Sao Paulo – Mit dem Etikett zufriedenstellend ist der Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ID ins WM-Turnier in Brasilien nur unzureichend beschrieben. Wenn man im ersten Spiel gegen einen starken Gastgeber ein 1:1 erreicht, ist das mehr als passabel.
Nach einigen Ungereimtheiten im Vorfeld war es schon bemerkenswert, dass das deutsche Team im Corinthians-Stadion von Sao Paulo eine beachtliche kämpferische und spielerische Leistung abrufen konnte. Aus einer sicheren Abwehr heraus setzten in der ersten Halbzeit die schnellen deutschen Sturmspitzen immer wieder Nadelstiche und die Brasilianer kamen nur zu einer Großchance, als ein 22-Meter-Fernschuss an die Querlatte des deutschen Tores krachte.
Es war schon beeindruckend, wie das deutsche Team die taktischen Vorgaben von Bundestrainer Jörg Dittwar gegen eine starke brasilianische Mannschaft umsetzte. Und hätte Günter Ahlfeld kurz nach der Pause eine seiner zwei Großchancen genutzt, die deutsche Mannschaft wäre vermutlich vorentscheidend auf die Siegerstraße eingebogen. So wogte das von beiden Seiten sehr intensiv geführte Spiel hin und her und in der 70. Minute fand ein platzierter Kopfball von Christoph Senftleben nach einer schönen Flanke den Weg ins brasilianische Tor. Wütende Angriffe der Gastgeber, die nun vehement auf den Ausgleich drängten, waren die Folge.
Leider verlor in dieser Phase die deutsche Defensive etwas ihre bis dahin solide taktische Ordnung und eine Standardsituation führte zehn Minuten vor Spielende zum alles in allem gerechten Ausgleich, obgleich der Kopfball des brasilianischen Mittelstürmers von der Unterkante der Latte erkennbar vor der Torlinie des durch den Lübecker Torhüters Michael Schröder (VfL Vorwerk) aufsprang. Der Schiedsrichter entschied trotz verständlicher deutscher Proteste auf Tor.
Am Sonntag geht es nun gegen Japan und da wird mindestens eine ähnliche Leistung nötig sein, um die Chance auf das Halbfinale zu wahren.
