Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga könnte es am kommenden Sonntag schon vorzeitig eine Meisterfeier geben. Spitzenreiter VfB Lübeck, der momentan bei 69 Punkten steht und noch acht Partien bestreitet, würde bei einem Sieg in Flensburg (Hinspiel 8:0) und bei einer gleichzeitigen Niederlage des Zweitplatzierten PSV Union Neumünster (44 Punkte, noch neun Partien), sich vorzeitig den Titel sichern. Lübecker Schützenhilfe wäre hierzu nötig, denn ausgerechnet Stadtrivale FC Dornbreite kickt am Samstag um 16 Uhr zu Hause gegen den PSV. Holstein Kiel II steckt zwar auch noch in der Verlosung, müsste jedoch alle Spiele gewinnen und darauf hoffen, dass die Grünweißen keine einzige Partie mehr für sich entscheiden.
Niemand im nördlichsten Bundesland zweifelt daran, dass der Titel an die Lohmühle geht und viele SH-Liga-Vertreter drücken den Grünweißen für die Aufstiegsspiele zur Regionalliga die Daumen. Immer wieder gab es nach den Begegnungen die gleichen Aussagen von Vereinsrepräsentanten anderer Clubs die gleiche Aussage: „Der VfB gehört einfach nicht hier her und wir hoffen, dass Lübeck sie diese Liga schnell wieder verlassen.“
Umso klarer ist auch gewesen, dass kein anderer Verein, außer dem VfB, die Regionalliga-Lizenz beantragte.
An der Lohmühle herrschte dafür in den letzten Wochen umso mehr Arbeit, um die nötigen Unterlagen zusammenzutragen und mehrfach zu prüfen. Vorstand und Aufsichtsrat steckten viele Stunden Arbeit in diese Tätigkeit. Finanz-Vorstand Andreas Popien sagte während des Heimspiels gegen den SV Todesfelde gegenüber HL-SPORTS: „Wir haben alle Unterlagen mehrfach durchgeschaut und sind uns sicher, dass wir alle Eventualitäten bedacht haben. Es sollte keine Probleme bei der Lizenzerteilung geben. Wir müssen es nur sportlich umsetzen, aber hier sind wir sehr guter Dinge. Die Mannschaft auf dem Platz leistet sehr gute Arbeit und das versuchen wir in den Gremien auch zu tun.“
Der Etat des Gesamtvereins beträgt zur Saison 2014/15 gegenüber der aktuellen Spielzeit nur 200.000 Euro mehr. Das ist damit zu erklären, dass die Kosten für die Regionalliga höher sind, als für die SH-Liga. Schiedsrichter und Reisekosten bringen da schon einige Euro mehr zusammen. Der VfB hat hier vorsichtig mit einem Zuschauerschnitt von 1.500 pro Heimspiel kalkuliert. Hier ist man schlauer geworden, denn schon in der SH-Liga rechnete man mit einem Durchschnitt von 500 für jede Partie auf der Lohmühle. Mit 1.166 zahlenden Fans pro Begegnung konnte man diese Zahl mehr als verdoppeln. Das spricht für den Verein, der eher auf „kleine Brötchen backen“ setzt. Auch hier haben die Verantwortlichen von der Lohmühle dazugelernt. „Besonnen“ will man in die Zukunft gehen und dieser eingeschlagene Weg hat sich bisher bewährt.
Heute war es endlich soweit. VfB-Vorstandsmitglied und Vorstandsmitglied Florian Möller brachte heute die Unterlagen persönlich auf den Weg nach Bremen zum Norddeutschen Fußballverband. Er meinte vor der Abfahrt Richtung Bremen: „Wir sind dieses Mal wesentlich früher fertig gewesen, als die letzten Male. Dag ging es oftmals auf den letzten Drücker zur Abgabe.“
Ebenso, wie für die Herren-Regionaliga, wurden auch die Lizenzunterlagen für die U19- und U17-Bundesliga beim DFB beantragt.
Nun entscheidet der NFV über die Lizenz zur Regionalliga Nord. Die Antwort wird an der Lohmühle sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.