Lübeck – Einen faden Beigeschmack hatte die Partie zwischen dem TSV Dänischburg und Viktoria 08 am vergangenen Sonntag, denn Felix Futh musste nach einer schweren Verletzung mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Zudem verlor der Gast an Boden um Platz zwei nach einer knappen Niederlage. Die Schwarzweißen von der Falkenwiese können jedoch wieder aufholen und mit zwei Siegen in Nachholspielen wieder an Dänischburg vorbeiziehen, die nun vier Punkte Vorsprung haben. Klammheimlich schob sich der FC Dornbreite III nun auf Rang drei und hat bei gleicher Spielanzahl wie der TSV ebenfalls nur zwei Zähler Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, was die Kicker vom Steinrader Damm ebenfalls in die Verlosung der Kreisliga einbringt. Und damit die drei Clubs nicht so alleine dastehen, mischt TuS Lübeck 93 II genauso mit, denn die Marlikicker könnten bei zwei Nachholpartien die sechs Punkte Rückstand auf Dänischburg wettmachen. Eines dieser Nachholbegegnungen steigt bereits am Mittwoch um 18.45 Uhr im Stadion an der Schlutuper Straße, wenn die Elf von Andi Burghammer Viktoria zur neuangesetzten Partie empfängt. Am Tabellenende hat man sich beim Lübecker SC II mit dem Abstieg endgültig abgefunden und akzeptiert den Gang in die B-Klasse. Trainer Sascha de Guzman bleibt an Bord und möchte den Wiederaufstieg schaffen. Rein rechnerisch könnte die Truppe zwar noch zwölf Punkte holen, aber an der Thomas-Mann-Straße blickt man den Tatsachen realistisch ins Auge.

TSV Schlutup II – TuS Lübeck 93 II 0:2 (0:1)

Duelle zwischen diesen beiden Teams sind immer spannend und so trafen sich Schlutups- und die TuS-Zweitvertretungen am  Palinger Weg zum sonntäglichen Kick. Der TSV war in den ersten 20 Minuten druckvoller, zählbares sprang jedoch nicht heraus. Anders machten es die Gäste. Mit ihrem ersten vernünftigen Angriff erzielte Ben-Joel Jarik in der 31. Minute das 1:0 für die Marlikicker.

In der zweiten Halbzeit kam TuS zu guten Möglichkeiten. Der Schlutuper Torwart Miguel Dwenger konnte allerdings alle Schüsse abwehren. In der 76. Minute kam es zu einem doppelten Platzverweis, dem jeweils ein Spieler jeder Mannschaft vorzeitig unter die Dusche durfte. Es traf Tobias Schott bei den Hausherren sowie bei den Gäste-Torschütze Jarik, wegen einer dummen Aktion. Beide Spieler waren nach dem Spiel allerdings wieder Sportskameraden genug und gaben sich die Hand, was auch nicht immer vorkommt. Der Gastgeber machte im Verlauf hinten auf und TuS kam dadurch zu Kontermöglichkeiten. Einen dieser Konter konnte Björn Jaworksi in der 91. Minute zum 2:0-Endstand abschließen. Danach war auch schon Schluss.

TSV-Coach Björn Lippke sagte nach der Begegnung: „Glückwunsch an TuS. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben sie verdient gewonnen. Kompliment an unsere Mannschaft. Wir haben gut dagegen gehalten und wären fast belohnt worden.“

„In den ersten 30 Minuten war meine Mannschaft überhaupt nicht auf dem Platz. Da war der TSV viel präsenter und spielte ein gutes Forechecking. Durch die 1:0 Führung wurde das Spiel unsererseits besser. In der zweiten Halbzeit spielten meine Jungs so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Dennoch mussten wir noch lange um den Sieg zittern. Entweder scheiterten wir am glänzend aufgelegten TSV-Keeper  Thorsten Ender oder am eigenen Unvermögen. Die beiden Roten Karten sehe ich als unnötig an“, meinte TuS-Trainer Andi Burghammer.

FC Dornbreite III – Lübecker SC II 6:1 (4:1)

Die erste Phase des Spiels gehörte dem FC Dornbreite, der allerdings drei Großchancen ausließ, ehe Mohamed-Aziz Baccouche in der siebten Minute freigespielt alleine vor dem LSC-Tor zum 1:0 vollstreckte. Die Partie spielte sich nur in der Hälfte der Gäste ab und in der 17. Minute schoss Luka Reinke links von der Strafraumkante unhaltbar in den rechten Winkel zum 2:0. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte lief FCD-Kapitän Jeremias Kranz alleine auf den LSC-Keeper Tobias Grallert zu und drosch den Ball zum 3:0 in die Maschen. In der FCD-Abwehr schlichen sich kleine Fehler ein und so konnte der Martin Thiele alleine auf das FCD-Tor stürmen, doch scheiterte an Keeper Marcel Dirks.

Die zweite Halbzeit war gerade mal fünf Minuten alt, da konnte Reinke mit einem Schuss aus 16 Metern in die linke Ecke das 4:0 erzielen. Doch die Freude über das Tor wehrte nicht lange da drei Minuten danach Christoph Laudi den Ehrentreffer für die Gäste machte, nachdem der Stürmer halbrechte Position im Strafraum den Ball links in die Ecke schoss. Wieder drei Minuten später konnte Baccouche den alten Spielstand wieder herstellen und traf zum 5:1. Den Schlusspunkt unter die Partie setze Kranz nachdem er den Ball nach einer Ecke direkt vor die Füße bekam und den Ball volley in die linke Ecke schoss.

Sascha de Guzman (LSC-Trainer): „Verdient verloren. Mehr muss ich zum Spiel nicht sagen. Leider haben wir das Wunder Klassenerhalt nicht mehr geschafft. Anfang der Rückrunde hat sich Christoph Schulz schwer verletzt, allein seinen Ausfall konnten wir nie wirklich auffangen, dazu kamen immer wieder Verletzungen von anderen wichtigen Spielern, so dass wir immer wieder zurückgeworfen wurden und nie unsere Top-Truppe auf den Platz bekamen. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Riesen Lob aussprechen. Die Trainingsbeteiligung ist immer noch super und es lässt sich kaum einer hängen. Das ist ja nicht selbstverständlich in unserer Situation. Die Planungen für die B-Klasse laufen, trotzdem wollen wir die letzten Spiele noch vernünftig über die Bühne bringen.“

Türkischer SV – Fortuna St. Jürgen II 1:4 (0:0)

Und wieder musste man an der Falkenwiese eine Niederlage hinnehmen und ging gegen die Fortuna-Reserve mit 1:4 baden. Dabei sah es zur Pause nicht so schlecht aus und es blieb torlos.

Im zweiten Durchgang traf Silvio Gorkenant (52.) zur Gästeführung. Ein Eigentor von Daniel Prudlo (63.) stellte das Ergebnis wieder auf unentschieden, doch Dimitrios Efstathiou (71.), Martin Gasch (85.) und Alexander Wollmer (89.) machten den Sieg für die Müller-Elf perfekt.

Timm Barasik vom Türkischen SV sagte danach zu HL-SPORTS: „Glückwunsch an Fortuna. Wir haben etwa 65 Minuten kein schlechtes Spiel gemacht, dann kam der erneute Rückstand und wir mussten aufmachen, was Fortuna zu nutzen wusste.“

Matthias Müller (Fortuna): „Es war ein verdienter Sieg von meiner Mannschaft, auch in der Höhe.“

Eintracht 04 Lübeck – Kronsforder SV 2:3 (1:1)

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Die Wichtigkeit dieser Partie war beiden Mannschaften durchaus bewusst und die Gäste aus  Kronsforde  sahen ihre größte Chance in der Offensive, brauchten aber die ersten Minuten, um sich gegen die Kliesmann-Elf zu positionieren. Es folgte ein gegenseitiger Schlagabtausch, der meistens vor dem Tor der Eintracht endete. Der erlösende Treffer kam dann in der 25. Minute durch Allan-Elisa Sommerfeld, der dem Kronsforder SV, die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung brachte. Damit wich aber keinesfalls die Nervosität der Kronsforder-Elf, ein Spieler ließ sich von einigen provozierenden Sprüchen der anwesenden Zuschauer irritieren und forderte mehrmals den Schiedsrichter auf, dieses zu unterbinden. Die Eintracht hingegen verstärkte ihre Angriffe über die Flügel schaffte in der 39. Minute durch Kapitän Rene Mikes den Ausgleich.

Nach nur vier Minuten in der zweiten Hälfte ging die Mannschaft von Christian Lindemann erneut durch in Führung. Die Spieler fingen aber an, sich mehr gegenseitig anzupeitschen, was aber keine positiven Resultate hervorbrachte, sondern Unsicherheit auf dem Spielfeld hinterließ. Als dann Marcel Dittrich (55.) für den erneuten Ausgleich sorgte, änderte Kronsforde die Taktik, was wiederum die Eintracht zu Protesten veranlasste. Zwei Tore von Kronsforde konnte Torwart Thomas Juhl durch glänzende Paraden verhindern. Als dann das dritte Tor für den KSV durch Michael Lindemann (70.) fiel, war es an Torjäger Stephan Kliesmann, das Ruder herumzudrehen, er scheiterte aber immer wieder an der ausgelegten „Taktik“, seine Reaktion brachte ihm eine gelbe Karte vom Schiedsrichter Timur Kaya ein, der Florian Steen (KSV) wegen Meckern die Ampelkarte zeigte. Eine dicke Torchance für die Eintracht wurde in letzter Sekunde vom Schiedsrichter abgebrochen, der wohl eine Regelwidrigkeit gesehen haben wollte. Weitere Torchancen für die Eintracht waren durchaus mehrfach vorhanden, aber der Seitenwind drückte den Ball immer wieder neben das gegnerische Tor. Starke Leistung in dieser Begegnung auch von Jonas Hanf, dessen unentwegter Einsatz aber nicht zum gewünschten Erfolg führte.

04-Kicker Stephan Kliesmann sagte nach der Partie: „Ich möchte eigentlich nix dazu sagen außer, dass das Schiedsrichtergespann an dem Sonntag besser Zuhause geblieben wäre.“

Benny Lindemann (Co-Trainer in Kronsforde): „Wir sind sehr stolz auf die gesamte Mannschaft. Heute haben wir wieder viel Leidenschaft und Willen gezeigt. Ein verdienter Sieg der sehr wichtig ist.“

Roter Stern – Olympia Bad Schwartau 1:2 (0:1)

Gegen den Spitzenreiter bot der Rote Stern eine kämpferisch ansprechende Leistung, war aber nicht in der Lage dem kompaktesten Team dieser Spielklasse etwas Zählbares abzutrotzen. Schwartau brannte in der Offensive kein Feuerwerk ab und die Sterndefensive, inklusive Torwart, hielten ein ums andere Mal stand und entschärfte die sich bietenden Chancen, in der ersten Hälfte musste Patrick Schröter nur einmal hinter sich greifen, als Christopher Pöpping (44.9 traf.

Eine Viertelstunde nach der Pause fiel dann das 2:0 für die Ostholsteiner durch Oliver Heinemann und das Spiel schien für die Hausherren gelaufen, bis Pascal Schacht zehn Minuten vor Schluss, nach einem indirekten Freistoß den Ehrentreffer erzielte. Mit dem Schlusspfiff ergab sich dann noch eine gute Chance für die Sterne, die aber vergeben wurde.

Jens Schmidt (RSL): „Unser Team hat dem designierten Meister gut Paroli geboten, aber leider wieder keinen Punkt gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel erreicht. Die Gegentore waren ärgerlich, wir können das Glück nicht erzwingen und machen das Ding kurz vor Schluss nicht rein. Schade.“

Jörg Mehlfeld (Olympia-Coach): „Vom Kampf her hätte Roter Stern einen Punkt verdient gehabt. Aber wir nehmen die drei Punkte Richtung Aufstieg gerne mit.“

TSV Dänischburg – Viktoria 08 2:1 (2:1)

Im Verfolgerduell auf dem Sportplatz an den Bahnschranken entwickelte sich vor einer beträchtlichen Zuschauerkulisse von Beginn an das erwartet spannende Spitzenspiel. Viktoria erarbeitete sich durch gefälliges Kombinationsspiel ein deutliches Übergewicht im Mittelfeld, kam aber aufgrund der gut organisierten Defensive des Gastgebers aus dem Spiel heraus kaum zu zwingenden Tormöglichkeiten. Die Dänischburger hingegen agierten deutlich zielstrebiger und schneller in Richtung Gästetor und so konnte Jan-Werner Volkmann nach einem mustergültig durch Daniel Wendt und Engin Baki vorgetragenen Konter bereits in der neunten Spielminute freistehend zur 1:0-Führung einschieben. Am weiteren Spielverlauf änderte dieses Tor jedoch nichts und so wurde die Feldüberlegenheit der Gäste bereits in der 15. Minute belohnt; allerdings bezeichnender Weise durch eine Standardsituation. Moritz Mente erzielte per Kopf nach einem Eckball den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. In der 25. Spielminute verletzte sich Felix Futh von Viktoria ohne ersichtliche Einwirkung seines Gegenspielers leider so unglücklich am Knie, dass er mit dem Rettungswagen direkt vom Spielfeld ins Krankenhaus transportiert werden musste. Der Verdacht auf einen Bänderriss wird vermutlich erst durch das bevorstehende MRT in den kommenden Tagen endgültig bestätigt. Nach dieser ungewollten 20-minutigen Pause kam der TSV deutlich besser wieder ins Spiel zurück. Der Spielfluss, der nun sichtlich gehemmt wirkenden Gäste, wurde mehrmals durch gut koordiniertes Forechecking bereits in der eigenen Hälfte unterbrochen. Mehrere hieraus resultierende klare Torchancen konnte der Gastgeber jedoch nicht für eine deutliche Führung nutzen. So war es lediglich Wendt vorbehalten per Kopfball ebenfalls nach einem Eckstoß zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor dem Pausenpfiff zum 2:1 zu verwandeln.

In der zweiten Hälfte fand Viktoria wieder zu der am Anfang  des Spiels gezeigten Sicherheit im Spielaufbau zurück, doch trotz optischer Überlegenheit bis zum Strafraum ergaben sich nur wenige wirklich zwingende Torchancen. Die Dänischburger zollten jetzt ihrer hohen Einsatz- und Laufbereitschaft Tribut, sodass nur noch selten gelungene Offensivaktionen zu sehen waren. Insgesamt wurden acht gelbe Karten gezeigt, die jedoch nicht aus überharten Zweikämpfen resultierten, sondern in der Mehrzahl aus wenig zielführenden „Diskussionen“ mit dem Schiedsrichter. Mit fortdauernder Spielzeit verflachte das Spiel zunehmend und lebte in erster Linie von der Spannung durch den knappen Spielstand. Viktoria wurde nicht für das hohe Engagement belohnt und der Gastgeber rettete den Erfolg über die verbleibende Spielzeit. Aufgrund der klareren Torchancen des TSV Dänischburg, aber den wesentlich höheren Spielanteilen der Gäste kann man über die gesamte Spieldauer den Sieg sicherlich als glücklichen bezeichnen. Ein Blick auf die aktuelle Tabelle und die gezeigten Leistungen beider Mannschaften lassen erwarten, dass sowohl der TSV Dänischburg, als auch Viktoria 08 noch ein gewichtiges Wort im spannenden Aufstiegskampf der Kreisklasse A mitreden werden.  

Dänischburgs Trainer Uwe Thies sagte: „Trotz einiger fehlenden Stammkräfte, haben wir gerade in der ersten Halbzeit ein starkes Spiel gezeigt. Leider haben wir da ein Paar sehr gute Torschanzen ausgelassen sonst wäre das Spiel schon zur Halbzeit entschieden, denn bis auf den Gegentreffer nach einem Eckball hatte Viktoria keine echte Torchance im Spiel. Meine Mannschaft hat eine hervorragende Leistung gezeigt.“

Viktorias Co-Trainer Timur Akgün: „Wir haben uns viel vorgenommen, wollten Platz zwei zurückerobern und so haben wir auch angefangen. Das gewohnte kombinieren und der Einsatz stimmte. Zu unserem Bedauern und beim Stand vom 1:1 mussten wir leider die Verletzung von Felix Futh hinnehmen. Danach waren wir leider nicht mehr auf dem Platz. Dänischburg kam besser in die Spur und war auch ab dem Moment einfach präsent. Unabhängigkeit von der Niederlage ist unser Gedanke bei Felix und wir wünschen ihm eine gute Genesung. Ich glaube aber noch weiter auf den Aufstieg. Es wird spannend.“

Ergebnisse Kreisklasse A Lübeck: 
   
TSV Schlutup IITuS Lübeck 93 II 0:2
FC Dornbreite III Luebecker SC 99 II6:1
Türkischer SV Fortuna St. Jürgen II1:4
SV Eintracht Lübeck Kronsforder SV 2:3
Roter Stern Lübeck SV Oly. Bad Schwartau 1:2
TSV Dänischburg SV Viktoria 2:1
Türkischer SV IIspielfrei 

Tabelle Kreisklasse A Lübeck:   
     
Pl.MannschaftSp.Diff.Pkt.
1.SV Oly. Bad Schwartau 194351
2.TSV Dänischburg 202740
3.FC Dornbreite III 203338
4.SV Viktoria 183736
5.Fortuna St. Jürgen II202235
6.TuS Lübeck 93 II 181534
7.Türkischer SV II181430
8.TSV Schlutup II19-1920
9.Roter Stern Lübeck21-1819
10.SV Eintracht Lübeck20-1919
11.Kronsforder SV 19-3318
12.Türkischer SV18-2212
13.Luebecker SC 99 II20-803
14.ATSV Stockelsdorf II zg. 000
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