Lübeck – In der Kreisliga Ostholstein/Lübeck der Frauen hat der TSV Kücknitz durch einen Punktgewinn den letzten Tabellenplatz verlassen und die rote Laterne vorerst an die SG Schönwalde/Altenkrempe weitergegeben, die allerdings ein Spiel weniger hat. Auch der ATSV Stockelsdorf tauschte die Platzierungen mit den Mädels von der Insel, deren Spiel ausfiel. Dabei haben hier die ATSV-Mädels eine Begegnung weniger auf dem Konto und liegen nun wieder auf dem zweiten Rang. In der Frauen- A-Klasse gelang dem 1. FC Phönix die Revanche gegen den FC Dornbreite und holte damit den zweiten Saisonsieg. Roter Stern kam zu einem Kantersieg am Riesebusch.
Kreisliga:
TSV Kücknitz – Fortuna St. Jürgen 1:1 (0:1)
Nachdem sich Fortuna St. Jürgen am vergangenen Wochenende über den gewonnenen Punkt gegen die FSG Viktoria-Moisling äußerst glücklich schätzen durfte, musste an diesem Spieltag endlich mal wieder eine spielerisch überzeugende Leistung und ein damit einhergehender Sieg her. Mit dem TSV Kücknitz stand ihnen laut Tabellensituation ein für das besagte Vorhaben theoretisch geeigneter Gegner gegenüber. Während in den ersten Spielminuten noch etwas zögerlich und unkonzentriert agiert wurde, baute sich allmählich eine erkennbare Dominanz, auf Seiten der Fortunen auf. Neben dem Rasen, war auch die Fehlpassquote sehr hoch, was den Werdegang zu einem attraktiven, ansehnlichen Fußballspiel verhinderte. Vereinzelte, relativ harmlose Offensiv-Aktionen von Kücknitz wurden von einer bis dahin souveränen Fortuna-Abwehr abgefangen. Der sichere, defensive Halt ermöglichte gekonnte Kombinationen im Mittelfeld, wobei sich hierbei der zeitlich begrenzte Transfer aus Budapest bezahlt machte. Katharina Katic bewies an diesem Spieltag, dass sie in der Ferne nichts verlernt hat und die Spielweise der Fortuna-Frauen erheblich bereichern kann. Dank des guten Spiels im Mittelfeld fand der Ball immer häufiger den Weg vor das Kücknitzer Tor, allerdings ließen die Offensivkräfte dort die nötige Konsequenz bzw. die richtige Schusshaltung vermissen. Erst in der 25. Minute konnte Katharina Katic mit einer großartigen Einzelaktion und einem präzisen Distanzschuss ihre gute Leistung unterstreichen und für das 1:1 für die Gäste sorgen. Nach dem Führungstreffer kehrte allerdings keine ersehnte Ruhe in den Fortuna-Reihen ein. Unordnung und hektisch gespielte Pässe ließen immer wieder gegnerische Vorstöße zu. Somit verpasste der Gastgeber die Möglichkeit, die spielerische Dominanz in eine höhere, deutlichere Führung vor der Halbzeitpause umzuwerten, um die zweite Halbzeit sicher und ruhig angehen zu können.
Demnach blieb nach der Pause die erhoffte Stabilität aus und den Zuschauern wurde ein unkonzentriertes Aufbauspiel auf beiden Seiten geboten. Eine Leistungssteigerung zu den letzten bestrittenen Partien ist den Fortunen allerdings nicht abzusprechen, da das laufende Spiel eindeutig von ihnen bestimmt worden konnte. Nele Arnold und ihr an diesem Spieltag unersättlicher Kampfgeist belebten immer wieder die Fortuna-Offensive. Jedoch konnte weder die Führung ausgebaut, noch gefestigt werden. Unkonsequente Offensivaktionen, Fehlpässe im Mittelfeld und der Verlust an Sicherheit bei der ansonsten verlässlichen Fortuna-Abwehr ließen in den letzten Spielminuten den Anschlusstreffer zu. Der gezielte, unhaltbare Schuss auf das Tor von Jana Rowedder verwehrte dem SV Fortuna St. Jürgen die erhoffte 3-Punkte-Verbuchung. Rückblickend waren das mangelnde Durchsetzungsvermögen und die fehlende Konstanz über 90 Minuten die ausschlaggebenden Faktoren, die den Fortunen zwei wertvolle Punkte raubten. Der TSV Kücknitz hingegen konnte während des gesamten Spielverlaufs dem ständigen Druck standhalten und nutzte die sich bietende Chance, um ein zufriedenstellendes Unentschieden zu erreichen.
FC Riepsdorf – ATSV Stockelsdorf 1:6 (0:5)
In der ersten Halbzeit haben die Mädels vom ATSV das Spiel bestimmt. Die Partie nahm in der ersten Hälfte, ganz nach dem Geschmack der Gäste, ihren Lauf und so konnten Diana Wehner (10.), Sarah Volkmann (20.), Jaqueline Wendorf (30.), Anja Hagenow (35.) und Linda Höppner (44.) für eine Vorentscheidung im ersten Durchgang sorgen, die alle sehr schön anzusehende Tore nach klasse Spielzügen erzielten. So war dann auch der 5:0-Halbzeitstand eine optimale Ausgangsposition.
In der zweiten Halbzeit sah es dann schon anders aus. Der ATSV hatte diesmal den Gegenwind und konnte nur durch ein Eigentor durch Antionia Sophia Höper (47.) zwar das 6:0 erzielen, doch Riepsdorf gab trotzdem nicht auf und kam durch Joelina Sawitzki (63.) zum Ehrentreffer. Das Spiel fand nur in der ersten Halbzeit statt. In der zweiten Halbzeit sah man von beiden Seiten nicht mehr und so blieb es beim 6:1-Auswärtserfolg für die Stockelsdorferinnen.
BSG Eutin – SG Ratekau-Strand 08 II 1:4 (1:1)
Der Tabellenvierte und Gastgeber ging durch Riika Johannsen (4.) mit 1:0 in Führung. Danach kam es allerdings zu einem klaren Auswärtserfolg für die Ratekauerinnen. Anja Vollbrecht (8.) drehte die Partie erst in der ersten Hälfte zurück auf Pari und Maria A. Pereira da Silva (68./76.) sowie Alexandra Polley (71.) machten am Ende den Unterschied.
Weitere Ergebnisse: Die Partien Bosauer SV – SG Schönwalde/Altenkrempe und SG Fehmarn/Großenbrode – FSG Viktoria-Moisling fielen aus.
Tabelle: 1. SG Ratekau-Strand 08 II (34 Punkte), 2. ATSV Stockelsdorf (29), 3. SG Fehmarn/Großenbrode (27), 4. BSG Eutin (23), 5. FSG Viktoria-Moisling (21), 6. Fortuna St. Jürgen (18), 7. FC Riepsdorf (8), 8. Bosauer SV (7), 9. TSV Kücknitz (7), 9. SG Schönwalde/Altenkrempe (7).
Nächste Spiele: ATSV Stockelsdorf – SG Ratekau-Strand 08 (So. 27.4., 14 Uhr), FC Riepsdorf – BSG Eutin (So. 4.5., 15 Uhr)
Kreisklasse:
VfL Bad Schwartau – Roter Stern Lübeck 1:8 (1:5)
Das Spitzenspiel stand schon vorab für die Ostholsteinerinnen unter keinen guten Sternen. Beruflich- und krankheitsbedingt hatte der VfL Bad Schwartau zahlreiche Ausfälle zu kompensieren. Dazu kam, dass der Schiedsrichter Katja Möller – schmuckbedingt- nicht spielen lassen wollte. So hieß es: 9 Schwartauerinnen gegen 11 rote Sterne.
Direkt ab Spielbeginn war die Unterzahl der Schwartauerinnen deutlich bemerkbar. Ihnen fiel das Standhalten schwer, Roter Stern drückte die Gastgeber ständig in die eigene Hälfte. Nach einem, durch Keeperin Janina Weber (VfL), vereitelten Angriff hielt diese den Ball zu lange in der Hand, sodass ein indirekter Freistoß im Strafraum zum unglücklichen 0:1 führte. In der Folge ging es dann Schlag auf Schlag und die Lübeckerinnen konnten das Ergebnis schnell auf 4:0 in die Höhe schrauben. Nach 20 Minuten, ein kleines Aufatmen beim VfL, denn eine zehnte Schwartauerin betrat das Spielfeld. Diese Motivation gab ihnen Kraft und prompt wurde ein Angriff belohnt. Denise Arndt konnte mit einem sehenswerten Kopfballtreffer auf 1:4 verkürzen.
In der zweiten Halbzeit drückten die Schwartauer Mädels die Gegner ein ums andere Mal in ihre eigene Hälfte, jedoch fehlte der entscheidende Abschluss. Die Bank der roten Sterne war zahlreich besetzt, was Trainer Marc Hempel auch ausnutzte. Durch die vielen Auswechslungen konnte Bad Schwartau konditionell nicht weiter mithalten und so sorgten zwei weitere erfolgreiche Torschüsse für die endgültige Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Roter Stern zum 8:1 mit einem verwandelten Elfmeter. Die Treffer für die Gäste erzielten Manuela Gädert (5), Anna Retschko, Deniz Purwita und Anja Graefe (je 1).
Das Fazit der Heimelf: „Glückwunsch an die Damen von Roter Stern Lübeck. Der Sieg war verdient, wobei man mit gleich verteilten Kräfteverhältnissen sicher ein anderes Spielgeschehen erlebt hätte. Der VfL Bad Schwartau ist stolz auf die Mannschaftsleistung und macht deutlich, dass sie auch mit neun Leuten ihren Gegnern Paroli bieten.“
RSL-Coach Hempel sagte zu HL-SPORTS: „Nach der turbulenten Woche zeigten meine Mädels genau die richtige Reaktion. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Wir waren von Anfang an konzentriert und ließen Schwartau kaum eine Chance. Der Sieg geht auch in der Höhe Ordnung.“
1. FC Phönix – FC Dornbreite 3:2 (2:2)
Nachdem Dornbreite das Hinspiel gegen die Phönix-Damen im September klar mit 19:0 gewonnen hatte, liefen diese natürlich als Favorit auf. Die Adler-Mädels hatten Respekt vor dem Gegner, waren aber auch hochmotiviert, ordentlich dagegen zu halten.
In den ersten 15 Minuten sah man davon jedoch leider nichts davon. Bereits in der vierten Minute musste unsere Phönix-Torhüterin Melina Aledo Laß hinter sich greifen,
nachdem die Zuordnung bei den Gastgeberinnen überhaupt nicht stimmte. Lisa Bubolz erzielte das 1:0 für den FCD. Das 2:0 für Dornbreite fiel gleich drei Minuten später durch Marei-Christin Brede nachdem dieser Treffer schön herausgespielt und versenkt wurde. Das war wohl der Weckruf für die Adlerträgerinnen. Jetzt passte die Zuordnung und das Positionsspiel. In der 22 Minute konnte Katharina Wiese dann auf 1:2 verkürzen. Es wurde ein Spiel auf Augenhöhe. Die technisch sehr guten Dornbreiterinnen verursachten in der 40 Minute durch Brede einen klaren Elfmeter für die Phönix-Damen, welchen Torhüterin Laß sicher zum 2:2 einnetzte.
Nach dem Wiederanpfiff erspielten sich beide Seiten mehrere Möglichkeiten, „Frau“ scheiterte dann aber entweder an der jeweiligen Torhüterin oder am Gehäuse. In der 78. Minute war es dann Ute Seifert, die ihre Mädels jubeln ließ, nachdem die Dornbreiter Torhüterin den Ball nicht sicher greifen konnte, brauchte Seifert, die goldrichtig stand, nur noch ins leere Tor zum 3:2-Siegtreffer für die Phönixerinnen einschieben. Die letzten 12 Minuten drängte Dornbreite auf den Ausgleich, aber die Adlerinnen hielten bis zum Abpfiff dagegen.
TSV Dänischburg – TSV Pansdorf 1:4 (0:1)
Die Dänischburgerinnen spielten forsch auf und drängten Pansdorf ihr Spiel auf, nur das nötige Glück im Abschluss blieb in der ersten Halbzeit bei Dänischburg in der Kabine. Zahlreiche Großchancen wurden vergeben. Mit ihrem ersten Angriff nutzte Pansdorfs Silvia Möller (21.) einen verunglückten Abstoß abzufangen und zur 1:0-Pausenführung für die Gäste zu erzielen. In der ersten Hälfte besaß Dänischburg die besseren Chancen und hätte mit etwas Glück zur Pause 3:0 führen können. So hatten die Gäste zur Pause das 1:0 im Rücken.
In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild auf dem Platz nicht. Lediglich die Einzelaktionen waren auf Pansdorfer Seite von Erfolg gekrönt. So konnte Alica Witt (50.) das 2:0 per Aufsetzer markieren, ehe Nina Krause (66.) gegen ihren Ex-Club zum 3:0 traf. Aber Dänischburg kämpfte sich zurück in das Spiel und erzielte durch einen sehenswerten Distanzschuss von der halbrechten Position über Janina Glas (75.) das 1:3 aus Sicht der Gastgeberinnen. Doch im direkten Gegenzug fiel das 4:1 für Pansdorf. Ein schöner Pass aus dem Mittelfeld, welcher trocken, von Witt (82.), mit einem sehenswerten Linksschuss in der kurzen oberen Ecke einschlug. Das war auch der Schlusspunkt in dieser Partie.
Dänischburgs Trainer Ralf Jacobs: „Ich bin mit meinen Damen zufrieden, dafür das es ihr erstes Jahr ist und eine sehr junge Truppe, sah es über weite Strecken sehr gut aus. Wenn sie so weitermachen wird es auch noch mit einem Dreier klappen.“
Trainer Max Ulverich (TSV Pansdorf) fand nach dem Spiel gegenüber HL-SPORTS klare Worte: „Dies war heute eine der schlechtesten Saisonleistungen von uns. Wir haben zu keiner Zeit ins Spiel gefunden, waren nicht bereit über unseren inneren Schweinehund zu gehen und haben es nicht geschafft den Ball laufen zu lassen. Ein Kompliment an Dänischburg, die bis zur letzten Minute gekämpft und uns das Leben schwer gemacht haben. Glücklicherweise waren wir aber kaltschnäuziger vor dem Tor und konnten somit letztendlich auch verdient die drei Punkte mit nach Pansdorf nehmen.“
Weitere Ergebnisse: SG Fehmarn/Großenbrode II – SG Lensahn/Cismar 3:6.
Tabelle: 1. SG Lensahn/Cismar (34), 2. Roter Stern (32 Punkte), 3. TSV Pansdorf (23), 4. VfL Bad Schwartau (21), 5. FC Dornbreite (18), 6. SG SpVgg Putlos/Oldenburger SV (16), 7. 1.FC Phönix (9), 8. SG Fehmarn/Großenbrode II (4), 9. TSV Dänischburg (0). TSV Gremersdorf II hat seine Mannschaft zurückgezogen.
Nächste Spiele: SG SpVgg Putlos/Oldenburger SV – VfL Bad Schwartau (2.5, 19.30 Uhr).