Lübeck – Diese Nachricht dürfte die Fans des VfB Lübeck nicht freuen – zumindest nicht diejenigen, welche seit fast zwei Jahren im Block G6 ihren Platz gefunden haben. Insbesondere die Ultras sind dort zu finden und die machen richtig Stimmung.
Bei einer Sicherheitsbesprechung in der vergangenen Woche teilte die Polizei dem Club mit, dass aufgrund fehlender Zäune und weil unter dem Tribünendach hauptsächlich gestanden wird (was von Behördenansicht nicht zulässig ist), der G 6 Block von Fankreis und Ultras beim Aufstiegsspiel nicht genutzt werden solle. Der VfB-Vorstand zeigte sich mit dieser Maßnahme nicht einverstanden und gab hierzu keine Zustimmung. Ganz im Gegenteil…
Thomas Schikorra, Vorstandssprecher der Grünweißen nahm gegenüber HL-SPORTS eine klare Haltung ein und stellt sich auf die Seite der Fans: „Bisher gibt es keine polizeiliche Anordnung, sondern die mündliche Aussage, dass Fankreis und Ultras G 6 nicht nutzen dürfen. Auf das am 06.05.2014 angekündigte Schreiben warten wir immer noch. Allein das ist ein Unding, denn schließlich haben wir ein Spiel zu organisieren, das bereits in gut zwei Wochen stattfinden soll. Vor der Saison hatten wir mit der Polizei abgestimmt, dass Fankreis und Ultras den Block für diese Saison nutzen dürfen. Wir erwarten, dass die Polizei sich an diese Absprache hält und nicht versucht, durch irrationale Sicherheitsszenarien aus dieser Verabredung auszusteigen. Wir bedauern, dass hier offenbar von den Behörden der Weg eines partnerschaftlichen Miteinander verlassen werden soll, denn ansonsten haben wir ein gutes Verhältnis zur Polizei. Die von der Polizei vorgebrachten Bedenken sind nicht nachvollziehbar. Hauptargument ist, dass die Nutzung angeblich der Versammlungsstättenverordnung widerspricht. Wir haben dies rechtlich überprüfen lassen. Wie die uns vorliegende rechtliche Stellungnahme ausweist, verstößt die aktuelle Nutzung des Blocks durch Fankreis und Ultras nicht gegen die Verordnung. Die Polizei unterliegt grundlegenden Fehlinterpretationen dieser Vorschriften. Diese sind nicht dazu da, der Polizei die Möglichkeit zu geben, Ultras unter Generalverdacht zu stellen und in Stadionkäfige zu sperren. Sinn und Zweck der Verordnung ist allein die Gewährleistung der Sicherheit bei Massenveranstaltungen. Insoweit gibt es in unserem Stadion aber keinerlei Probleme. Im Einzelnen will ich unsere Argumentation hier nicht darlegen, weil wir leider nicht ausschließen können, hier noch die Gerichte bemühen zu müssen. Wir hoffen aber, dass dies nicht nötig sein wird und die Polizei ihre juristische Geisterfahrt durch die Versammlungsstättenverordnung noch rechtzeitig beendet. Geltend gemacht wird auch, dass in dem Block nicht gestanden werden darf. Wir verkaufen aber keine Stehplatzkarten, sondern Sitzplätze. Dass sich Leute trotzdem hinstellen, gibt es bei jedem Konzert und jedem größeren Fußballspiel. Wir werden nun das angekündigte Schreiben abwarten und hoffen immer noch auf eine Entscheidung für den Fußball und im Sinne des VfB. Für den anderen Fall sind wir rechtlich vorbereitet. Egal, wie die Entscheidung ausfällt, werden wir uns aber von unserem Weg in die Regionalliga nicht abbringen lassen und mit unseren Fans ein Fußballfest feiern.“
Ob es nun eine Willkür der Polizei ist oder ob es etwas mit Vorfällen beim Spiel in Kropp zu tun hat, bleibt offen. Gerade zu dieser so bedeutenden Partie für den Verein, sollte man davon ausgehen, dass nichts passieren sollte. Immerhin wird der Gegner entweder der Lüneburger SK oder die FT Braunschweig heißen und nicht Holstein Kiel.
In der kommenden Saison soll darüber nachgedacht werden, den Block G6 evtl. einzuzäunen, was wohl in Deutschland einmalig wäre.
Zusätzlich wartet der VfB noch auf die offizielle Post vom Verband zur Lizenz. Geschäftsstellenleiter Florian Möller hatte bis zum Mittag noch keine Entscheidung durch den Norddeutschen Fußball-Verband erhalten. Die Kommission tagte am Montag in Barsinghausen. Eine Vorabinformation bekam der Verein aber schon. Schikorra dazu: „Wir haben die Lizenz ohne Auflagen erhalten. Das ist das, was wir bisher gehört haben. Nun warten wir auf die Post, um es auch schriftlich bestätigt zu bekommen.“
Bis auf den SV Wilhelmshaven sollen alle anderen Vereine (also auch der Bremer SV sowie die Niedersachsen-Vertreter) die die Zulassung zur Regionalliga bekommen haben. Der Aufstiegsrunde steht also nichts im Weg.
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