KKA: TSVD und TuS II verlieren Anschluss – Türkischer SV II holt auf

Lübeck – War das bereits die Vorentscheidung in der Kreisklasse A um den Aufstieg in die Kreisliga? Die beiden Erstplatzierten Olympia und Viktoria kamen durch ihre Siege ein Stück näher an ihr Ziel. Dafür musste der TSV Dänischburg die zweite 0:3-Niederlage innerhalb einer Woche schlucken. Auch für die Reserve des TuS Lübeck 93 wird es schwer noch den zweiten Platz zu erklimmen, denn sie verloren beim Spitzenreiter klar. Nutznießer dieser Niederlagen und der spielfreien Drittvertretung vom FC Dornbreite dürfte der Türkische SV II sein, der mit zwei noch ausstehenden Nachholpartien bis auf drei Punkte an den Platz-Nachbarn von der Falkenwiese herankommen könnte. Für den Lübecker SC II dürfte eine endgültige Abschiedstour aus der A-Klasse eingeläutet worden sein. Mit neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und noch acht zu spielenden Begegnungen kam man am Holstentor-Süd nicht zu einem weiteren gewünschten Punkt, nach dem Unentschieden unter der Woche gegen die ambitionierte Reserve-Elf des Türkischen SV. Für deren Erstvertretung sieht es allerdings auch nicht besser aus. Die Mannschaft von Timm Barasik ist derzeit seit sechs Partien ohne Punkterfolg und kann nur von Glück reden, dass es dieses Jahr nur einen Absteiger gibt. Am Dienstag wurde indes Hakan Temnur als Trainer von Viktoria beurlaubt (HL-SPORTS berichtete).

TSV Schlutup II – Türkischer SV 5:3 (3:2)

In einer sehr zerfahrenen Partie konnte sich der Gastgeber verdient mit durchsetzen. Beide Mannschaften stecken mitten im Abstiegskampf und brauchten diesen dreier unbedingt. Nach einer kurzen Phase des Abtastens gingen die Hausherren in der vierten Minute verdient durch Fabian Ücker mit 1:0 in Führung. Das 2:0 durch Tobias Schott in der 19. Minute sollte dem Gastgeber eigentlich Sicherheit geben. Doch der Türkische SV schaffte durch Mehmet Büyükdemir mit zwei Treffern in der 32. Minute erst den 1:2-Anschlusstreffer und in der 44. Minute sogar den 2:2-Ausgleich. Dennis Gerhardt war es allerdings, der in der 43. Minute das Team vom Palinger Weg mit dem 3:2 wieder in Front brachte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff war es Vassilios Zabithas (50.), der mit dem 4:2 die Führung wieder auf zwei Tore ausbaute. Die Mannschaft von der Falkenwiese steckte jedoch nicht auf und kam in der 65. Minute durch Fatih Katram auf 4:3 heran. Der Türkische SV versuchte danach den Ausgleich zu erzielen, wodurch die Schlutuper durch Tobias Schott in der 89. Minute zum 5:3-Endstand kamen. Kurz zuvor sah Gästespieler Katram die gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiel.

Björn Lippke (Trainer der Schlutuper) gab folgendes Fazit zum Spiel gegenüber HL-SPORTS ab: „Wir haben viele Chancen ausgelassen und uns dadurch das Leben schwer gemacht. Leider haben wir durch Verletzungen noch Sascha Gerhardt und Fabian Ücker verloren. Wir hoffen allerdings, dass beide zum nächsten Wochenende wieder Fit und Einsatzbereit sind.“

Gäste-Coach Timm Barasik sagte: „Glückwunsch an Schlutup. Wir haben wirklich mit dem allerletzten Aufgebot gespielt und haben dennoch phasenweise ganz gut mitgehalten. Für mehr reicht es im Moment einfach nicht.“

TSV Dänischburg – Fortuna St. Jürgen II 0:3 (0:2)

Der dritte der A-Klasse empfing den sechsten der Liga auf dem „Sportplatz an den Bahnschranken“.  Die Gäste überstanden die ersten druckvollen zehn Minuten der Gastgeber schadlos und konterten ihrerseits  in der 13. Minute durch Jan Troskawa erfolgreich zur Führung. Der TSV drängte auf den Ausgleich, allerdings ohne zwingende und zum Teil eigensinnige Aktionen. Die St. Jürgener spielten aus einer sicheren Defensive weiter auf Konter. Das Resultat war ein Elfmeter in der 30. Minute, den Martin Gasch, an ihm verursacht, zur 2:0-Gästeführung verwandelte.

Aus der Pause kamen die Gastgeber wesentlich besser und drängten erneut auf einen Treffer, allerdings ohne sich nennenswerte Torchancen zu erarbeiten. Ein Kopfball von Daniel Wendt an die Latte (68.) und Tobias Törper, der freistehend vergab (72.), hätten für den Ausgleich sorgen können.  Dann bekam Dänischburgs Verteidiger Fuat Ceylan nach einer unnötigen Bemerkung in Richtung Assistent die Ampelkarte. In den restlichen zehn Minuten versuchten die Gastgeber ihr Möglichstes und bekamen stattdessen in der Nachspielzeit noch einen berechtigten Elfer gegen sich, den Dennis Wolf zum 3:0-Schlusspunkt für die Gäste verwandelte.

Ein insgesamt relativ glücklicher, aber auf Grund der disziplinierteren Leistung, nicht unverdienter Sieg der Gäste.  

Der Trainer der Gastgeber Uwe Thies war von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht und zu keinem Kommentar bereit.

Matthias Müller (Fortunen Coach) freute sich über den Erfolg seiner Truppe: „Es war eine super Mannschaftsleistung. Es ist jeder für den anderen eingesprungen und hat sich den Arsch aufgerissen. Jetzt müssen wir die Woche konzentriert arbeiten weil Dornbreite III nicht einfacher wird.“

SV Eintracht 04 – Türkischer SV II 0:4 (0:1)

TSV-Trainer Mustafa Bayrak konnte am Sonntag zufrieden sein mit seiner Mannschaft. Die Kondition und das Laufpensum seiner Truppe erweckte über die gesamte Spielzeit den Eindruck, als hätte der Türkische SV II vorher eine Extra-Trainingseinheit absolviert. Das Team von Klaus Kliesmann brauchte Zeit, um sich dem Tempo anzupassen, war aber eher damit beschäftigt, die Angriffe der Gäste abzublocken, und hatte oft im Spielverlauf das Nachsehen. Die Anweisungen des Trainers konnten oft nicht zeitnah umgesetzt werden.  Starke Spieler, wie Sebastian Link und Marcel Müssiggang versuchten durch weite Flanken über das Spielfeld zu punkten, scheiterten aber letztlich am Torwart Kevin Boydenow. Eintracht-Kapitän Tino Heuer versuchte es mit der Brechstange, handelte sich dabei aber vom Schiedsrichter Malte Rodenberg erst die gelbe und gegen Ende der Partie die gelb-rote Karte ein. Starke Leistung und voller Einsatz auch von Rene Mikes, der am Montag seinen 23. Geburtstag feierte, aber auch er hatte kein Glück, den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Stephan Kliesmann, der wegen einer Sperre das  Spielgeschehen immer noch vom Spielfeldrand betrachten musste, wäre im Ablauf dieser Begegnung sicherlich eine Bereicherung.
 
Ansonsten war es eine faire Begegnung auf dem Neuhof, die etwa 60 Zuschauer angelockte. Über das Ergebnis lässt sich streiten, aber der Sieg der Gäste war verdient. Die gedrückte Stimmung der Eintrachtspieler nach der Niederlage lässt sich am ehesten mit dem Kommentar einer Spielerfrau beschreiben: „Das Wochenende ist gelaufen!“

Stephan Kliesmann sagte danach: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut mitgehalten, hatten auch die eine oder andere Chance. In der zweiten Halbzeit gab es dann einen kompletten Einbruch. Keine Ordnung mehr und so kam eins zum anderen. Glückwunsch an den Türkischen SV II.“

Mustafa Bayrak (Trainer Türkischer SV II): „Momentan läuft es zwar noch nicht so, wie ich mir das vorstelle, aber das wird sich legen. Mindestens spielen wir zu null und haben auch diese Partie im Griff gehabt. Das späte Tor in der ersten Halbzeit hat uns Sicherheit gegeben und der Sieg ist absolut verdient. Wir waren 90 Minuten überlegen und haben uns im Auslassen von Torchancen meisterlich gezeigt. Der Aufstieg in die Kreisliga ist nach wie vor unser Ziel.“

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Viktoria 08 – Kronsforder SV 6:1 (2:0)

Viktoria wollte von Anfang an zeigen wer Herr auf der Falkenwiese ist so fing es auch an, wobei in der 15. Minute der Gast die erste hundertprozentige Tormöglichkeit hatte. Keeper Sven Lindstädt war jedoch auf dem Posten und verhinderte einen Rückstand der Gastgeber. Nach dem „Wachmacher“ legte Viktoria einen Gang zu und kam in der 20. Minute durch Furkan Yilmaz zum 1:0. Noch mit dem Gegentreffer beschäftigt, mussten die Kronsforder den Ball wieder aus dem eigenen Netz fischen. Gökhan Kalyoncouglu traf in der 21. Minute zur 2:0-Pausenführung für den Tabellenzweiten Viktoria.
So folgten Möglichkeiten im Minutentakt, die nur von der Halbzeit unterbrochen wurden.

Durch einen top herausgespielten Spielzug entwickelte sich das 3:0 nach der Halbzeit. Nutznießer war Felix Futh in der 50. Minute. Danach nahmen die Gastgeber den Gang raus und ließen weitere Chancen liegen. In der 77. Minute schöpften die Gäste beim 3:1 durch Michael Blöcker Hoffnung, doch Viktoria legte gleich nach und kam in den letzten fünf Minuten über Timo Schättler (85.), Timur Akguen (86.) sowie den eingewechselten Kim Hoffman (90.) zu einem klaren Sieg.

Viktoria’s Trainer Hakan Temnur: „Es war ein verdienter Sieg. Man hatte am heutigen Tag nicht das Gefühl, dass es am Ende noch eng werden würde. Es war vor allem ein faires Spiel.“

KSV-Co-Trainer Benny Lindemann sah es ähnlich: „Wir hatten zu viele Ausfälle, die wir nicht kompensieren konnten. Wir haben zwar verdient verloren, aber dabei ist Ergebnis zu hoch ausgefallen.“

Olympia Bad Schwartau – TuS Lübeck 93 II 4:0 (3:0)

Die Partie des Spitzenreiters gegen einen möglichen Aufstiegskandidaten hatte von Beginn an fahrt aufgenommen. In der vierten Minute lief SVO-Kicker Eugen Materi, nach einen schönen Pass, in die Schnittstelle auf TuS-Torwart Andre Guhlke zu und schob den Ball zum 1:0 ein. Die Gästemannschaft war geschockt und hatte in der in der 22. Minute Glück, als Oliver Heinemann, freistehend, über das leere TuS-Tor köpfte. Der Tabellenerste hatte das Spiel jetzt komplett im Griff und in der 31. Minute war es dann Christopher Poepping, der nach schöner Einzelleistung auf 2:0 erhöhte. Olympia brachte die TuS-Abwehr immer mehr in Bedrängnis und kam noch vor der Pause zur Vorentscheidung. Nach einem Eckball in der 44. Minute von Poepping, erzielte Marvin Unruh mit einem Flugkopfball den 3:0- Halbzeitstand.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel, wobei die Marlikicker zwar die meisten Spielanteile hatten, aber sich keine klaren Chancen erarbeiten. Olympia setzte immer wieder Konter, konnte diese aber nicht nutzen. Poepping und Dennis Spitzke schafften es nicht einzunetzen. In der 76. Minute bekam Olympia einen Freistoß in der eigenen Hälfte und Stefan Schwirz schlug den Ball in den gegnerischen Strafraum wo Peer Möller den Ball zum 4:0-Endstand ins Tor verlängerte.

SVO-Coach Jörg Mehlfeld zu HL-SPORTS: „Ein verdienter Sieg meiner Mannschaft, der auch in Höhe in Ordnung geht.“

Sein Gegenüber Andi Burghammer sagte: „Wir mussten heute ohne Auswechselspieler auskommen. Meine Jungs haben heute trotzdem gut nach vorne gespielt und mehr Ballbesitz gehabt. Die Tore hat allerdings Olympia geschossen, die immer durch ihre Standards gefährlich wurden. Wir werden das Spiel abhaken und nach vorne blicken.“

Roter Stern – Lübecker SC II 4:2 (2:1)

Die Sterne legten im Kellerduell am Hansering los wie die Feuerwehr und gingen nach drei Minuten durch Yannick Adamski in Führung. In der Folge gelang gegen eine stark kämpfende LSC-Mannschaft immer wieder die schnellen Stürmer in Szene zu setzen, aber auch die Mannen vom Thomas-Mann-Platz kamen zu einigen gefährlichen Abschlüssen. In der 29. Minute gelang Dominik Laniewicz dann ein wunderschönes Kopfballtor zum 2:0 nach einem Freistoß. Alles stellte sich auf einen klaren Spielverlauf ein, aber unerklärlicherweise stellten die Sterne dann das Fußballspielen ein und brachten die LSC-Mannen wieder ins Spiel. Dies gipfelte im 2:1-Anschlusstreffer in der 40. Minute, als Michael Dörr vollkommen ungedeckt nach einer Flanke am langen Eck zum Abschluss kam. Schrecksekunde dann in der 43. Minute: RS-Spieler Michael Stender blieb nach einem Zusammenstoß mit den Köpfen liegen, als er aufstand sah man, dass er blutüberströmt war. Für ihn führte der Weg sofort ins Krankenhaus, wo er behandelt wurde.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit merkte man dem Tabellenletzten den unbedingten Willen an, die Punkte nicht am Hansering zu lassen. In der 52. Minute dann der Ausgleich durch Dörr nach einem hohen Ball in den RS-Strafraum und einem trockenen Abschluss ins lange Eck. Das Spiel stand jetzt auf der Kippe und es dauerte bis zur 65. Minute, bis endlich ein langer Pass von Dominik Laniewicz von Max Thomä vor LSC-Torwart Güven Gülden erreicht wurde, er diesen ausspielte und dann ins leere Tor abschließen konnte. Der LSC setzte danach alles auf eine Karte und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. In der 70. Minute dann noch ein Kopfball auf die Latte des Sternetors und es blieb bis zur letzten Minute spannend, als Pascal Schacht den Ball quasi mit dem Schlusspfiff zum 4:2-Endstand unter die Latte nagelte.

RS-Coach Arne Bräger sagte: „Glückwunsch an den LSC zu einer tollen Moral und starker Kampfkraft. Wir hätten das Spiel nach der Führung souveräner gestalten müssen und haben das Fußballspielen eine Zeit lang eingestellt, da müssen wir uns Gedanken machen. Michael Stender geht es so weit gut, die Wunde wurde genäht und zum Glück gibt es wohl keine schlimmeren Schäden. Im Endeffekt drei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg.“

Sascha de Guzman hatte sich nach dem ersten Saison-Punkt unter der Woche mehr erhofft und musste das Ergebnis aufgrund eines Dänemarks-Aufenthalts mit seinem Sohn auf einem U9-Turnier aus der Ferne übermittelt lassen. Vertreten wurde er durch Co-Trainerin Rebecca Rickert. Sie sagte zu HL-SPORTS: „Unsere Jungs haben wieder einmal Kampfgeist gezeigt. Wir waren nach dem Ausgleich zum 2:2 durch Micha Doerr ganz optimistisch, zumindest mit einem Punkt nach Hause fahren zu können. Leider konnten wir unsere vielen Torchancen danach nicht so umsetzen, wie wir uns das gewünscht haben und die Mannschaft vom Roten Stern war uns in der letzten Viertelstunde einfach überlegener. Trotzdem haben unsere Jungs bis zum Schluss gekämpft. Mit dieser Kampfbereitschaft werden wir auch es unseren Gegnern in den nächsten Spielen so schwer wie möglich machen. Auch wenn das für uns ein kleiner Rückschritt war, werden wir nicht aufgeben um den Klassenerhalt zu schaffen.“