Lübeck – Am Mittwoch war bei HL-SPORTS zu lesen, dass der Coach Marc Hempel samt Trainerteam und Mannschaft den Roten Stern verlässt und zur neuen Saison am Neuhof bei Eintracht 04 Lübeck anheuert. Grund genug zu Spekulationen, die einen Wechsel eines kompletten Teams mit sich bringt. Hempel äußerte sich bedeckt, sieht aber die besseren Möglichkeiten zur Weiterentwicklung seines Teams eher bei einem anderen Club.

Am vergangenen Donnerstag äußerte sich der 1. Vorsitzende des Roten Sterns, Patrick Schröter, auf der vereinseigenen Facebookseite zu dem Abgang seiner erfolgreichsten Mannschaft wie folgt:

Eine große Regenwolke macht noch lange kein Donnerwetter

Als 1. Vorsitzender möchte ich etwas Licht ins mediale Gewitter bringen.

Marc hat als Trainer der Damen beim roten Stern, fast aus dem nichts ein erfolgreiches Team auf die Beine gestellt. Wir bedauern seine Entscheidung, den Verein zum Saisonende zu verlassen. Der Zeitpunkt der Mitteilung ist aus unserer Sicht weder glücklich noch förderlich, da noch entscheidende Spiele ausstehen, die hoffentlich auch mit einer Meisterschaft belohnt werden.

Marc ist zum Jahresbeginn an mich herangetreten und hat mir vertraulich mitgeteilt, dass er mit anderen Vereinen in Verhandlungen steht. Die Bedingungen auf dem Buni-Grandplatz und die finanziellen Möglichkeiten des roten Sterns entsprechen nicht seinen persönlichen und sportlichen Ambitionen. Wir zahlen unseren Trainern weder eine Aufwandsentschädigung noch können wir ihn beim Erwerb einer C-Trainer-Lizenz finanziell unterstützen. Marc hat sich ehrenamtlich und mit hohem persönlichen Einsatz etwas aufgebaut, worauf er und sein Trainer Team zurecht stolz sein können. Dabei hat er sich auch aus eigenen Mitteln die semi-professiollen Bedingungen geschaffen, die seinen Ansprüchen gerecht werden.

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Der Verein hat für den Aufbau der Damen mehr Geld investiert, als zu dem Zeitpunkt an Mitteln zur Verfügung stand. Der Mitgliedsbeitrag betrugt bei den Damen durchschnittlich 1 €, womit sich der Spielbetrieb kaum finanzieren ließ. Unsere Vereinsstrukturen haben wir in vielen Bereichen verbessert. Denn wir wollen auch in der neuen Saison eine Damenmannschaft melden und glauben nicht, das alle 29 Damen den Verein verlassen werden.

Den Spekulanten und Zweiflern, die meine Haltung als Lobdudelei verstehen und vermuten, dass es doch interne Skandale und zwischenmenschliche Differenzen gegeben haben muss, möchte ich folgendes sagen: Marc hat sich mein Lob aus voller Überzeugung verdient. Leider gab es nicht immer dieses Vertrauen und die Rückendeckung, die nötig gewesen wäre, um Marc im Verein zu halten. Doch diese Dinge gehören nicht in die Öffentlichkeit.

Wir können der Eintracht zu dieser Verpflichtung nur gratulieren. Marc wünschen wir, dass er sich dort als Trainer weiterentwickeln kann. Allen Damen, die mit ihm gehen, werden wir keine Steine in den Weg legen. Auch wenn unsere Enttäuschung groß ist, gilt für uns neben dem Platz Fair Play, als oberstes Gebot! Somit freue ich mich auf ein Wiedersehen bei einem geschichtsträchtigen 1. Derby in der nächsten Saison.

Zitat Ende.

Den gleichen Text veröffentlichte Schröter zu der erwähnten Nachricht (hier geht es zu diesem Artikel) als Kommentar bei HL-SPORTS. Man kann dem „roten Präsidenten“ nur beipflichten und es zusätzlich mit dem Titel „das hat Größe“ benennen. HL-SPORTS wünscht den „Sternen“ viel Erfolg auf dem weiteren Weg und hofft, dass dieser außergewöhnliche Club weiterhin in den Tabellen der Ligen auftaucht.

Im Übrigen spielt die Hempel-Elf heute um 17 Uhr im Spitzenspiel beim VfL Bad Schwartau.

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