Lübeck – Ricardo Radina (Knie), Marcel Dümmel (Kreuzband), Sven Theißen (Zehbruch) und nun auch noch Patrick Bohnsack lassen das Lazarett des VfB Lübeck nicht lichter werden. Der 20-jährige Verteidiger leidet an einer Schambeinentzündung und musste schon beim 0:3 in Norderstedt pausieren. Dieses Mal gibt es kein Fragezeichen. Bohnsack fällt aus. „Wir hoffen, dass Patrick schnell wieder fit wird, aber er hat ganz gutes Heilfleisch. Freitag wird er definitiv nicht dabei sein“, sagt sein Trainer Denny Skwierczynski. Hoffnung macht dem 40-jährigen aber Theißen. Der Verteidiger befindet sich wieder im Training, jedoch kommt für ihn ein Einsatz noch etwas zu früh. Am Freitag um 19.30 Uhr kommt es auf der Lohmühle zu einem Traditionsduell. Der VfB Oldenburg ist zu Gast an der Trave und möchte den schlechten Start vergessen lassen. „Oldenburg ist sicherlich nicht zufrieden mit ihrem Saisonauftakt. Das wird eine harte Aufgabe und ich hoffe, dass uns ganz viele Zuschauer unterstützen. Das ist vor allem für unsere jungen Spieler sehr wichtig, da sie das noch etwas mehr aufpuscht und noch ein Zehntel mehr aus sich herausholen. Wir brauchen die Fans“, Skwierczynski weiter, der mit der Leistung in Norderstedt nicht zufrieden war.
Eine herbe 0:3-Pleite mussten die Grünweißen hinnehmen, wobei Norderstedt aus drei Chancen drei Tore machte. „Das war keine gute Leistung von uns und wird in der Regionalliga sofort bestraft. So viele Chancen werden wir in der Klasse nicht bekommen, da müssen wir an unserer kompletten Offensivarbeit noch stark arbeiten und aussagekräftiger und entschlossener werden. Bei uns darf jeder Tore schießen“, fährt der VfB-Cheftrainer weiter fort.
Die Oldenburger stehen zur Zeit auf dem 13. Platz in der Regionalliga Nord. Zu wenig, wie man aus dem Umfeld hört. Mit Kristian Arambasic hat ein neuer Trainer das Sagen am Marchwegstadion und das dürfte den Tabellendritten der Vorsaison langsam unter Zugzwang setzen. Dabei darf man nicht vergessen, dass 15 neue Spieler verpflichtet wurden und zwölf den Club verließen. Trotzdem kann man mit dem bisherigen Abschneiden nicht zufrieden sein. Mit Florian Stütz (Fuß), Artur Degtjarenko (Knie) und dem Langzeitverletzten Tobias Ahrens (Knie-OP) fehlen drei Kräfte bei den Niedersachsen. Außerdem droht Torhüter Mansur Faqiryar auszufallen, der sich schon bei der 0:1-Heimniederlage am vergangenen Sonntag mit Leistenproblemen herumplagte. Jannik Zohrabian könnte ihn vertreten, doch Arambasic ist mit den Darbietungen seiner beiden Keepern nicht zufrieden. Bei der 0:2-Pleite gegen Tabellenführer HSV II war es der 21-jährige, der die Niederlage einleitete. „Bei einigen Gegentreffern haben unsere Keeper dabei nicht gut ausgesehen“, ärgerte sich der Oldenburger Coach jüngst in der Nordwest-Zeitung.
Beide Teams sind in der Defensive anfällig und haben exakt das gleiche Torverhältnis (3:7). Die Lübecker konnten dabei einen Sieg mehr erreichen, was bei den Oldenburgern nur zu einem Remis reichte. „Ich ewarte ein ganz enges Spiel, wo Kleinigkeiten entscheiden, denn ich glaube, dass in dieser Liga, jeder jeden schlagen kann. Diese harte Aufgabe möchten wir aber nach 90 Minuten für uns entscheiden und wenn es wieder nur ein Tor in der 83. Minute ist, was uns den Sieg beschert, nehmen wir das gerne mit“, so Skwierczynski abschließend gegenüber HL-SPORTS.
Es wird also ein interessantes Duell auf der Lohmühle, das sicherlich viele Zuschauer verdient. Für die Grünweißen ist es das erste Freitagabendspiel unter Flutlicht. Das hatte sich so gewünscht. In der SH-Liga gab es beim Flutlicht-Debüt in der vergangenen Saison einen 1:0-Erfolg gegen den TSV Altenholz. Das war am 30.08.2013 – also vor fast genau einen Jahr. 1.340 Fans sahen einen Siegtreffer in der 92. Minute. Torschütze war Tomek Pauer (Foto). Sicherlich hätte niemand in der Hansestadt etwas gegen eine Wiederholung.