Lübeck – Der TSV Siems ist gerade auf Abschiedstour in der Frauen-Verbandsliga. Der Meister und Aufsteiger in die SH-Liga gibt sich aber weiterhin keine Blöße und wahrte die weiße Weste wahren. Nach einem 5:1-Erfolg am vergangenen Wochenende ist das Tafazoli-Team noch ungeschlagen. Mit Chance schaffen sie in den verbleibenden zwei Partien sogar noch die 100-Tore-Marke. Zwölf Treffer fehlen dazu noch. Beim Eichholzer SV ist man auf einem sehr guten Weg, die Vizemeisterschaft zu erringen. Wär hätte das gedacht, dass der Aufsteiger aus der Kreisliga an der Guerickestraße so eine Erfolgsgeschichte hinlegt… Den einen Punkt, den der ESV bei drei offenen Partien noch holen muss, sollten die Mädels von Hanifi Demir auch hinbekommen. Den Anfang machten sie am Samstag in Gremersdorf.

TSV Gremersdorf – Eichholzer SV 0:8 (0:4)
 
Der hohe Anteil an Ballbesitz brachte zwangsläufig auch bald die ersten Torchancen für die Gäste. In der 15. Minute war es Sirin Guetari, die den Ball rechts aus spitzem Winkel ideal traf und unhaltbar im Netz zum 1:0 für den ESV versenkte. Diese Führung brachte noch mehr Selbstsicherheit und so entwickelte sich mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor. In der 42. Minute schnappt sich Bianca Loewenstrom an der Mittellinie das Leder und lief direkt auf das gegnerische Tor zu. Da es niemand für nötig hielt, sie aufzuhalten, schloss sie diesen Angriff mit einem schönen Schuss zum 2:0 ab. Nur eine Minute später war es Sarah Müller, die nach einer gelungenen Hereingabe von Michelle Tober, den Ball links oben einschlagen ließ. Nach einem Foul an Yasemin Evci in der 45. Minute wurde noch ein Elfmeter gepfiffen. Die Gefoulte selbst verwandelte diesen sicher zum 4:0-Halbzeitstand für den ESV.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Quote der gewonnenen Zweikämpfe war eindeutig und so ergaben sich dank schnell eingeleiteter Gegenangriffe erneut Torchancen wie am Fließband. Nach einem schnellen Kurzpass von Evci auf Loewenstrom, brauchte diese in der 60. Minute den Ball nur noch über die Torlinie zum 5:0 schieben. Und es ging munter weiter.
In der 64. Minute steckte „Mitch“ den Ball zu Guetari durch – diese ließ sich die Chance nicht nehmen und zog aus gut zwölf Metern ab, so dass der Ball den Weg wieder ins Netz fand. Nun hatten sich die ESV-Damen wirklich in einen Rausch gespielt. In der 80. Minute nahm Guetari erneut ein Herz und schoss aus 20 Metern. Das Leder schlug unhaltbar oben rechts in den Winkel ein. Die eingewechselte Jule Borkenhagen spielte in der 86. Minute zwei aufeinanderfolgende Doppelpässe mit Evci im gegnerischen Strafraum schnell und genau auf den Fuß von Evci, die nur noch den Ball ins Tor zu lenken brauchte. Ein wirklich sehenswerter Treffer zum 8:0-Endstand.

„Die Entwicklung der Mannschaft macht zur Zeit große Fortschritte und die zu erwartenden Neuzugänge werden den ESV nochmals bereichern. Schon jetzt werden die Weichen für die nächste Saison gestellt“, hieß es auf Eichholzer Seite nach der Partie.

TSV Siems – SV Henstedt-Ulzburg II 5:1 (4:1)

Nach der vorzeitigen Meisterschaft des TSV Siems am vergangenen Spieltag stimmten die Siemser Trainer Tafazoli und Wagenzink ihre Mannschaft zum nächsten Ziel ein. Kambiz Tafazoli sagte zu HL-SPORTS: „Jetzt, nachdem wir die Meisterschaft geholt haben, wollen wir natürlich versuchen, die Saison ohne Niederlage zu beenden. Auch wenn dies in den letzten drei Spielen plus Pokalfinale sehr sehr schwer wird, wollen wir versuchen, das Optimale zu erzielen.“

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Auf heimischen Platz strotzten die Siemser Damen in den ersten Minuten vor Selbstvertrauen. Eine schöne Kombination in der 8. Minute über die rechte Seite nahm Martha Thomaschewski nach toller Hereingabe von Sarah Inacio per Volley ab. Ihr Schuss aus knapp 16m verfehlte das Tor um Haaresbreite. sechsten Minuten später folgte die Kopie aus der 8. Minute. Diesmal hielt SVHU-Torfrau Alica Bautz den Thomaschewski-Knaller grandios. In der 20. Minute wurde Bautz zur Unglücksrabin. Nach einer Ecke von Thomaschewski köpfte Anna Kupferschmidt den Ball vom langen Pfosten in die Mitte, wo der Ball gegen die Wade von Bautz den Weg ins Tor fand. Die Henstedterinnen kamen vier Minuten nach der Siemser Führung dank eines starken Solos von Pauline Stine Jordan zum Ausgleich. Dieser Gegentreffer tat dem Siemser Spiel nicht gut und so kam SVHU besser ins Spiel. In der 36. Minute erzielten die Siemersinnen nach einer Thomaschweski-Ecke das 2:1. Die 1,62 m große Torjägerin Sarah Inacio sprang nach der Ecke am höchsten und köpfte zu ihren 19. Saisontreffer ein. Danach drehte der TSV auf und spielte mit SVHU Katz und Maus. In der 39. Minute schoss erst Thomaschewski ihr Tor und in der 42. Minute war es Kupferschmidt, die den Ball ins Tor bugsierte. Mit einer 4:1-Führung ging es schließlich in die Pause.

Nach dem Wechsel machten die Siemserinnen dort weiter, wo sie vor dem Pausenpfiff aufhörten. Die zur Pause eingewechselte Alessa Bode, die nach fünfmonatiger Pause wieder zum Einsatz kam, spielte einen herrlichen Pass auf Thomaschewski, die sich wieder einmal auf ihrer Seite durchsetzte und den Ball direkt vor das Gästetor legte. Sarah Kähler musste nur noch ihren Fuß hinhalten. Henstedt-Trainer Christian Pusch stellte sein Team um, um weitere Tore zu vermeiden. 

Henstedts Trainer Pusch: „Wir konnten das Spiel 30 Minuten offen halten. Wir standen hinten kompakt und konnten den ein oder anderen Konter setzen. Nach dem 2:1 durch den TSV verloren wir kurz den Kopf und lagen so zur Halbzeit mit 1:4 zurück. Nach dem 5:1 kurz nach der Halbzeit waren wir nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Wir hätten schon einen sehr sehr guten Tag erwischen müssen, um den Siemserinnen in dieser Verfassung gefährlich zu werden. Der große Unterschied war, dass die TSVlerinnen vor dem Tor eiskalt waren. Das kann ich uns heute nicht bescheinigen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Damen aus Siems mit ihrer Offensivstärke auch in der SH-Liga die notwendigen Punkte sammeln werden, um nicht in die Abstiegszone zu geraten.“

Siems-Trainer Tafazoli bilanzierte die Partie so: „Wir haben gegen Henstedt ein gutes Spiel gezeigt. Rechtzeitig zum Spitzenspiel am kommenden Spieltag gegen Eichholz meldeten sich Martha und Anna eindrucksvoll zurück. Auch unsere Defensive zeigte sich mit ihrer alten Stärke.“
Thorsten Wagenzink (TSV Siems) freut sich ebenfalls und sagte zu HL-SPORTS: „Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen Eichholz. Sie haben sich in der Rückrunde gut etabliert und werden uns auf ihrem Platz mit Sicherheit die Punkte nicht schenken.“

Am kommenden Sonntag geht es zwischen dem Eichholzer SV und dem TSV Siems an der Guerickestraße im Stadtduell um das Prestige. Das Hinspiel gewannen die Siemserinnen mit 4:1. Anstoß ist um 13 Uhr.

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