wollten wir früh stören und aufs zweite Tor spielen, was wir jedoch mehr und mehr eingestellt haben. Dafür sind wir spät bestraft worden. Der Punkt kann vielleicht noch ganz wichtig werden, aber aktuell überwiegt die Enttäuschung.“
HSV-Cheftrainer Dieter Hecking meinte: „Wir haben uns für das Spiel viel vorgenommen und konnten das in den ersten Minuten auch gut umsetzen, da wir sehr dominant aufgetreten sind und sofort gute Möglichkeiten hatten. Danach kam auch Kiel besser ins Spiel und dann gab es diese Rote Karte, die für mich keine ist. Bakery Jatta will zum Ball, der Gegenspieler nur blocken. Das sieht dann aufgrund der Dynamik alles sehr spektakulär aus, aber hätte der Schiedsrichter in dieser Szene einmal durchgeatmet, hätte er es auch bei einer Gelben Karte belassen können. Für uns war das sehr ärgerlich, weil wir danach unter Druck geraten sind. Trotzdem darf das Gegentor niemals passieren. In der 2. Halbzeit wollten wir gut verteidigen, weil wir wussten, dass unsere Chance kommen wird. Die Mannschaft hat die taktischen Anpassungen hervorragend umgesetzt und das Spiel ausgeglichen gestaltet. Am Ende wollte Kiel nur noch das 1:0 halten und daraus haben wir dann Kapital in Form des Ausgleichs geschlagen.“
Nun geht es erst einmal wieder in die Länderspielpause. Für Holstein heißt es danach in Wiesbaden zu bestehen. Hamburg empfängt die Dresdner.
13. Spieltag (8.-11.11.)
St. Pauli – Bochum 1:1
Dresden – Wiesbaden 1:0
Kiel – Hamburg 1:1
Sandhausen – Fürth 3:2
Osnabrück – Stuttgart 1:0
Nürnberg – Bielefeld (So.)
Heidenheim – Hannover
Darmstadt – Regensburg
Karlsruhe – Aue (Mo.)
Tabelle: 1. HSV (26 Punkte), 2. Bielefeld (25), 3. Stuttgart (23), 4. Aue (19) … 15. Darmstadt (14), 16. Bochum (13), 17. Dresden (12), 18. Wiesbaden (10)