Lübeck – Unfassbar, was dem SHFV-Sportgericht passierte. Nach der Roten Karte von Dornbreites Samet Demircan (Foto) im abgebrochenen Kreispokalspiel beim TSV Travemünde am 29. Juli (die Partie wurde inzwischen für den TSV gewertet, HL-SPORTS berichtete), ist die Strafe für den 20-jährigen nun auch endlich angekommen.
Vier Spiele Sperre, für die Tätlichkeit in der 102. Minute, bekam der Lübecker aufgebrummt. Diese sind jedoch schon seit zwei Partien abgesessen. Ein Urteil, dass das Sportgericht bereits am 14.08. fällte, ging aber erst jetzt am Steinrader Damm ein. Ärgerlich für den jungen Fußballer, der aber am kommenden Wochenende wieder einsetzbar ist. FCD-Vereinsboss wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.
Demircan war selbst überrascht und erfuhr seine Sperre durch andere Medien und sagte gegenüber HL-SPORTS: „Ich finde es einfach sehr schade und nicht akzeptierbar vom Sportgericht, dass die sich wegen der Entscheidung der Roten Karte so lange Zeit gelassen haben. Die Rote Karte war ein Einzelfall im Kreispokalspiel und hatte mit dem Spielabbruch rein gar nichts zu tun. Nach vier Wochen habe ich nun erfahren, dass die Sperre für vier Spiele war, hinzu kommt aber leider, dass ich bereits schon sechs Spiele abgesessen habe. Da kann der Verein natürlich nichts dafür, wenn es während den vier Wochen auf mehreren Nachfragen keine Information vom Sportgericht gibt.“
Diese Nachfrage stellte HL-SPORTS bereits zwei Mal in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dem Spielabbruch beim Sportgericht. Vorsitzender Horst Fischer gab sich einen Tag vor der Urteilsfällung zu Demircan wortkarg und verwies auf ein schwebendes Verfahren. Sein Vertreter Wolfgang Göbel wusste von einem Urteil gegen den Dornbreite-Spieler am gestrigen Mittwoch noch nichts, da dieser Fall nicht bei ihm auf dem Tisch lag.
Die Frage, die sich allerdings stellt. Warum dauerte die Benachrichtigung so lange? Bereits nach dem Eichede-Spiel hätte Demircan wieder spielen können. Zwei Wochen brauchte die Übermittlung vom Sportgericht Richtung Dornbreite, wo das Urteil am Mittwoch als Email ankam.
Trainer Norbert Somodi ist enttäuscht und sagte: „Das ist sehr bitter für uns und Samet.“
Wie der Verein mit der Situation umgehen wird, soll sich in einer internen Sitzung entscheiden. Fakt ist: Den Club trifft keine Schuld. Hier ist der SHFV gefragt, seine Hausaufgaben zu machen.