Eichede – Es sieht alles andere als gut aus, beim Tabellenletzten der Regionalliga Nord. Der Aufsteiger, SV Eichede, steht mit dem Rücken zur Wand und kann trotzdem stolz sein, auf das bisher erreichte. Trainer Oliver Zapel, der den Dorfverein in die vierthöchste Spielklasse der Republik führte, arbeitet akribisch an seinem Konzept mit den Stormarnern das „Wunder von Eichede“ zu schaffen. Angeschlagene Boxer sind oft die Gefährlichsten und die Hoffnung stirbt zuletzt an der Mathias-Claudius-Straße. Die Fans glauben zumindest an ihren Club und so bewiesen rund 200 von ihnen nach der schmerzhaften Niederlage am vergangenen Wochenende ihr Vertrauen in die Mannschaft und applaudierten ihnen nach einem harten Kampf, der leider nicht belohnt wurde.
Aufgeben ist keine Lösung und so wird das Team, das am Montag wieder gerne zum Training erschien, bis zum Schluss alles geben. Bei 15 Spielen nacheinander ohne Sieg mag man das nicht glauben, doch es sind noch insgesamt 27 Zähler zu vergeben und deswegen ist auch noch alles drin.
Jetzt muss die Zapel-Truppe am Samstag (14 Uhr, Hoheluft) zum FC St. Pauli II. Gegen die Bundesliga-Reserve gab es auch den letzten Sieg. Innerhalb von zehn Minuten drehte der SVE ein 0:1 in einen 3:1-Erfolg. Haris Huseni und der „doppelte“ Arnold Lechler machten das Unmögliche möglich. Vielleicht ist das ein Zeichen, wenn es nun gegen den gleichen Gegner geht.
„Gegen die beste Mannschaft der Rückrunde, die am Montag beim 4:0-Auswärtssieg in Meppen eindrucksvoll ihre Qualitäten gezeigt hat, reisen wir als krasser Außenseiter an. Pauli hat den Vorteil, dass sie zur rechten Zeit die Kurve genommen und sich freigespielt haben. Jetzt gehen sie komplett ohne Druck auf den Platz und spielen schönen Kombinationsfußball. Das ist im Übrigen auch unsere Vorgabe. Wir denken nicht an übermorgen, sondern beschäftigen uns ausnahmslos mit dem Spiel am Samstag. Dort müssen wir erneut sehr, sehr viel investieren. Doch dazu sind wir bereit und wir freuen uns auf das Match. Gegen den HSV hat uns eine desolate Fehlentscheidung die Punkte gekostet, die wir nach der guten Leistung und der tollen Aufholjagd verdient gehabt hätten“, so Zapel gegenüber HL-SPORTS
Der 46-jährige gab folgenden Ausblick auf die personelle Situation: „Moritz Hinkelmann wird nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht wieder fit sein. Auch für Leo Seiler, der erst am Freitag landet, kommt das Spiel zu früh. Ansonsten können sich alle Spieler aus unserem Kader mit guten Trainingsleistungen um einen Platz in der Startelf bewerben.“
Der Knoten könnte also platzen, wenn niemand mit einem „Niemand“ rechnet. Und wer kannte bis zur vergangen Saison noch bundesweit den SV Eichede?