Lübeck – Bitter ist schon gar kein Ausdruck dafür, dass, wenn man bei einem Stand von 6:0 durch die Einwechslung eines möglich gesperrten Spielers den sicheren Drei-Punkte-Erfolg nachträglich womöglich verlieren könnte. Es geht um den FC Dornbreite, der in der SH-Liga am vergangenen Samstag mit einem 6:1-Heimsieg gegen den TSV Bordesholm Ole Schliesser in der 78. Minute einwechselte. Der 22-jährige hätte vermutlich nicht spielen dürfen, denn er hatte am Vortag im Kreisliga-Spiel der Reserve beim SC Rapid (2:1) zweimal die gelbe Karte gesehen (HL-SPORTS berichtete). Der Schiedsrichter dieser Partie teilte beiden Kreisliga-Trainern seinen Fehler mit – und auch, dass er dieses als doppelte gelbe Karte in den Spielberichtsbogen eintragen würde. Schliesser war allerdings für das Bordesholm-Spiel scheinbar nicht spielberechtigt. Dennoch setzte FCD-Trainer Norbert Somodi (Foto) den Spieler im guten Glauben ein, denn eine Info zu diesem Vorfall kam ihm nicht zu.
Das Kreisgericht entschied im Nachhinein über eine Sperre von einem Spiel von Schliesser. Ob es für die Partie vom vergangenen Samstag gilt, steht nun im Raum.
Klaus Schneider (SH-Liga Staffelleiter) kündigte bereits an, bei einer Sperre durch das Kreisgericht, den Fall an das Verbandsgericht weiterzuleiten. Hier steht noch eine Entscheidung aus. Dem Verein ist hier kein Vorwurf zu machen, denn wenn ein Spieler nicht offiziell gesperrt war, ist er auch einsetzbar.
Somodi sagt dazu: „Wir müssen an unserer vereinsinternen Kommunikation arbeiten, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Für uns ist Ole nun an diesem Wochenende gesperrt, da das Urteil auch erst dieser Tage rauskam. Ein Punkteabzug wäre nicht fair.“ Vereinsboss Jörg Haase pflichtet seinem Coach bei und unterstützt ihn in dessen Aussage. Bei einer 6:0-Führung, wo das Spiel schon gelaufen war und einer undurchsichtigen Lage sollte es heißen: Im Zweifel für den Angeklagten.
Am Samstag reisen die Kicker vom Steinrader Damm zum Aufsteiger FC Angeln – ohne Schliesser.
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