Lübeck – Das Sicherheitskonzept des VfB Lübeck muss in der neuen Regionalliga-Saison überarbeitet werden. Es geht um den G6-Block, der in der vergangenen Saison hauptsächlich von den Ultras genutzt wurde, um die Mannschaft von dort zu unterstützen. Dieser soll nun umgestaltet werden. Von Behördenseite ist der Weg klar: Die Fans müssen wieder zurück in die Pappelkurve. Eine Fantrennung sei momentan nicht möglich oder nur mit Umbaumaßnahmen zu gewährleisten. Dieses streben die grünweißen Vereinsvertreter an, um ihren Fans weiterhin die Möglichkeit zu geben, die Haupttribüne zu nutzen.
Thomas Schikorra sagte dazu gegenüber HL-SPORTS: „Es ist absolut nachvollziehbar, dass die Stadt darauf drängt, dass das vor einigen Jahren einvernehmlich und auch unter Beteiligung unserer Fans beschlossene Sicherheitskonzept fortgeführt wird. Das haben wir aber auch nie in Frage gestellt. Uns geht es darum, innerhalb dieses Konzeptes und des rechtlichen Rahmens Anpassungen vorzunehmen, die im Interesse des Vereins und unserer Fans sind. Das haben sich Fankreis und Ultras, die einen wichtigen Teil zum Aufstieg beigetragen haben, auch mehr als verdient. Deshalb prüfen wir, welche Umbauten im G6 vorgenommen werden müssten. Finanzielle Unterstützung der Stadt hierfür haben wir nicht nachgefragt und werden dies auch nicht tun. Einen Konflikt sehe ich da nicht.“
Auch das „Ultra-Kollektiv-Lübeck“ gab hierzu eine Stellungnahme ab, der folgendes zu entnehmen ist: „Aufgrund welcher Rechtsgrundlage die Staatsbediensteten einer so undefinierbaren Gruppe wie „den Ultras“ das Recht der freien Blockwahl nehmen wollen, erschließt sich uns nicht. Wir sind mündige Mitglieder unseres Vereins und freie Bürger unserer Republik. Anlässe zu Zwangsmaßnahmen obliegen in unserem Staate dem Grundsatz der Einzelfallentscheidung. Eine pauschale, kollektive Zwangsverlegung nicht konkret definierbarer Personengruppen ist ein ganz schlimmes Unrechtsmittel, von dem der Staat Gebrauch machen will. Da die Begründung in keinem kausalen Zusammenhang zu der getroffenen Maßnahme steht, sehen wir es wiederholt als erwiesen an, dass die Polizei nicht im Sinne der Sicherheit oder eines friedlichen Stadionerlebnisses handelt, sondern lediglich sämtliche zur Verfügung stehenden Maßnahmen nutzen will, um unserer Kultur zu schaden. Wir werden diese Maßnahme selbstredend nicht akzeptieren, unseren Block frei wählen und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Feinde freier Fankultur kämpfen.“
Doch vermutlich wird es dazu nicht kommen. Eine Anpassung des „Ultra-Blocks“ auf der Haupttribüne ist natürlich mit erheblichen Kosten verbunden, die sich auf 15.000 bis 20.000 Euro belaufen werden. Von Vereinsseite war die Kernbotschaft an die Fans zu vernehmen, dass man versucht, diese Aktion bis zum Saisonstart (25. bis 27. Juli) zu stemmen. Vielleicht wird es zum ersten Heimspiel noch nicht klappen, doch danach sollen alle Seiten wieder von dort aus dem VfB zujubeln, von wo sie es gerne möchten. Im Klartext: Die Ultras sollen auch weiterhin ihren G6-Block bekommen.