Lübeck – Nach dem Spitzenspiel zwischen dem TSV Schlutup und dem 1.FC Phönix und der damit vermeintlichen Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel in der Kreisliga geht es für die unterlegenen Adlerträger darum, Platz zwei zu behaupten. Von Glück können sie davon reden, dass der ATSV Stockelsdorf noch sieglos im neuen Jahr ist und punktgleich auf Platz rangiert. Beide wollen den Vizetitel und darum sind beide auch zum Siegen verdammt. Am Tabellenende besteht kaum noch Hoffnung für Eintracht Groß Grönau II, die acht Punkte Rückstand auf das Vorderteam aufweisen. Es sind zwar noch 21 Zähler zu vergeben, doch müsste schon ein kleines „Lauenburger Fußballwunder“ geschehen, wollen sie sich noch retten. Vielleicht überlegt man am Torfmoor auch, sich Verstärkung aus der Verbandsliga-Truppe zu holen um nun noch eine grandiose Aufholjagd zu starten. Die erste Herren steht eine Klasse höher mit 42 Punkten im oberen Mittelfeld und kann weder aufsteigen, noch wird sie etwas mit dem Abstieg zu tun haben.
TSV Siems – VfL Bad Schwartau (Samstag, 15.30 Uhr, Krummer Weg)
Aus den vergangenen drei Partien konnte der TSV Siems fünf Punkte erhaschen. Schmerzlich war hierbei wohl nach dem Sieg über den Tabellenzweiten Phönix und das Remis gegen den Drittplatzierten Stockelsdorf das Unentschieden bei Fortuna am zurückliegenden Sonntag. Hier verspielten die Siemser einen klaren 3:0-Vorsprung. Nun kommt der VfL Bad Schwartauer zum Krummen Weg, der auch seine Sechs-Tore-Serie sicherlich beibehalten möchte. Zumindest reist die Plieske-Elf mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen an. Alle vier Spiele gewannen die Ostholsteiner im Jahr 2014 und zählen daher zur Mannschaft der Stunde. Vielleicht erleben die Zuschauer ja dieses Mal ein 6:6 nach 90 Minuten.
Schwartaus Liga-Sprecher Klaus Alves: „Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch und werden wohl wieder auf Hilfe der Zweiten zurückgreifen müssen – also alles wie gehabt. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft, wie in den letzten Spielen, sich wieder als Truppe präsentiert und Siems Paroli bietet. Unser Trainer Horst Plieske ist nicht zu beneiden, denn Sonntag für Sonntag dieselben Probleme. Aber bis jetzt haben die Ergebnisse gestimmt und so schauen wir den nächsten Spielen gelassen entgegen.“
Lübecker SC – TSV Schlutup (Samstag, 18 Uhr, Thomas-Mann-Platz)
Zuletzt forderte LSC-Coach Thorsten Kreutzfeldt nach einer kleinen Durststrecke von vier sieglosen Partien und er wurde von seinen Mannen erhört. Mit einem 3:2-Erfolg kam man aus Vorwerk wieder nach Hause und möchte gegen den Meisterschaftsfavoriten für eine weitere Überraschung sorgen. Der TSV konnte im Spitzenspiel am vergangenen Sonntag Verfolger Phönix in der Nachspielzeit bezwingen. Mit 13 Punkten Vorsprung sollte die Meisterschaft in dieser Saison an den Palinger Weg gehen, es sei denn die Blauen fangen jetzt an zu straucheln.
Kreutzfeldt: „Wir gehen gegen den Spitzenreiter natürlich mit einer Menge Respekt in die Partie. Im Hinspiel, beim 2:3, hatten wir Pech im Abschluss und die Spiele gegen Schlutup sind immer brisante Duelle. Bomber und ich freuen uns, zu unserem Abschluss noch einmal auf unsere alten Freunde Seppel und Jockel zu treffen.“
„Wir freuen uns auf eine „Dänische Woche“, welche wir am Samstagabend mit einem Flutlichtspiel beim Nachbarn LSC beginnen. Das Spielerische sollte jetzt nach dem Phönix-Spiel wieder im Vordergrund stehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und müssen einfach unsere Hausaufgaben machen. Konzentriert werden wir die letzten sieben schweren Spiele angehen und definitiv keinen Gegner unterschätzen“, meinte Michael Hellberg (Liga-Sprecher der Schlutuper).
Eintracht Groß Grönau II – VfB Lübeck III (Sonntag, 12 Uhr, Torfmoor)
Mit einer Talfahrt der Tränen versuchen die Grönauer Jungs einen letzten Strohalm zu ergattern. Der letzte und einzige Saisonsieg liegt am Sonntag genau sechs Monate zurück. Damals gewann man mit 2:0 gegen den SC Buntekuh. Immerhin gab es in diesem Jahr schon zwei Unentschieden und vielleicht schmeißt der April ja alles über den Haufen und die Mutmachungen innerhalb des Teams lassen sich in mehr als nur einen Zähler umwandeln. Die „Tritte Hään“ des VfB wäre vielleicht eine Art Aufbaugegner, denn mit zwei Niederlagen in Folge ist die Schnoor-Truppe unter Zugzwang. Auch wenn man im gesicherten Mittelfeld (Platz sieben) liegt, möchte man keine Negativserie starten.
„Es ist ein Sechs-Punkte-Spieltag am Torfmoor gegen ziemlich viel VfB Lübeck. Um 12 Uhr spielt unsere Zweite gegen den VfB III und um 14.30 Uhr unsere Erste gegen VfB II. Mit Kampf, Spaß und Siebenmeilenstiefeln wollen wir ins nächste Heimspiel gehen. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass
wir guten Fußball spielen können und uns nicht, der doch aussichtslosen Situation, einfach so ergeben. In der Mannschaft steckt Charakter und wir sind bereit.“
VfB-Coach Florian Schnoor sagte: „Am Sonntag spielen wir um 12 Uhr gegen die Zweite in Groß Grönau und anschließend beschert uns die Ansetzung noch die Verbandsliga-Partie Groß Grönau gegen unsere Zweite. Jetzt lass noch die Sonne scheinen und wir freuen uns auf einen schönen Fußball-Tag bei unseren Grönauer Freunden. Ein Sieg darf es auch gerne mal wieder sein, das würde den Tag perfekt machen.“
1.FC Phönix – Fortuna St. Jürgen (Sonntag, 14 Uhr, Travemünder Allee)
Phönix-Trainer Manuel da Silva gratulierte dem TSV Schlutup bereits zur Meisterschaft, doch selbst wird er mit seinem Team die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch am Ende erfolgreich zu sein. Ob die Fortuna am Sonntag die 0:2-Niederlage beim Spitzenreiter büßen soll, könnte man annehmen. Schließlich wollen Gahrmann und Co. mindestens den zweiten Platz verteidigen. Nur die bessere Tordifferenz trennt die Adlerträger vom Drittplatzierten ATSV Stockelsdorf. Und sollte eine eventuelle Aufstiegsrunde zur Verbandsliga erreicht werden wollen, dann dürfen sich die Kicker von der Travemünder Allee keinen Fehler erlauben.
Dirk Brestel (Phönix): „Nach der für uns doch unglücklichen Niederlage gegen den TSV Schlutup, heißt es nun nicht die Köpfe hängen zu lassen und den Aufwärtstrend der letzten beiden Spiele fortzusetzen. Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der Niederlage positiv und es heißt nun den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. Eine besondere Motivation gegen Fortuna St. Jürgen ist nicht erforderlich, da ein Großteil des Teams sowie die Trainer lange bei den Fortunen tätig waren und somit immer einen hohen Stellenwert haben. Ob die Stammelf am Sonntag einsetzbar ist, bleibt abzuwarten da einige Spieler angeschlagen sind.“
Matthias Bordt (Fortuna): „Mit viel Respekt fahren wir am Sonntag an die Travemünder Allee und hoffen, dass wir die Tormaschine eingedämmt bekommen. Als Underdog werden wir aber nicht in Ehrfurcht erstarren, sondern versuchen, die große Hürde mit viel Einsatz zu kompensieren.“
Eichholzer SV – SC Rapid (Sonntag, 14 Uhr, Guericketstraße)
Fast schon abgeschrieben waren die Eichhholzer und klettern so langsam nach oben. Zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage brachte der ESV in diesem Jahr auf´s Papier. Das lässt sich sehen und mit dem 5:4 im Rücken beim VfB III könnte man denken, dass es auch einfacher ist, gegen den SCR vor heimischem Publikum auflaufen. Aber Vorsicht, den Gastgebern stehen sechs verletzte und ein gesperrter Spieler nicht zur Verfügung. Darum ist die Wenchel-Elf vom Kasernenbrink nicht zu unterschätzen und diese ist nach der 2:6-Auftaktpleite an der Lohmühle nach den letzten Ergebnissen wieder in der Spur. Ein Remis und einen 5:3-Erfolg bringt man im Gepäck an die Guerickestraße mit.
Mourad Gabteni (ESV-Coach): „Wir wollen versuchen unseren Aufwärtstrend beizubehalten. Wir sind noch längst nicht gerettet. Aber wir könnten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt schaffen durch einen Punktgewinn. Dass der SC Rapid dies verhindern will, ist uns aber klar.“
„Es geht für uns darum, dass wir wieder konstanter werden und regelmäßig gute Leistung zeigen, Eichholz wird uns sicherlich alles abverlangen. Die stehen mit dem Rücken zur Wand! Sie haben aber in den letzten Wochen bewiesen, dass sie gut damit umgehen können. Wir wollen aber die drei Punkte mitnehmen!“, sagte ein selbstbewusster SCR-Trainer Sebastian Wenchel zu HL-SPORTS.
TSV Kücknitz – VfL Vorwerk (Sonntag, 14 Uhr, Roter Hahn)
Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage. So lesen sich die Ergebnisse der Kücknitzer vor der nächsten Partie, die am Sonntag ansteht. Laut Turnus dürfte also wieder ein Sieg herausspringen und die Wettbüros wären mit einer kleinen Quote dabei. Auf der anderen Seite liest sich das ähnlich. Niederlage, Sieg, spielfrei eine erneuter Niederlage am vergangenen Sonntag müsste nun wieder ein Dreier auf dem Plan stehen. Insbesondere, weil die Vorwerker ihren Erfolg in der Fremde feiern durften, wo sie sich anscheinend ganz wohl fühlen. Vier von sieben Siegen holte man auf des Gegners Platz. Das Hinspiel gewann der TSV knapp. Es wird also spannend am Roten Hahn, wo die Gastgeber bisher nur zwei Saisonsieg einfuhren durften.
Claus Singelmann (Trainer Kücknitz): „Nachdem wir in den letzten beiden Spielen mit Lennart Kripps, der seine Sache gut gemacht hat, einen Feldspieler in das Tor stellen mussten, ist nun mit Marcel Stammer die Nr. 1 wieder einsatzfähig. Sicher wird das der Abwehr mehr Stabilität und Rückhalt geben. Außerdem freuen wir uns endlich wieder dort Fußball zu spielen, wo er „hingehört“ nämlich auf einem echten Grün. Der VfL Vorwerk ist ein Gegner auf Augenhöhe. Wenn deren gute Einzelspieler einen guten Tag haben, können diese den Unterschied ausmachen. Wir gehen zuversichtlich in das Spiel und werden wohl alle Spieler an „Deck“ haben.“
Sein gegenüber Jens Offen (VfL Vorwerk) meinte: „Nach der ernüchternden Leistung vom LSC-Spiel, erwarte ich von uns eine klare Leistungssteigerung beim TSV. Nach abgebrummter Sperre ist Küchler wieder dabei, doch fehlt nun Neumann wegen Gelb-Rot.“
RW Moisling II – ATSV Stockelsdorf (Sonntag, 15 Uhr, Brüder-Grimm-Ring)
Ohne drei Stammkräfte stehen die Rot-Weißen mit dem Rücken zur Wand. Haye (Urlaub), Schmolke und Lohse (beide verletzt) werden dem Trainerteam aus Moisling fehlen. Platz 14 will der Aufsteiger schnell wieder verlassen und dafür wäre ein Überraschungserfolg gegen den Drittplatzierten ein großer Schritt. Darum erinnert man sich auch ungerne an das Hinspiel, wo man mit 0:4 abgewatscht wurde. Hoffnung gibt es, da die Moislinger ihren letzten Dreier (nach zwei Auswärtsschlappen) zu Hause holten, wo sie nun auf den ATSV treffen. Die Ostholsteiner stehen allerdings ebenfalls unter Zugzwang, will man Phönix nicht davonkommenlassen. Die Ostholsteiner schauten sich das Treiben zuletzt tatenlos an, hatte man doch spielfrei am vergangenen Wochenende. Vielleicht dachte das Team um Trainer Dirk Eisenberg darüber nach, dass man im Jahr 2014 noch keinen Sieg erzielte, was nicht das Ziel im Kampf um Platz zwei sein sollte. Verspielte man darunter eine 3:0-Führung beim TSV Siems und musste sich beim 0:2 im Heimspiel gegen den VfB III ergeben. Eine interessante Begegnung also, die den Spieltag am Sonntag beschließt.
Dennis Keske (RWM II): „ Stockelsdorf gehört nicht umsonst zu den Top-3 der Liga. Auch wenn sie in der Rückrunde noch nicht richtig in Tritt gekommen sind, ist es wieder das Spiel „David gegen Goliath“ für uns. Wir müssen bis an unsere Leistungsgrenze gehen, um hier Punkte mitzunehmen. Wenn dies jeder erkennt und bereit ist die Vorgaben umzusetzen, dann können wir Stodo ärgern.“
„Es wird wieder höchste Zeit dreifach zu punkten. Wir sind jetzt punktgleich mit Phönix und sollten dabei aber auch die Verfolger aus Schwartau und Siems nicht noch näher herankommen lassen. Gegen Moisling dürfen wir uns diesmal keine Schwächephasen im Spiel erlauben sondern müssen über 90 Minuten hochkonzentriert zu Werke gehen, um erfolgreich zu sein“, sagte ATSV-Coach Eisnenberg gegenüber HL-SPORTS.