Lübeck – Abgesprochen haben sich die beiden Lübecker Verbandsliga-Frauen-Teams wohl nicht und doch kickten Tabellenführer TSV Siems sowie der Zweite Eichholzer SV in der Fremde jeweils unentschieden und brachten das gleiche Ergebnis zurück in die Hansestadt. Die Siemser Frauen mussten beim Tabellendritten in Ratzeburg ran und die Eichholzerinnen hatten in Fischbek zu tun. Damit änderte sich an der Tabellensituation nichts und beide Clubs führen die Verbandsliga der Frauen weiter an.
Ratzeburger SV – TSV Siems 2:2 (1:2)
Die Gastgeberinnen wollten am 17. Spieltag die Hinspielniederlage (3:6) wettmachen und dem TSV Siems die erste Niederlage zufügen. Der RSV begann dementsprechend auch druckvoll und setzte die Gäste-Abwehr massiv unter Druck. Sabrina Hondt kam in der 9. Minute zur ersten großen Chance. Sie verfehlte das Tor nur knapp. Der TSV kam langsam ins Spiel und tat sich schwer gegen eine gut organisierte Defensive der Ratzeburgerinnen. Johanna Jacobi war es schließlich, die nach einer Thomaschewski-Ecke völlig frei vor dem Tor stand und selbst überrascht war. Ihr Kopfball flog über den Querbalken. Auf der Gegenseite durfte sich Melina Lu Szodrzynski im Siemser Tor mehrfach beweisen. Siems-Coach Tafazoli: „Zwischen der 15. und 25. Minute hat Lu einiges auf den Kasten bekommen und die Mannschaft vor einem Rückstand bewahrt.“ Der RSV hätte zu diesem Zeitpunkt schon längst führen können, ja müssen – und so kam es wie so oft im Fußball. Die Gäste kombinierten in der 32. Minute einmal gut durch die RSV-Abwehr und Jacobi schob aus zwölf Metern an Claudia Scholz den Ball in die Maschen. Die glückliche Führung hielt nicht lange an. RSV-Kapitän Tanja Howe spielte nur sechs Minuten nach dem 0:1 einen schönen Diagonalpass auf die schnelle Johanna Weis, die den Ball rechts unten im Tor versenkte. Nach dem 1:1 drückten die Gastgeberinnen weiter. Siems wusste sich oft nur mit langen Bällen zu helfen. In der 41. Minute klärte Tasja Fasch den Ball aus den eigenen Reihen. RSV-Spielerin Bianca Knust schlug über den Ball und Thomaschewski nahm den Ball 20 Meter mit und liess Scholz keine Chance. So ging es mit einem schmeichelhaften 2:1 für den Spitzenreiter in die Kabine.
Nach dem Wechsel das gleiches Bild wie im ersten Durchgang. Siems versuchte zu kontern und dem RSV mit einem möglichen 3:1 den K.o. beizubringen. RSV-Trainerin Fricke brachte mit Svea Linda Walters und Lena Mareike Schlie zwei frische Akteure aufs Feld. Die RSV-Angriffe häuften sich, doch weder Tanja Howe, Hike Benthien, Johanna Weis noch Lena Mareike Schlie konnten die Siemser Torfrau überwinden. Es dauerte bis zur 85. Minute bis die Ratzeburgerinnen den verdienten Ausgleich bejubelten. Svenja Janine Hechler nutze eine der Siemser Defensivschwächen an diesem Tag und vollstreckte den Angriff mit dem 2:2. Nach 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Danny Woyand, der vom Siemser Trainergespann für eine gute Leitung des Spiels gelobt wurde, die Partie ab.
Siems-Coach Kambiz Tafazoli sagte enttäuscht zu HL-SPORTS: „Wir haben heute mal wieder nicht das gespielt, was wir besprochen haben. RSV hat toll gekämpft und hätte die drei Punkte mehr als verdient gehabt.“ Siems-Co-Trainer Thorsten Wagenzink fügte noch hinzu: „In einem absoluten Spitzenspiel war es für uns ein glücklicher Punktgewinn. Ratzeburg hatte die klareren Chancen. Wir müssen uns bei unserer Torfrau bedanken für den einen Punkt.“
RSV-Trainerin Fricke resümierte: „Schade, da war mehr drin, wenn man die Chancen sieht. Aber mit einem Punkt gegen Siems kann man auch ganz gut leben. Ich bin mit der Leistung meines Teams hochzufrieden.“
Das Trainergespann vom TSV Siems freute sich nach dem Spiel zusätzlich: Alessa Bode hat ihre Prüfung zur Physiotherapeutin bestanden und Anne-Kathrin Helms, die eigentlich bis zum Sommer verletzungsbedingt ausfallen sollte, ihr Comeback gegeben.
Am kommenden Sonntag spielen die Damen zu Hause gegen SV Westerrade (11 Uhr), bevor es am Mittwoch (9. April) im Pokalhalbfinale zur Viktoria aus Moisling geht.
JuS Fischbek – Eichholzer SV 2:2 (2:1)
In dem Duell zwischen beiden Teams ging die Führung zunächst an die Gäste aus Lübeck. Sirin Guetari schaffte es bereits nach neun Minuten, das Leder an JuS-Torfrau Christina Möller vorbei zu schieben. Ihre ganze Klasse zeigte danach jedoch Fischbeks Torjägerin Isabelle Heilmann. Sie schaffte es mit ihren Saisontreffern 15 und 16, die Partie zu drehen und die Gastgeberinnen mit 2:1 in Front zu schießen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff und schon zehn Minuten davor traf die JuS-Stürmerin vielumjubelt.
Im zweiten Durchgang drängten die ESV-Frauen auf den Ausgleich und wurden in der 61. Minute belohnt. Monique Inze war es, die Trainer Hanifi Demir erlöste und mit ihrem Tor zum 2:2 wenigstens einen Punkt rettete.
Für den Eichhholzer SV geht es am kommenden Sonntag um 13 Uhr an der Guerickestraße gegen den SV Henstedt-Ulzburg II. Das Hinspiel verloren die Lübeckerinnen mit 1:2 und mussten damit eine der bisherigen zwei Niederlagen einstecken. Es ist also eine Rechnung mit den Henstedterinnen offen.