Lübeck – Der Meister steht fest und um Platz zwei wird es nochmal spannend. Auch am Ende der Kreisliga kristallisiert sich nur noch ein Team heraus, dass auf die gleitende Skala schaut, denn die Vorwerker schafften es, nach einer gefühlten Ewigkeit und der Trennung von Jens Offen (HL-SPORTS berichtete) wieder einen Sieg einzufahren. Ein toller Erfolg wurde im Derby zwischen dem VfB III und Phönix erreicht. Natürlich schaffte die Schnoor-Elf die Revanche aus dem Hinspiel, doch viel schöner für alle, die der Begegnung beiwohnten, die 1.000 Euro, die von Zuschauern, Schiedsrichtern, Spielern und dem VfB-Fankreis für die an Blutkrebs erkrankten Lübeckerinnen Diana (32) und ihre Tochter Johanna (6) zusammenkamen.

TSV Siems – SC Rapid 2:2 (0:2)

Bereits am Freitag trafen sich beide Teams zur Eröffnung des 28. Spieltags und nach 90 Minuten stand fest: Der TSV Siems bleibt im Jahr 2014 weiter ungeschlagen. Ein Kopfballtor von Üstün Alkan (37.) brachte die Gäste in Führung. Durch ein schönes Freistoßtor von Bartholomaeus Sznabel (43.) kam Rapid zu einem 2:0, bevor die Seiten gewechselt wurden.

Die drohende TSV-Pleite wendeten Ali Demir (73.) per Volleyschuss zum Anschlusstreffer und drei Minuten vor dem Ende Cihan Kilic per Kopfball zum  Ausgleich ab. Weil Üstun sich mit dem gegebenen Treffer und der Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden erklärte, wurde der Rapidler wegen Meckern mit der roten Karte belegt.

TSV-Spieler und Liga-Sprecher Ali Demir sagte zu HL-SPORTS: „Durch ihre aggressive und überlegene Spielweise war die Führung von Rapid zur Halbzeit verdient. Die offensivere Umstellung in der Halbzeit hat sich bezahlt gemacht, sodass wir in der zweiten Halbzeit mehr Druck auf das gegnerische Tor aufbauen konnten. In der turbulenten Schlussviertelstunde konnten wir mit zwei Treffern zum 2:2-Endstand ausgleichen und müssen uns nach der verschlafenen ersten Halbzeit mit dem Punkt zufriedengeben. Somit setzen wir sowohl unsere Rückrunde als auch unsere Heimspiele ohne Niederlage fort.“

Sebastian Wenchsel, SCR-Coach: „Am Ende ein gerechtes Remis. Wir waren 60 Minuten besser, führen 2:0. Machen wir das dritte Tor, ist Siems erledigt. Wir haben es aber nicht gemacht. Siems hat dann alles nach vorne geworfen und sich am Ende für den tollen Kampf belohnt. Wenn auch mit einem irregulären Tor, aber so ist Fußball. Ich denke, wir haben ein packendes Spiel gesehen.“

Lübecker SC – SC Buntekuh 0:1 (0:0)

Eine ausgeglichene Partie erlebten die Zuschauer am Thomas-Mann-Platz. Erst im zweiten Durchgang wurde die Sparkost an Toren wenigstens mit einem Treffer gestillt. Auf Vorarbeit von Dennis Erdmann erzielte Rene Krause (51.) mit einem Kunstschuss aus 16 Metern den Siegtreffer für den SCB. Fast wäre es zu einem leistungsgerechten Unentschieden gekommen, doch nach einem Foul von Erdmann an Ali Deler, versemmelte Daniel Bätge in der 78. Minute den fälligen Strafstoß für die Hausherren, in dem er über das Gehäuse schoss.

„Ausgeglichene Partie. Mit ein klein wenig mehr Glück für den SCB. Es bleibt weiterhin unser Manko – die Chancenverwertung“, so die Aussage von LDC-Coach Thorsten Kreutzfeldt.

SCB-Trainer Lars Traulsen: „Es war ein munteres Kreisligaspiel, in dem es hin und her ging. Die erste Hälfte gehörte von den Spielanteilen dem LSC, die zweite bis auf die Schlussphase uns Chancen hatten beide Mannschaften, jedoch waren wir in einem Abschluss kaltschnäuziger. Der LSC scheiterte entweder an seinen Nerven oder an unserem Torwart Timo Harder. Das Spiel hätte auch 2:2 oder 0:0 ausgehen können, es war vielleicht ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg. So können wir entspannt auf die nächste Woche schauen, wo wir dann zu Hause auf Phönix treffen.“

VfB Lübeck III – 1. FC Phönix 2:1 (1:0)

Die 0:5-Niederlage war bei den Grünweißen aus dem Hinspiel vergessen, denn die „Tritte Hään“, revanchierte sich mit einem 2:1-Erfolg. Ein Foul im Phönixer Strafraum von Marco Zahn an Eric Burchert ließ einen Pfiff ertönen, denn Schiri Patrick Thomas gab Elfmeter für den VfB, den Timo Mastrini verwandelte. So ging es auch in die Pause.

Danach gestaltete Marc Reuter (61.) die Partie wieder offen, als er die Nachlässigkeit des Gegners ausnutzte und einen schön herausgespielten Angriff zum 1:1 vollendete. Den Schlusspunkt setzte Zahn (78.) nach Hereingabe durch Burchert und schoss die Grünweißen zum Derbysieg.

Florian Schnoor sagte als VfB-Trainer: „Heute bin ich einfach nur stolz. Wir haben als Aufsteiger, einer bereits grandiosen Saison, auch noch den I-Punkt draufgeballert. Der taktische Plan wurde exakt umgesetzt, kompakte Defensive und gezielte Konter. Aus wenigen Chancen machen wir zwei Tore und nur eine kleine Nachlässigkeit ermöglicht den einzigen Gegentreffer. Leider hat der starke Wind ein besseres Spiel verhindert, aber das kümmert uns nach einem Derbysieg gegen Phönix recht wenig.“

Adler-Coach Manuel da Silva: „Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir das Spiel verloren. Zweite Halbzeit war es okay von den Jungs. Bezeichnend fürs Spiel ist, dass der Spieler das entscheidende Tor macht, der schon lange vom Feld sein musste aber die Schiri-Leistung war heute mehr als fragwürdig. Trotzdem Riesen-Kompliment an VfB, die gekämpft haben wie die Löwen und deshalb auch drei Punkte am Ende sich erkämpft haben. Herzlichen Glückwunsch nach Schlutup zur völlig verdienten Meisterschaft und in der nächsten Saison ganz viel Glück in der Verbandsliga.“

Fortuna St. Jürgen – ATSV Stockelsdorf 2:2 (0:0)

100 Minuten ist eine gut Zeitangabe, da kann man doch auch mal ein Fußballspiel solange laufen lassen… Das dachte sich wohl auch Referee Patrick Schwengers am Sonntag an der Dorfstraße. Fußballer haben ja auch Spaß am Spiel, doch wenn in der 98. Minute noch ein entscheidendes Tor fällt, guckt einer sicherlich dumm aus der Wäsche. So traf es am Kalkbrenner nicht wirklich eines des Teams. Denn nach einer torlosen ersten Hälfte traf zunächst Jannick Gerlach (58.) für den ATSV. Christian Geist (84.) egalisierte das Resultat innerhalb 90 Minuten. Johannes Rendenbach jubelte in der 96. Minute für die Hausherren und gerechterweise machte Mike Prüßmann in der 98. Minute das 2:2 und besiegelte so den Endstand.

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Matthias Bordt, Fortuna: „Mit schier unbändigen Einsatzwillen haben wir Stodo einen Punkt abgetrotzt. Über die gesamte Spielzeit war dieses auch mehr als gerechtfertigt. Ich muss unserem Team ein Riesenkompliment machen. Es fehlten schließlich nur Sekunden und wir hätten für die ganz große Überraschung gesorgt. Warum der Schiri fast zehn Minuten hat nachspielen lassen, können wir leider nicht ganz nachvollziehen. Wir nehmen auch dieses sportlich hin und versuchen, weiter im Abstiegskampf zu punkten.“

Dirk Eisenberg, ATSV: „Keine Ahnung, warum so lange nachgespielt wurde. Hat mich auch gewundert. Wir haben durch den sehr späten Ausgleich natürlich sehr viel Glück gehabt, wobei uns der eine Punkt auch nicht weiterhilft. Mehr hatten wir aber auch ehrlich gesagt nicht verdient. Um das Spiel zu gewinnen, hätte unsere Mannschaft viel mehr investieren müssen. Das war heute viel zu wenig. So brauchen wir auch nicht mehr vom zweiten Platz zu sprechen. Ich bin enttäuscht.“

Am Rande der Begegnung wurde der Wechsel von Jannick Gerlach zum Verbandsligisten GW Siebenbäumen bekanntgegeben. Eisenberg sagte dazu: „Wir hatten gehofft, Jannik noch eine weitere Saison halten zu können, nachdem er schon letztes Jahr heiß umworben war. Er hat uns gegenüber aber jederzeit mit offenen Karten gespielt und es ist auch absolut nachvollziehbar, dass Jannik  jetzt den Sprung in die Verbandsliga machen will. Er hat in seinen beiden Spielzeiten im Herrenbereich voll überzeugt und war bei uns jeweils der Top-Torjäger. Ich bin mir sicher, dass er auch in der Verbandsliga seine Tore schießen wird. Für uns ist es natürlich ein herber Verlust, aber da hilft kein Jammern. Wir wünschen Jannik auf jeden Fall viel Erfolg und werden unseren Torjäger vermissen.“ Der Coach gratulierte auch zum Meistertitel: „Auf diesem Wege auch nochmal Glückwunsch an den TSV Schlutup für die mehr als verdiente Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg.“

Eichholzer SV – Eintracht Groß Grönau 5:0

Die Gäste sagten die Partie am Samstag ab. Die Absage wurde von Abteilungsleiter Rainer Wenst mit zu wenigen Spielern begründet. Am kommenden Wochenende soll aber wieder angetreten werden (HL-SPORTS berichtete).

VfL Bad Schwartau – TSV Schlutup 2:5 (1:2)

Die Begegnung geriet nach und nach zur Nebensache, da der TSV mit einem Sieg vorzeitig Meister werden und somit den Verbandsliga-Aufstieg perfekt machen konnte. Es sah am Anfang jedoch noch nicht danach aus. Der VfL-Führungstreffer durch Silvio Benedetto (4.) brachte den Plan etwas ins Wanken, doch ein Elfmetertor von Thorben Schünzel (15.) sowie ein weiterer Treffer von TSV-Kicker Florian Buck (20.) brachte die Wende.

In Halbzeit zwei gab es vorerst kurzfristigen Widerstand der Ostholsteiner, denn Nico Hüttl (47.) traf zum 2:2, doch dann war es wieder Buck (50.), der auf 3:2 für den „Meister“ erhöhte. Schünzel (60.) und Hanke (79.) machten dann alles klar. Kilian Witt sah wegen Foulspiel in der 88. Minute auf Schwartauer Seite auch noch die rote Karte, was den Feierlichkeiten am Riesebusch auf Schlutuper keinen Abbruch gab. Mit ihren 150 Fans ging die Fete dann so richtig los.

Klaus Alves, Liga-Sprecher der Ostholsteiner: „Wir gratulieren dem TSV Schlutup zur verdienten Meisterschaft. Die Feier bei uns war uns eine Ehre. In unserem Spiel hat man gesehen, dass wir mit 13 Spielern, die teilweise untrainiert waren, nicht wirklich etwas ausrichten konnten. Bei der roten Karte gegen Kilian Witt kurz vor Schluss hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters gewünscht. Ja, es war ein Foul, aber beim Stand von 2:5 gegen uns, hätte es auch mit gelb gelangt.“

TSV-Liga-Sprecher Michael Hellberg war nach dem Schlusspfiff überglücklich und sagte: „Spielverlauf und Ergebnis waren gestern etwas zweitrangig. Das Ziel wurde nicht vertagt und so wurde dann  im Anschluss ausgiebig mit Fans und Freunden gefeiert.“

RW Moisling II – VfL Vorwerk 2:3 (0:0)

Gegen die neuformierten Vorwerker war es für die Gastgeber eine Wundertüte und so entpuppte sich das Ganze dann auch nach 90 Minuten. VfL-Keeper Dennis Gerdewischke konnte einen Ball von Laines Haye (20.) gerade noch an die Latte lenken, so dass die Moislinger Führung ausblieb. Es blieb zur Halbzeit torlos.

Danach sollte es aber am Brüder-Grimm-Ring richtig interessant werden. RWM-Kicker Daniel Spicker haute unter dem Ball durch und VfL-Kapitän Sascha Wyska (48.) konnte über links ins lange Eck zum 1:0 für die Gäste einschieben. In der 55. Minute wurde ein Tor für die Hausherren nicht gegeben. Rosario Confalone erzielte aus dem Gewühl diesen Treffer, doch Schiri Ole Sommer gab ihn nach zweiminütiger Rücksprache mit seinem Assistenten nicht und entschied stattdessen auf Foul am Torhüter. Eine sehr strittige Situation, da der eigene Mann den Torwart behinderte und es zum Ausgleich gekommen wäre. Einen Kopfball von Haye konnte Gerdewischke nur abprallen lassen. Cagri Alhas (60.) schob zum Ausgleich ein.

Ein langer Ball von Kirill Erochin auf Mert Gökce (65.), der einen Tick vor RWM-Schlussmann Dustin Eltermann am Ball war und dabei sowohl den Ball als auch den Torwart traf ging für die Gäste mit dem 2:1 aus. Hier entschied der Sommer auf Tor, obwohl Eltermann offenbar ebenfalls getroffen wurde. Ohne Bedrängnis wollte Marcel Schütte den Ball im Strafraum annehmen, der ihm dabei an die Hand sprang. Sommer wollte weiter laufen lassen, doch sein Assistent Markus Rittner entschied auf Handspiel – Elfmeter gegen Moisling, den Wyska (70.) zum 3:1 verwandelte. Moisling wurde danach immer stärker und kam nach einem schönen Ball von David Pilen über Confalone (75.) frei vor das Tor von Gerdewischke, der das Nachsehen hatte. Ein Schuss von Pilen aus 16 Metern in der 80. Minute, der an die Latte des Vorwerker Kasten knallte und ein Kopfball von Schütte (94.) hätte den Ausgleich für die Rot-Weißen bedeuten können, doch ein Vorwerker konnte für den geschlagenen Keeper gerade noch auf der Linie klären. Es blieb bei dem Auswärtserfolg der Vorwerker.

RWM-Co-Trainer Dennis Keske sagte nach der Partie: „Wir haben es wieder nicht geschafft unsere Chancen in Tore zu verwandeln. Leider hat man wenn man unten steht nicht das Glück, welches man braucht, um solche Spiele zu entscheiden. Bei noch drei ausstehenden Spielen und 6 Punkten Rückstand bei dem schlechteren Torverhältnis wird es nun richtig, richtig schwer Fortuna noch einzuholen. Dennoch werden wir alles geben solange es rechnerisch noch möglich ist. Natürlich schielen wir auch mit einem Auge in die Verbandsliga und hoffen, dass TuS oder Dornbreite II sich noch retten können.“

Tino Lüthje, neuer Chef-Trainer beim VfL: „Angereist mit dem allerletzten Aufgebot, so dass sogar unser Torwart Daniel Clausen als Feldspieler von Beginn an aufgelaufen ist. Ich muss der Mannschaft ein riesen Kompliment aussprechen. Sie haben den Sieg mit ganz viel Kampf, Herz und Leidenschaft erkämpft und sich selbst belohnt. Ich hoffe, dass nach den unruhigen Tagen und Wochen jetzt wieder Ruhe einkehrt.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse:  
   
TSV Siems SC Rapid Lübeck 2:2
Lübecker SC SC Buntekuh 0:1
VfB Lübeck III 1.FC Phönix Lübeck 2:1
SV Fortuna St. Jürgen ATSV Stockelsdorf 2:2
Eichholzer SV (Eintracht Groß Grönau II) 5:0
VFL Bad Schwartau TSV Schlutup 2:5
SpVg Rot-Weiß Moisling II VFL Vorwerk 2:3
TSV Kücknitz spielfrei 

Tabelle Kreisliga Lübeck:   
     
Pl. MannschaftSp.Diff.Pkt. 
1.TSV Schlutup 265468
2.1.FC Phönix Lübeck 267558
3.ATSV Stockelsdorf 255354
4.TSV Siems 253048
5.VFL Bad Schwartau 26037
6.VfB Lübeck III 26-1137
7.Lübecker SC 26-436
8.SC Buntekuh25632
9.TSV Kücknitz 25-1029
10.SC Rapid Lübeck25-1328
11.VfL Vorwerk 25-2328
12.Eichholzer SV 25-1727
13.SV Fortuna St. Jürgen 25-1723
14.SpVg Rot-Weiß Moisling II 25-3217
15.Eintracht Groß Grönau II 25-9110
16.TSV Travemünde II zg.000
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