Lübeck – In der SH-Liga der Frauen gibt es zwei unterschiedliche Stimmungen bei den beiden Clubs aus der Region. Bei der SG Ratekau-Strand 08 durfte man sich doppelt freuen. Erst einmal über den Heimsieg und dann über ein kleines Geschenk, womit wohl keiner so rechnete. Beim FFC Oldesloe sind dagegen eher gesenkte Köpfe anzutreffen. Die Partie im heimischen Kurparkstadion ging kräftig daneben und man verlor gegen die MTV-Frauen aus der Landeshauptstadt am Ende deutlich. Es wird eng für die Oldesoerinnen, die sportlich die Klasse unbedingt halten wollen. Unabhängig davon, ob ein Startplatz durch den Regionalliga-Rückzug vielleicht sowieso bestehen bleibt oder was aus der Fusion mit dem VfL wird.
FFC Oldesloe – Kieler MTV 1:6 (1:2)
Nach dem starken Auftritt bei Holstein Kiel in der letzten Woche konnten die Oldesloerinnen
nicht den erhofften positiven Schwung mitnehmen und mussten im Kampf gegen den Abstieg eine empfindliche 1:6 Niederlage gegen den Kieler MTV einstecken. In der ersten Halbzeit spielten beide Mannschaften über weite Strecken auf Augenhöhe und der FFC hatte sogar den Ausgleich zum 2:2 auf dem Fuß, doch in der zweiten Spielhälfte war Kiel deutlich überlegen, so dass die Niederlage am Ende nicht unverdient ist.
Mit dem Kieler MTV empfingen die Oldesloerinnen heute einen Gegner, der vor dieser Partie
mit nur drei Punkten vor den Abstiegsrängen rangierte und dementsprechend Zählbares aus dem Kurparkstadion mitnehmen wollte. Die Oldesloerinnen hatte natürlich was dagegen und es sollte nach der Leistung in Kiel nun endlich mit einem Sieg der Lohn folgen. Die Spielerinnen aus der Landeshauptstadt starteten allerdings sehr druckvoll und angriffslustig in Partie, so dass der FFC in den ersten Minuten in die Defensive gedrängt wurde und nicht den Weg in das eigene Spiel fand.
Diese Phase wusste Kiel bereits in der 6.Minute mit dem Führungstreffer zu nutzen. Der frühe Rückstand wirkte wie ein Weckruf auf die Oldesloerinnen, die nun besser dagegen hielten und ihrerseits Angriffe starteten. So entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, dessen Schwerpunkt sich ins Mittelfeld verlagerte, aus dem von beiden Mannschaften immer wieder Nadelstiche gesetzt wurden. Und in der 12.Minute schlug der FFC dann zu. Janine Gauer konnte den Ball zum 1:1 Ausgleichstreffer im Kieler Gehäuse unterbringen. Doch die Freude währte nicht lang, denn bereits sechs Minuten später stellten die Spielerinnen aus der Landeshauptstadt den alten Torabstand mit dem erneuten Führungstreffer wieder her. Die Oldesloerinnen ließen sich davon aber keineswegs unterkriegen und suchten immer wieder den Weg in die gegnerische Hälfte. In der 28.Minute konnte ein Angriff des FFC dann nur durch ein Foul an Gaitana Löwenstrom im Kieler Strafraum gestoppt werden. Beim fälligen Strafstoß fehlte dann der Schützin Corinna Wenzel das nötige Glück und der Ball prallte vom Pfosten wieder ins Feld. Aber die Oldesloerinnen ließen sich dadurch nicht aus der Bahn werfen und so zeigte sich in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit ein ähnliches Bild wie nach dem Führungstreffer, beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe, konnten sich jedoch keine zwingenden Torchancen mehr herausspielen. Zur Pause blieb es daher beim 1:2 aus Sicht des FFC.
In den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte legten die Kielerinnen mit druckvollem Offensivfußball los und drängten die Oldesloerinnen wieder stark in die Defensive. Der FFC wirkte in dieser Phase unkonzentriert und es fehlte den Spielerinnen der nötige Biss. Dies nutzte der Kieler MTV eiskalt aus und erhöhte mit zwei weiteren Treffern in der 48. und 52. Minute das Ergebnis auf 4:1. Im anschließenden Spielverlauf fanden die Oldesloerinnen kaum einen Weg zurück in das Spiel und konnten sich nur selten durch Vorstöße in die Kieler Spielhälfte kurz befreien. Der Kieler MTV hatte endgültig die Kontrolle über die Partie übernommen und spielte weiterhin munter nach vorne. Der mangelnden Chancenverwertung seitens Kiel und individueller Defensivaktionen der Oldesloer Spielerinnen ist es zu verdanken, dass erst einmal kein weiterer Treffer folgte. Trotz des eindeutigen Ergebnisses schalteten die Spielerinnen aus der Landeshauptstadt auch in der Schlussphase keinen Gang runter und konnten sind am Ende doch noch für ihr Offensivspiel belohnen. In der 81. Und 88.Minute fielen die Treffer zum 1:6 Entstand aus Sicht des FFC.
Aufstellung: Jasmin Schönfeld, Wencke Schölermann (3.Janine Gauer), Vanessa Plötz, Maresa Rockschies (38.Maxine Frey, 58.Maresa Rockschies), Sarah Sowa (58.Wencke Schölermann, 77.Maxine Frey), Linnea Calaminus, Angelina Henke (26.Nina Franke), Gaitana Löwenstrom (31.Svea Sievers, 34.Gaitana Löwenstrom), Merle Horstmann, Svea Sievers (26. Marieke Sucker, 76. Svea Sievers), Corinna Wenzel
Am kommenden Sonntag, den 30.03.2014, geht es zum SV Neuenbrook/Rethwisch. Das Team aus der Nähe von Itzehoe steckt mit 11 Punkten in der abstiegsgefährdeten Tabellenzone, ist also ein direkter Konkurrent im Kampf um wichtige Punkte. Für den FFC keine leichte, aber machbare Aufgabe. Anstoß ist 15 Uhr.
SG Ratekau-Strand 08 – SV Neuenbrook/Rethwisch 5:0 (3:0)
Ratekau’s Trainer Andreas Passow sagte nach der Partie gegenüber HL-SPORTS: „Das war heute eine überragende Leistung meiner Mannschaft. Wir sind in der Rückrunde im Offensivbereich einfach sehr konstant und werden dafür voll belohnt.“
Der SG-Coach hat auch allen Grund dazu, denn am Sonntagnachmittag konnte in der Rosenstraße ein erneutes Feuerwerk bestaunt werden. 5:0 hieß es am Ende gegen SV Neuenbrook/Rethwisch und dabei hätte es auch noch höher ausfallen können.
Es dauerte bis zur 26. Minute, als Anna-Lena Papenfuß die erste Lunte zündete. Danach ging es im Zehn-Minuten-Takt weiter und Ronja Pajonk traf vor der Pause noch zwei Mal (35./45.) zum 3:0-Halbzeitstand. Nach der Pause übergab sie den Torjägerstab an Kristina Kucharchski, die ebenfalls zwei Mal (56./86.) einnetzte.
Die erfreuliche Nachricht aus Meldorf, wo Tabellenführer TuRA mit 2:3 gegen Klausdorf verlor, ließ die Stimmung weiter ansteigen. Jetzt haben es die Ratekauerinnen wieder selbst in der Hand, sich mit einem Sieg im ausstehenden Nachholspiel, wieder auf Platz eins zu katapultieren.
Vorher geht es jedoch am kommenden Sonntag um 15 Uhr nach Neumüster zum MTSV Olympia.