Bad Oldesloe – Am Mittwochabend traf sich der FFC Oldesloe zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Einziges Thema war der Zusammenschluss mit dem VfL Oldesloe.
Da laut Satzung des FFC Oldesloe lediglich Mitglieder ab dem 16. Lebensjahr stimmberechtigt sind, hatte Jugendwart Michael Franke am vergangenen Freitag eine Jugendversammlung einberufen. Er berichtete, dass die Mädchen – auch wenn sie den Namen FFC nur ungern aufgeben – sich bei nur zwei Enthaltungen und ohne Gegenstimme für den Schritt zum VfL Oldesloe ausgesprochen haben.
In namentlicher Abstimmung stimmten die 34 stimmberechtigten Mitglieder über den Antrag zur Auflösung des FFC Oldesloe und den Übergang zum VfL Oldesloe ab. Um die Spielklassen des FFC mit zum VfL Oldesloe zu nehmen, ist dies der einzig gangbare Weg. Nach der langen Prozedur verkündete Wahlleiter Jörg Lemke das Ergebnis. Mit 32 Ja- und nur 2 Nein-Stimmen gab es eine eindeutige Mehrheit (94 %) für den vom FFC-Vorstand vorgeschlagenen Weg. Lemke gratulierte den Mitgliedern zu der mutigen und wegweisenden Entscheidung und dankte im Namen des KFV Stormarn dem FFC-Vorstand für 14 Jahre vorbildlichen und erfolgreichen Einsatz für den weiblichen Fußball, weit über die Grenzen des Kreises hinaus. Er betrachtete es auch als nicht selbstverständlich, dass ein Verein einen solchen konsequenten Weg geht.
Der KFV-Vorsitzende freut sich, dass am Kurpark so wieder ein Zentrum, „vielleicht sogar ein Leistungszentrum“, des weiblichen Fußballs entsteht. Er sieht damit den weiblichen Fußball in Stormarn gestärkt.
Detlef Rädisch, 1. Vorsitzender des VfL Oldesloe, berichtete, dass die Fusion beider Oldesloer Vereine von Hans-Ludwig Meyer (SHFV-Präsident) als „wegweisend für den ganzen Schleswig-Holsteinischen Fußballverband“ bezeichnet wurde. Vom SHFV wurde André Röpke als Ansprechpartner und direkter Draht zur Verbandsführung für alle entstehenden Fragen bei der Umsetzung benannt.
Auch im Umfeld beider Vereine gab es viele positive Stimmen zu dieser Entscheidung. Einige Vereine berichteten von eigenen konkreten Plänen zumindest Spielgemeinschaften zu initiieren, andere beklagten, dass solche Pläne meist schon vor der Umsetzung scheitern. Der 3. Vorsitzende Ingo Rickert brachte die Pläne des FFC auf den Punkt: „Jede Zeit will ihre eigene Antwort haben.“ Im Jahr 2000 war die Ausgliederung des FFC aus dem VfL der richtige Schritt, um das Bewusstsein für den weiblichen Fußball zu schärfen, im Jahr 2014 ist der umgekehrte Schritt ebenfalls wieder wegweisend. Die veränderte Schulsituation und die demografische Entwicklung und auch die moderne Aufstellung des VfL Oldesloe bieten jetzt die Möglichkeit, gemeinsam mehr zu erreichen als jeder für sich.
Auf der Versammlung wurden dann Dennis Schlawin (2. Vorsitzender) und Ingo Rickert (3. Vorsitzender) zu den Liquidatoren des FFC Oldesloe bestimmt.
Zum Ende der Versammlung ergriff dann noch einmal der 2. Vorsitzende Dennis Schlawin das Wort. Im Namen des Vorstandes dankte er ganz besonders der erkrankten Anja Völker und Sportmanager André Niemann für die seit Jahren unermüdliche erfolgreiche Arbeit für den Verein FFC Oldesloe. Der emotional bewegte André Niemann dankte für die Worte und richtete schöne Grüße von der 1. Vorsitzenden und Ehefrau Anja Völker aus. Er bedauert das Ende des FFC Oldesloe, freut sich aber auch auf den neuen gemeinsamen Anfang im VfL Oldesloe. Denn das wichtigste am Fußball seien der Sport und die Gemeinschaft. Beiden Rednern gebührte jeweils lang anhaltender Beifall. Danach schloss Ingo Rickert die außerordentliche Mitgliederversammlung.
Beide Vereine arbeiten unterdessen an der Umsetzung des Zusammenschlusses. Neben den regelmäßigen Sitzungen des Verhandlungsausschusses gab es am Donnerstag (3. April) eine Sitzung mit den aktuellen Trainern. Die Versammlung lief äußerst positiv. Alle Trainer sind bereit, die gemeinsame Sache aktiv und fördernd zu begleiten. Als gemeinsames Ziel wurde das Erreichen eines echten „WIR“ in allen Altersklassen, Mannschaften und der gesamten Abteilung definiert.
Als erste Maßnahmen gibt es in jeder Altersklasse gemeinsame Trainingseinheiten mit
anschließendem Beisammensein, um das Kennenlernen zu fördern. Die Einheiten werden in der neuen gemeinsamen Heimat, dem Kurpark-Stadion, absolviert. Die Mädchenteams starten noch vor den Osterferien, die Frauen folgen direkt nach den Ferien.
Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen geplant. Eine gemeinsame Aktion aller Aktiven der Frauen- und Mädchenabteilung ist in Planung. Im Mai wird es ein gemeinsames Schnuppertraining für interessierte Mädchen geben.