Lübeck – Keine großen Überraschungen gab es am 25. Spieltag der Kreisliga auf den Sportplätzen der Hansestadt. Die Favoriten fuhren allesamt Siege ein, wenn auch der eine oder andere etwas kurios zustande kam. So siegte der ATSV Stockelsdorf durch einen zweifelhaften Strafstoß in der Nachspielzeit und bleibt mit dem 1. FC Phönix punktgleich. Der Eichholzer SV führt seine Erfolgsstory genauso weiter wie der TSV Siems. Beide Clubs siegten auswärts. Am Tabellenende verschob sich dadurch nichts, außer dass Rot-Weiß Moisling II, trotz einer guten Leistung als einziger Club nicht punkten konnten.

ATSV Stockelsdorf – SC Buntekuh 3:2 (2:1)

Mit einem Sonntagsschuss begann die torreiche Partie am Herrengarten. Tom Probian (13.) nutzte Unstimmigkeiten in der SCB-Abwehr und nahm einen Ball, der als Bogenlampe zum 1:0 für die Gastgeber im Netz der Traulsen-Elf landete. Der Ausgleich ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Mit einer Einzelaktion von Michael Saar, der nach außen zu Serxwebun Husen spielte, passte dieser direkt auf Rene Krause (20.), der aus 17 Metern das 1:1 erzielte. Mit einem Traumfreistoß aus 20 Metern über die Mauer direkt in den Giebel stellte Jannik Gerlach (26.) den alten Abstand wieder her. So ging es mit einem 2:1-Vorteil der Gastgeber in die Pause.

Danach dauerte es keine zwei Minuten und Krause wurde im Stockelsdorfer Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marcus Köthe zum 2:2. Als jeder im Herrengarten schon auf den Schlusspfiff wartete, stieß Gerlach noch einmal in den Buntekuher Strafraum vor und wurde dort gelegt. Ein Pfiff, ein Elfer und Tor durch Tobias Knetsch in der 94. Minute. Das war die glückliche Entscheidung für den ATSV.

Stockelsdorfs Trainer Dirk Eisenberg sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Ein mehr als glücklicher Sieg für uns heute. Ein Sonntagsschuss durch Probian, ein direkt verwandelter Freistoß von Gerlach und ein fragwürdiger Elfmeter, verwandelt von Knetsch, bringt uns drei Punkte. Den Dreier nehmen wir gerne mit. Man muss auch mal Glück haben.“

SCB-Coach Lars Traulsen: „Wir haben sehr gut gegengehalten und eigentlich kaum Torchancen zugelassen, außer zwei Sonntagschüsse und den Elfer. Diesen kann man geben, was für uns sehr unglücklich war, dass er in der 94. Minute fällt. Die Nachspielzeit war mit drei Minuten angekündigt gewesen. Aber alles halb so wild, wir haben eine gute Leistung gebracht und ein Unentschieden wäre nicht unverdient gewesen. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder spielfrei haben, da ich zehn Ausfälle beziehungsweise angeschlagene Spieler habe.“
 
Fortuna St. Jürgen – Lübecker SC 2:2 (0:1)

Zwei späte Treffer in den beiden Halbzeiten waren ausschlaggebend für das Remis am Kalkbrenner. Die Gäste gingen durch einen Treffer von Stefan Utescher (44.) in eine Halbzeitführung.

Nach dem Wechsel erwischte Sören Hein (46.), den besseren Start für die Fortuna und glich aus. Das 2:1 markierte dann Meikel Skordos (67.) wiederrum für den LSC in diesem Stadtteil-Derby, doch Jose Carlos da Silva Jesus Pereira (89.) erzielte den umjubelten Ausgleich kurz vor dem Ende.

Fortunen-Trainer Matthias Bordt war glücklich nach dem Spiel und meinte: „In einem abwechslungsreichen Spiel haben wir dem LSC verdient einen Punkt abgenommen, weil wir trotz zweimaligen Rückstandes nie aufgegeben haben.“

Thorsten Kreutzfeldt danach kurz und knapp: „Eines der schlechtesten Spiele, die ich je gesehen habe.  Weitere Kommentare sind überflüssig.“

VfL Vorwerk – Eichholzer SV 0:4 (0:1)

Es bleibt dabei: VfL-Trainer Jens Offen kann seit seiner Amtsübernahme im Winter keinen Heimsieg feiern. Nach einem Freistoß von Shadi Karnib köpfte Dion Gabteni (15.) aus elf Metern die Gästeführung, die auch bis zur Halbzeit Bestand hatte.

In der Schlussviertelstunde legten die Eichholzer noch mal nach und kamen durch Marvin Binge (75.) zum 2:0. Ein klasse herausgespeiltes Tor von Mahmoud El Mari (84.) war dann die Entscheidung und D. Gabteni (89.) netzte noch einmal nach einem Karnib-Freistoß zum 4:0-Endstand ein.

Offen: „Es passt ins aktuelle Bild, dass der ESV mit dem ersten gefährlichen Angriff in Führung geht und wir vorher gute Möglichkeiten liegen lassen. Nach dem Rückstand übernahm der ESV das Kommando und siegte am Ende verdient.“

Mourad Gabteni (ESV-Coach) war nach der Partie zufrieden und sagte: „Ein starkes Spiel meiner Mannschaft mit einem verdienten und nie gefährdeten Sieg. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute das Spiel kontrolliert. Bester Man war der Vorwerker Torhüter, der gut aufgelegt war und eine höhere Niederlage verhinderte. Sehr gute Schiri-Leitung durch Boris Hoffmann und seine Assistenten.“

1. FC Phönix – VfL Bad Schwartau 3:0 (2:0)

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Das erste von zwei Duellen zwischen beiden Mannschaften konnten die Adlerträger für sich entscheiden. Die Voraussetzungen für ein gutes Spiel wurden allerdings in erster Linie von schlechten Platzverhältnissen gestört. Die Krönung gab es in den letzten drei Minuten, als der Unparteiische drei Platzverweise verteilte. Zuerst durfte der Phönixer Henrik Latendorf, der erst in der 60. Minute eingewechselt wurde, nach 27 Minuten Einsatzzeit wieder runter. Gelb-Rot gab es für ein wiederholtes Foulspiel. In der 89. Minute verabschiedete sich Tim Rach bei den Gastgebern ebenfalls vorzeitig. Hier sah Schiedsrichter Diego Salz ein rüdes Foulspiel am Schwartauer Jan Plieske und zückte direkt Rot. Damit nicht genug, durfte doch auch noch Dennis Mohr vom VfL in der 92. Minute mit Gelb-Rot von dannen ziehen.

Ach ja, Fußball gespielt wurde auch noch. Zumindest gab es Tore von Rach (25./72.) und Timo Gahrmann (40.) zum 3:0-Erfolg für den 1. FC Phönix und am Donnerstag (19 Uhr) treffen beide Mannschaften im Rückspiel wieder aufeinander. Dieses Mal dann am Riesebusch.

Manuel Da Silva (Phönix-Trainer): „Das war das schlechteste, was ich in dieser Saison fußballerisch gesehen habe und zwar von beiden Mannschaften. Aber auch vom Schiri. Nach den guten Erlebnissen der letzten Zeit mit den Schiedsrichtern, war das heute eine Katastrophenleistung. Nur das Endergebnis war ok.“

VfL-Liga Sprecher Klaus Alves war der gleichen Meinung und sagte: „Zwei Mannschaften, die beide unterirdisch spielten. Hier können die Verantwortlichen der Phönixer mit der gezeigten Leistung nicht einverstanden sein, auch unser Trainer Horst Plieske zeigte sich von seiner Truppe enttäuscht, aber hier muss man der Truppe zugute halten, dass man mit dem letzten Aufgebot anreisen musste. Phönix mit enttäuschender Leistung und der VfL passte sich an. Auch Schiedsrichter Salz hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Neun gelbe Karten und die Platzverweise. Alles in allem haben hier alle einen ganz schlechten Tag erwischt.“

TSV Schlutup – TSV Kücknitz 5:3 (3:1)

„Doch keine Ostern ohne (M)Eier!“ Dreimal schlug das Familien-Duo zu, machte wieder einmal den Unterschied aus. Das 1:0 für den Heim-TSV markierte Roman Wilhelm (19.) und Marcel-Sven Meyer (34.) legte zum 2:0 nach. Dreh- und Angelpunkt Luwau Mabauta (40.) konnte zwar verkürzen, doch Dennis-Jan Meier (44.) nutzte einen Strafstoß kurz vor der Pause zum 3:1-Halbzeitstand.

Effektiver kamen die Schlutuper aus der Kabine und wieder war es Marcel-Sven Meier (52.), der die Vorentscheidung zum 4:1 brachte. Zwar verkürzte Mario Kindler (61.) und Mabauta (70.) noch auf 4:3, doch Daniel Hanke (72.) setzte den Schlusspunkt in dieser Partie.

„Ein Arbeitssieg, der uns mit drei Punkten mehr auf der Habenseite die kurze Osterpause versüßt. Kein Klassiker, aber mit acht Toren gab es für die Zuschauer doch was zu sehen“, meinte Michael Hellberg (Liga-Sprecher bei den Schlutupern).

Kücknitz-Trainer Claus Singelmann: „Gute Leistung meiner Mannschaft. Leider haben wir die erste Halbzeit verschenkt. Immer einen Tick zu langsam und so konnte der andere TSV immer wieder im richtigen Moment „zuschlagen“. Dieses änderte sich in der zweiten Hälfte komplett. Nun waren wir wacher und zielstrebiger. Eine zweite Halbzeit, die im Ergebnis 2:2 endete, zeigt, dass einiges möglich war. Trotzdem, wenn man fünf Gegentore kassiert, braucht man sich nicht über verdient oder auch nicht gar nicht unterhalten. Auch wenn die eine oder andere Schiri-Entscheidung durchaus auch anders hätte bewertet werden können. Gerade der Elfmeter zum 3:1 kurz vor der Halbzeit aus Kücknitzer Sicht war so eine Entscheidung. Mein Team hat insgesamt ein engagiertes Spiel gezeigt und hat mit erhobenem Kopf das Gelände am Palinger Weg verlassen.“

RW Moisling II – TSV Siems 1:2 (0:1)

Ein Eigentor verhinderte einen Stopp der Negativ-Serie für das Team der Rot-Weißen. Aber der Reihe nach: Die Hausherren gingen nach einer Ecke von Jan Levermann durch einen Kopfballtreffer von Marco Bacher (15.) in Front und zeigte eine sehr gute Leistung in der ersten Halbzeit. Tobias Chyrek vergab jedoch eine Großchance und beließ es somit bei dem knappen Vorsprung zum Seitenwechsel.

In der zweiten Hälfte kamen die Gäste aus Siems besser in die Partie und schafften einen späten Ausgleich. RWM-Leihgabe im Tor Mathias Grietschke hielt mehrfach die Führung fest, doch Kapitän Jonas Jacobsen (77.) bezwang ihn dann doch und lupfte das Leder über ihn zum 1:1. Bitter für die Moislinger kam es vier Minuten danach. Ihr Kapitän Christoph Kröger fälschte einen Pass in den Strafraum unglücklich ins eigene Netz ab, so dass am Ende die Siemser weiter auf der Erfolgswelle reiten dürfen.

Dennis Keske (Co-Trainer bei Moisling): „Die Mannschaft schafft es leider nicht konzentriert über 90 Minuten zu spielen. Leider mussten wir wieder auf einigen Positionen umstellen. Wir haben mit zwei Spielern aus der dritten (Lindel und Gritschke) gespielt und Bacher musste verletzt raus. Obwohl wir wieder ein sehr gutes Spiel gemacht haben, stehen wir wieder mit leeren Händen da. Es tut mir leid für die Jungs. Sie arbeiten und kämpfen, stehen aber am Ende ohne Punkte da.“

TSV-Spieler und Liga-Sprecher Ali Demir sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Insgesamt ein verdienter Sieg für unsere Mannschaft, obwohl die erste Halbzeit verschlafen wurde. Aber in der zweiten Hälfte haben wir wenig zugelassen und vorne viel Druck gemacht.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse:  
   
ATSV Stockelsdorf SC Buntekuh 3:2
SV Fortuna St. Jürgen Lübecker SC 2:2
VFL Vorwerk Eichholzer SV 0:4
1.FC Phönix Lübeck VFL Bad Schwartau 3:0
TSV Schlutup TSV Kücknitz 5:3
SpVg Rot-Weiß Moisling II TSV Siems 1:2
VfB Lübeck III spielfrei 
VfL Bad Schwartau1.FC Phönix Lübeck17.04.
SC RapidEintracht Groß Grönau II19.04.

Tabelle Kreisliga Lübeck:   
     
Pl. MannschaftSp.Diff.Pkt. 
1.TSV Schlutup 235062
2.1. FC Phönix Lübeck 226749
3.ATSV Stockelsdorf 224749
4.TSV Siems 221641
5.VFL Bad Schwartau 221536
6.Lübecker SC 23-433
7.VfB Lübeck III 23-1131
8.SC Rapid Lübeck21-927
9.TSV Kücknitz 23-1126
10.SC Buntekuh22425
11.VfL Vorwerk 22-1225
12.Eichholzer SV 23-2223
13.SV Fortuna St. Jürgen 22-2418
14.SpVg Rot-Weiß Moisling II 22-2516
15.Eintracht Groß Grönau II 22-817
16.TSV Travemünde II zg.000
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