Regionalliga Nord: Noch 90 Minuten…

Lübeck – Vorhang auf zum Showdown – lange dauert es nicht mehr, und die letzten Entscheidungen dieser Saison sind gefallen. Vor dem 34. Spieltag der Regionalliga Nord betrifft die spannendste Frage natürlich den neuen Meister. Die Teams des VfL Wolfsburg II und SV Werder Bremen II streiten um die Nachfolge von Holstein Kiel, dem Titelträger der vergangenen Saison.

VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)
Der Spitzenreiter ist gut drauf, Wolfsburg gewann sechs der letzten acht Spiele (6-1-1). Ihr Trainer Valérien Ismaël gibt sich entsprechend zuversichtlich: „Ich glaube, dass die Mannschaft immer gezeigt hat, welche Qualität in ihr steckt. Wenn wir bei 100 Prozent sind und jeder seine Leistung abruft, dann sind wir in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Das haben wir in dieser Saison bewiesen, und nun erwarte ich einfach, dass die Jungs in gewohnter Art und Weise ihre Leistung abrufen.“ Natürlich stehe seine Mannschaft vor einem „besonderen Spiel“. An der Vorbereitung und den Abläufen wird der VfL-Coach deshalb aber nichts ändern. „Wir machen nichts Besonderes, keinen Hokuspokus. Wir waren während der Saison immer sehr gut vorbereitet, unsere Abläufe bleiben auch diesmal die gleichen. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft total konzentriert, fokussiert und heiß auf das Spiel ist“, so Ismaël. Der Gegner aus Hamburg ist seit fünf Partien sieglos (0-3-2), hatte beim 0:2 gegen Werder II vor rund drei Wochen aber eine gute Leistung geboten und war unter Wert geschlagen worden.

Werder Bremen II – Eintracht Norderstedt (Sa., 14 Uhr)
Auch in Bremen betont man, dass der außergewöhnliche Spieltag nicht zu einer außergewöhnlichen Vorbereitung führt. „Wir werden das Spiel genauso konzentriert angehen, wie die letzten Partien auch. Aber es bringt nichts, sich jetzt verrückt zu machen. Wir wollen diesen letzten Spieltag einfach nur genießen. Wenn überhaupt, liegt der Druck bei Wolfsburg“, sagt Werder-Coach Viktor Skripnik. Die Trumpfkarte der Grün-Weißen: Sie wollen locker bleiben, haben sie ihr Saisonziel doch längst erreicht. Skripnik: „Wir haben immer gesagt, dass wir so lange wie möglich oben dabei bleiben möchten, und das ist uns gelungen. Die Mannschaft spielt eine fantastische Spielzeit.“ Der Gastgeber scheint derzeit ähnlich gut drauf zu sein wie die Wolfsburger, Werder gewann fünf der vergangenen sechs Partien (5-0-1). Eintracht Norderstedt erholte sich beim 3:0 über Victoria von einer zwei Spiele währenden Negativserie. Die Bilanz der vergangenen zehn Partien kann sich ohnehin sehen lassen (5-3-2).

Eintracht Braunschweig – VfR Neumünster (Sa., 14 Uhr)
Der 13. empfängt den 15, und für den geht es nach der 0:2-Niederlage gegen Tabellennachbarn Wilhelmshaven um Wiedergutmachung. Ein echtes Problem dürfte der VfR allerdings nicht mehr bekommen. Zwar folgt der SVW nur drei Punkte entfernt auf dem ersten Abstiegsplatz. Doch angesichts des Zwangsabstiegs von Wilhelmshaven ist Neumünster gesichert. Die Braunschweiger Eintracht hat seit Wochen nichts mit dem Abstieg zu tun, sie könnte mit einem Sieg auf Rang zwölf klettern.

BV Cloppenburg – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)
Ein reines „Platzierungsspiel“. Der Gastgeber, derzeit Zwölfter, könnte sich bei optimalem Verlauf des Spieltages bis auf Rang acht verbessern, der Gast aus Hamburg (10.) ebenfalls noch in diesem Maß klettern. Das dürfte für beide Teams ein Anreiz sein im Saisonfinale.

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TSV Havelse – Goslarer SC (Sa., 14 Uhr)
Der gastgebende TSV könnte Weiche Flensburg noch überholen und auf Rang sechs klettern. Für den GSC geht es im Duell mit dem SV Meppen und dem VfB Oldenburg sogar um den dritten Platz. Derzeit hat die Konkurrenz aber noch einen bzw. zwei Punkte Vorsprung vor dem Fünften.

Victoria Hamburg – BSV Schwarz-Weiß Rehden (Sa., 14 Uhr)
So war das nicht geplant. Angesichts der eigenen Niederlage gegen Norderstedt und des unerwarteten Erfolgs des SV Eichede gegen Braunschweig II fiel die Victoria am vergangenen Spieltag auf den letzten Tabellenplatz. Dabei könnte der vorletzte Rang beim Aufstieg des Meisters in die 3. Liga durchaus den Klassenerhalt bedeuten. Denn nach der Saison nimmt Zwangsabsteiger Wilhelmshaven den letzten Platz ein, und aus dem Vorletzten wird der Drittletzte. Nun muss also ein Sieg gegen Rehden her, um den punktgleichen Konkurrenten wieder zu überholen. Der Gast aus Rehden (9.) kann allerdings auch noch auf den achten Platz klettern.

ETSV Weiche Flensburg – SV Meppen (Sa., 14 Uhr)
Für Weiche geht es nicht höher, das steht fest. Der Sechste muss aber nicht Sechster bleiben, denn Havelse sitzt den Flensburgern mit nur einem Punkt Rückstand im Nacken. Apropos: Auch der SV Meppen (4.) wird verfolgt, vom Fünften Goslarer SC.

VfB Oldenburg – SV Eichede (Sa., 14 Uhr)
Um das Torverhältnis muss sich der SVE keine Gedanken machen. Eichede (-36) ist deutlich besser aufgestellt als das neue Schlusslicht Victoria (-54). Um sicher zu sein, sollte aber vielleicht doch besser ein Sieg in Oldenburg her. Aber wie soll das gehen? Der Gastgeber – seit dieser Woche steht fest, dass Kristian Arambasic vom Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack auf Trainer Alexander Nouri folgen wird – will einen guten Saisonabschluss. Es geht schließlich auch um die Verteidigung des dritten Tabellenplatzes und ganz nebenbei möchte Addy-Waku Menga (23 Treffer) die Torjägerkrone vor Kevin Scheidhauer (20, VfL Wolfsburg) gewinnen.

SV Wilhelmshaven – Hannover 96 II (Sa., 14 Uhr)
Der Gastgeber möchte sich vor eigenem Publikum mit einem ordentlichen Auftritt aus der Liga verabschieden, und die Gäste vom elften auf den achten Rang klettern. Für Spannung ist also auch in diesem Duell gesorgt.