Lübeck – Nur 825 Zuschauer (Saisonminusrekord) sahen am Freitagabend einen 4:1 (2:0)-Sieg des VfB Lübeck auf der Lohmühle gegen den TSV Schilksee. Stefan Richter traf im ersten Durchgang doppelt und ebnete so den Weg zum 29. Saisondreier für die Grünweißen. In der zweiten Halbzeit trafen Andre Senger und Henrik Sirmais mit weiteren Toren zum verdienten Erfolg.
Mit der ersten nennenswerten Szene hätte sich Jonas Toboll wohl ziemlich in den Hintern gebissen, wäre der Schuss vom Schilkseer Torben Dahsel in der achten Minute ins Tor gegangen. Der TSV-Stürmer sah, wie der Lübecker Torhüter etwas zu weit vor seinem Kasten stand und hielt einfach mal aus 30 Metern drauf. Toboll, der im Rückwärtsgang war, stolperte und konnte den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen am linken Pfosten vorbeilenken. Eine erste Szene, die für Staunen und einen kurzen Herzstillstand auf den Tribünen sorgte. Die Gäste standen bis dato sehr kompakt und hatten keine Chance. Die Grünweißen dagegen im Vorwärtsgang, aber ohne Durchschlagkraft vor dem Tor. Dennis Voss spielte einen Pass in die Lücke auf den freistehenden Henrik Sirmais (14.), doch Schilksees Schlussmann Alan Tischmann verkürzte den Winkel und hielt die Null.
Es dauerte bis zur 23. Minute, als – aus einem Gewühl heraus – Voss zur nächsten Möglichkeit für die Hausherren kam. Der am Boden liegende Tischmann konnte allerdings in „Katzenmanier“ gerade noch retten. Eine Minute später passte Sirmais quer vor dem Strafraum auf Stefan Richter, der von der Strafraumgrenze ins lange Eck zur Führung verwandelte.
In der 27. Minute bediente Voss Mitspieler Sirmais, der aus spitzen Winkel das 2:0 auf dem Fuß hatte, doch das Leder trudelte knapp am langen Pfosten vorbei, wobei Tischmann schon geschlagen war. So eine Chance, wie in der 34. Minute, hat Richter in seiner Fußball-Karriere wohl selten bekommen. Arnold Suew flankte mustergültig auf den besten VfB-Torschützen, doch dieser schaffte es, völlig frei – drei Meter vor dem TSV-Kasten – die Kugel gegen die Anzeigetafel zu schießen, statt ins Netz. Das hätte das 2:0 sein müssen. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde die TSV-Abwehr erneut ausgehebelt und Richter netzte flach und kompromisslos aus 13 Metern flach zu seinem 28. Saisontreffer ein. Anschließend ging es zum Pausentee.
Mit einem Pfostenhammer in der 47. Minute eröffnete Richter den zweiten Durchgang, in dem der VfB die Partie lapidar im Griff hatte. Allerdings durften in der 53. Minute die mitgereisten Kieler Fans jubeln, als Dahsel eine Flanke per Kopf aus zehn Metern über Toboll zum Anschlusstreffer für den TSV beförderte. Nach einigen guten Möglichkeiten für die Grünweißen, richtete es der eingewechselte Andre Senger in der 68. Minute mit einem Lupfer über Tischmann mit der Vorentscheidung zum 3:1. Danach wurde es standesgemäß und Sirmais erzielte das 4:1 in der 76. Minute, als Tischmann ihm einen Schuss-Abpraller von Sebastian Heidel vor die Füße platzierte. Am Ende hätte der Sieg des VfB Lübeck noch höher ausfallen können, doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.
Nach dem Spiel die Ernüchterung: Durch das Fehlverhalten der Fans in Kropp, werden dem VfB drei Punkte abgezogen und der Club wurde zusätzlich mit einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro belegt.
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